Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0179 - Der unheimliche Ritter

0179 - Der unheimliche Ritter

Titel: 0179 - Der unheimliche Ritter
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ausgemergelten Körpern verschwanden so schnell, wie sie aufgetaucht waren. Thorn aber, der Schwarze Ritter in seiner mattschimmernden Rüstung, schritt knallend und klirrend aus über den großen Korridor, der aus dem Berg hinaus führte, in dessen Innerem sich seine Burg seit tausend Jahren befand.
    Vor ihm sprang der Fels auseinander und ließ helles Tageslicht eintreten, und der Schwarze Ritter zögerte keine Sekunde, sondern schritt ins Freie hinaus. Deutlicher nahm er die weißmagische Energie wahr.
    Thorn ging ihr entgegen.
    ***
    Nicole sah über die hängenden Gärten des Schloßparks hinab. Unten floß die Loire, und plötzlich konnte sie sich nicht vorstellen, daß ein Ungeheuer, das man den Schwarzen Ritter genannt hatte und von dem man nur hinter vorgehaltener Hand erzählte, einen derartigen Pracht-Park hatte anlegen lassen.
    Nicole wandte sich um. »Jaques, wer…«
    Wer hat die hängenden Gärten anlegen lassen? hatte sie fragen wollen, weil ihr ein Verdacht gekommen war, aber Jaques, der Diener, befand sich nicht mehr im großen Kaminzimmer. Er hatte sich lautlos entfernt wie ein Geist und Nicole ihren Gedanken überlassen.
    »Jaques?«
    Ihre Augen suchten nach der Schelle, mit der sie den Diener wieder herbeirufen konnte, aber die gab es in diesem Zimmer nicht. Aber auch nicht mehr die Statuette des Schwarzen Ritters auf dem Kaminsims!
    Nicoles Augen weiteten sich.
    Der war verschwunden?
    Da erinnerte sie sich daran, wie die kleine Figur sich bewegt und sie aus ihren grellen Augen angeblitzt hatte, und wieder glaubte sie die Stimme in ihrem Bewußtsein zu hören: Berühre mich nicht!
    Bedeutete das nicht, daß diese Statuette aus einem unbekannten mattschwarzen Material keine Statuette war, sondern etwas, das lebte?
    Sie eilte zur Tür. Wenn die Figur, die keinen Sockel besaß, vom Sims verschwunden war und das Zimmer verlassen hatte, dann nur durch die Tür.
    Nicole erreichte sie nicht.
    Zwei Meter vor ihr hörte sie ein kratzendes Geräusch. Ihr Kopf flog herum, und da sah sie den Schwarzen, zwei Handspannen groß, wieder an seinem Platz auf dem Sims stehen, und in ihren Gedanken klang höhnisches Lachen auf!
    Ihre Augen weiteten sich.
    Und im gleichen Augenblick bildeten sich Schleier vor ihren Augen. Sie fühlte sich von einem Augenblick zum anderen müde, so unsagbar müde, und sie wollte nur noch schlafen…
    Sie fiel um wie ein gefällter Baum. Der flauschige Teppich dämpfte ihren Fall nur unwesentlich, und dann bewegte sich Nicole Duval im Kaminzimmer nicht mehr. Aber auf der Fensterbank stand ein leeres Sherryglas, und der Schwarze Ritter auf dem Sims schien sich vor Lachen zu schütteln…
    ***
    »Nein!«
    Astrophysiker Henner Pol hatte es geschrien, als lautlos die beiden Türhälften der Fahrstuhlkabine in den Wänden verschwunden waren. Im gleichen Moment strahlte Zamorras Amulett, das jetzt offen vor seiner Brust hing, weil es keinen Grund mehr gab, es unter dem Hemd zu verbergen, Energie ab!
    Ein blaßblau flimmernder Energiefinger, kaum sichtbar, aber dennoch wahrzunehmen und damit einen Teil des eigenen Energiespektrums Lüger strafend, stach aus dem Drudenfuß hervor und traf etwas, das sich vor ihnen auf dem breiten Gang bewegte.
    Etwas, das klein war und dabei mattschwarz schimmerte und plötzlich in grelles Feuer gebadet wurde.
    Das kleine, Schwarze schrie nicht, bewegte sich aber mit einer geradezu unheimlichen Geschwindigkeit aus dem Strahlbereich. Schneller, als das selbstständig handelnde Amulett die Energiebahn korrigieren konnte.
    Kaum aus dem lodernden Feuer weißer Magie heraus, legte das Schwarze etwas auf Zamorra an und sandte einen winzigen schwarzen Blitz auf die Reise.
    »Nein!« schrie Henner Pol abermals und wollte Zamorra zur Seite stoßen, doch das schwarze Geschoß war schneller.
    Es raste auf den Parapsychologen zu und wurde nachdrücklich vom Amulett gestoppt, um dann in einer grellen Explosion auseinanderzufliegen!
    Zamorra riß beide Hände empor. Der Druck der Explosion schleuderte ihn gegen die sich wieder schließende Lift-Tür. Henner Pol schrie etwas, das Zamorra nicht verstand. Dem trat das Wasser in die Augen, weil ihn der grelle Explosionsblitz geblendet hatte, aber er fühlte die Vibration des Amuletts, das damit die Nähe einer dämonischen Kraft anzeigte.
    Zum zweitenmal! Aber unten im Labor hatte er auf die Erwärmung nicht geachtet, obgleich ihm das Amulett dort schon zu verstehen gegeben hatte, daß etwas nicht stimmte.
    Zamorra sah nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher