Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0179 - Der unheimliche Ritter

0179 - Der unheimliche Ritter

Titel: 0179 - Der unheimliche Ritter
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Anzügen tauchten auf, die sich ihm nicht vorstellten, aber nach seinem Wohin und woher fragten.
    Zamorra nannte seinen Namen.
    Daß die beiden Labortechniker waren, die im Moment Feierabend hatten, weil es unten nichts zu forschen gab und daß sie ihrem Geldgeber Pol treu ergeben waren, hatte er sich schon fast gedacht und bekam jetzt die mündliche Bestätigung.
    »Wo ist Mister Pol?« fragte Zamorra.
    »Um das zu erfahren, machen Sie hier so einen höllischen Türenlärm?« fragte Louis Garcier, dem man seinen Doktorhut ebensowenig ansah wie Zamorra den Professorentitel. Garcier hatte längst davon gehört, daß ein Gast sich im Haus befand. »Hat er Sie denn allein gelassen? Hin und wieder ist er ein wenig komisch… warten Sie, ich frage nach.«
    Er verschwand in einem Zimmer. Zamorra blieb in der Tür stehen und fühlte die wachsamen Blicke des anderen in seinem Rücken. Möglicherweise waren die Laborassistenten nebenbei auch noch so etwas wie Leibwächter des Schloßherrn, denn dieser Bursche hatte seine rechte Hand besonders tief in die Hosentasche versenkt und umspannte dort etwas.
    Zamorra beobachtete Doktor Louis Garcier. Die Sprechanlage, die er benutzte, gab es im Schloß Montagne auch, nur war sie da noch ein wenig moderner und man brauchte, wenn man von einem Raum zum anderen sprechen wollte, den Durchruf nicht erst über eine Zentrale laufen zu lassen, weil jeder Raum, in welchem es eine Sprechstelle gab, direkt anzutasten war und auch der Rundruf durch alle Räume von jedem Gerät zu schalten war.
    Hier nicht.
    Hier mußte Garcier bei der Zentrale irgendwo im Schloß anfragen und warten. Der Durchruf nach Henner Pol ging durch alle Räume, dann kam das Warten. Plötzlich knackte es wieder im Gerät.
    »Professor Pol befindet sich in seinem Schlafraum in der vierten Etage und schläft. Jaques ist bei ihm.«
    Vierte, das war direkt unter dem Dach. Dort oben hatte der Astrophysiker also seine Höhle eingerichtet.
    Garcier wandte sich um, sah Zamorra in der Tür stehen und lächelte ihn an. »Ganz schön modern für ein tausend Jahre altes Schloß, nicht wahr? Aber wenn der Chef schläft, können Sie jetzt nicht zu ihm. Hat man Ihnen überhaupt ein Zimmer zugewiesen?«
    Von Nicole sprach keiner!
    Auch Zamorra nicht, der sowohl in Sachen Technik als auch Chef anderer Meinung war als Garcier. »Ja«, log er. »Vielen Dank für die Auskunft.«
    Garcier lächelte ihm zu, »Gern geschehen, Professor Zamorra«, erwiderte er und sah Zamorra nach, der den Weg zum Lift einschlug. Vor der Metalltür blieb Zamorra stehen, musterte kurz die Reihe der Drucktasten und legte die Fingerkuppe auf die Vier. Die leuchtete prompt auf.
    Lift kommt!
    Aus zwölf Metern Entfernung hatten die beiden Graugekleideten beobachtet, welche Taste Zamorra gedrückt hatte.
    Der mit der Hand in der Hosentasche kam heran. »Professor, die Gästezimmer sind aber auf zwei…«
    Himmel, hilf! dachte Zamorra und sah die beiden Türhälften vor sich blitzschnell nach beiden Seiten in der Wand verschwinden. Er mußte zu Pol, von dem er wußte, daß er nicht schlief, sondern geschockt war!
    Er drehte sich um und fragte mit unschuldigem Gesicht: »Habe ich denn nicht zwei gedrückt?«
    »Vier haben Sie«, rief der Graugekleidete, der jetzt die Rechte aus der Tasche nahm und keine Waffe darin hielt. »Warten Sie…«
    Zamorra hatte mit dem Rücken zum Lift lange genug gewartet. Der wollte sich automatisch wieder schließen.
    Hoffentlich hat das Ding jetzt keine Lichtschranke! dachte Zamorra und ließ sich nach hinten fallen. Dabei wischte seine Hand über das Tastenfeld und bekam prompt die vier zu fassen. Haarscharf vor ihm schloß sich die Doppeltür, die nicht durch eine Lichtschranke gesichert gewesen war.
    Der Lift ruckte an und gab draußen dem anderen das Nachsehen.
    Zamorra atmete auf. Es war gut, daß er in Pols Begleitung den großen Lift schon einmal benutzt hatte und daher die Schalttafel auf Anhieb mit geschlossenen Augen gefunden hatte. Das Suchen nach rechts oder links hätte wertvolle Sekunden gekostet, in denen der Graue die Lifttür von außen wieder hätte aufsteuern können.
    Der große Lift, in dem sperrigste Maschinen Platz hatten und der wohl auch nur deshalb nachträglich in dem Schloß installiert worden war, schnurrte nach oben. Die beiden Laborassistenten und Leibwächter hatten jetzt einen kleinen Umweg zu machen, weil die breite Treppe mit dem roten Teppich rund acht Meter vom Lift entfernt war. Zamorra war auf jeden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher