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0179 - Der unheimliche Ritter

0179 - Der unheimliche Ritter

Titel: 0179 - Der unheimliche Ritter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fall schneller oben als die beiden und würde noch genug Zeit haben, um das richtige Zimmer zu finden.
    Dachte er.
    Ruckartig stoppte der Lift im vierten Stock unter dem Dach ab und öffnete die Doppeltür. Zamorra trat auf den Gang hinaus, der nicht ganz so breit wie in Eins war.
    Eine halbe Minute später und nach der zweiten Tür wußte er, daß die beiden Leibwächter eine viel bessere Methode gefunden hatten. Sie hatten über den Umweg Sprechzentrale bei Jaques Alarm gegeben.
    Der trat aus einem Zimmer am Ende des Korridors hervor, und er war nicht allein.
    Zamorra blieb überrascht stehen.
    ***
    Thorn, der Dämon, brauchte nicht zu fragen, wohin die Gefangene gebracht worden war. Die Ausgemergelten, die seine Sklaven waren, berichteten es ihm unaufgefordert.
    Mit klirrender Rüstung schritt der Fünf-Meter-Riese durch die Gänge und Hallen seines Schlosses im Berg, das in den Größenverhältnissen auf seinen titanischen Dämonenkörper abgestimmt war. Er brauchte keinen Finger zu rühren, um Trüren zu öffnen. Auf einen konzentrierten Gedankenbefehl hin schwangen sie vor ihm auf, um sich hinter ihm wieder zu schließen.
    Thorn passierte die letzte Tür. Sie war aus massiven, mannsdicken Baumstämmen, die man roh bearbeitet hatte, zusammengefügt worden und mit Menschenkraft nicht zu zertrümmern. Vor dem Dämon schwang sie auf und gab den Weg in die Schreckenskammer frei, die Thorn eigens für solche Gelegenheiten hatte einrichten lassen.
    Dorthin war die fremde Frau gebrächt worden.
    Sie lag auf einem riesigen Brett ausgestreckt, das für einen Titanen wie den Schwarzen Ritter gemacht zu sein schien. Bequem hätte er darauf Platz gefunden und sich auch noch gemütlich recken und strecken können.
    Seine Blicke unter dem hochgeklappten Visier wanderten über die Frau. »Warum hat man sie nicht gefesselt?« fragte er grollend.
    »Weil Jaques sie mit einem Betäubungsgift…«
    Der Schwarze Ritter ließ den Sklaven nicht ausreden. »Jaques!« donnerte er. »Wer ist hier euer Herrscher, Jaques oder ich? Legt sie in Fesseln, ehe sie erwacht!«
    Drei packten zu, die den Zorn des Dämons fürchteten, und schlangen starke Schnüre um Nicoles Hand- und Fußgelenke. Dann traten sie wieder zurück.
    Thorn beugte sich über die dunkelhaarige Frau im knöchellangen weißen Kleid und streckte seine behandschuhte Rechte aus. Kaum berührte der eisengeschützte Finger ihre Stirn, als Funken sprühten und Nicole aus ihrem Betäubungszustand erwachte.
    Sie fuhr nicht entsetzt hoch; sie spürte den Druck des Eisenhandschuhs auf ihrer Stirn und sah die Funken sprühen, die jetzt plötzlich verschwanden. Thorn zog seine Hand zurück.
    »Der schwarze Ritter«, flüsterte sie bestürzt. Jetzt erst wagte sie sich aufzurichten und mußte dabei feststellen, gefesselt zu sein. »Die Statuette… und Jaques, das Schwein!«
    Der Dämon lachte wild und ließ seine Augen grell strahlen. »Nicht die Statuette, die ist nur ein Symbiont ohne größere Bedeutung! Aber wer bist du, und wer ist dein Gefährte?«
    Mit keinem Wort war er auf die Stellung eingenommen, die Jaques in diesem höllischen Spiel innehatte. Dabei konnte dieser Fünf-Meter-Riese kein Mensch sein, sondern höchstens ein Dämon.
    Sie gab ihm die Auskunft, die er wünschte und stellte fest, daß er bei der Nennung von Zamorras Namen keine Reaktion zeigte.
    Sollte ei von dem Meister des Übersinnlichen noch nie etwas gehört haben? Von Zamorra, auf dessen Kopf der Fürst der Finsternis schon vor längerer Zeit einen hohen Preis ausgesetzt hatte?
    Das konnte doch nicht wahr sein! Jeder Dämon der Schwarzen Familie, und sei er auch von geringster Rangordnung, hatte den Namen Zamorra zumindest einmal irgendwann gehört. Zamorra war der erklärte Feind der Dämonen und aller anderen Vertreter des Bösen und bekämpfte sie, wo er sie traf. Damit rückte er automatisch an die erste Stelle derer, die Fürst Asmodis zu beseitigen trachtete.
    Der Ritter-Dämon kannte Zamorra nicht?
    Nicole machte die Probe aufs Exempel. »Hat die Schwarze Familie dich beauftragt, uns gefangenzunehmen?«
    Von der Schwarzen Familie hatte der Ritter noch nie etwas gehört und gab seiner Gefangenen das auch deutlich zu verstehen. Die zweifelte plötzlich daran, es mit einem Dämon zu tun zu haben.
    »Wer bist du?« stieß sie hervor.
    »Ich bin Thorn«, donnerte der Schwarze Ritter. »Und mit deiner Hilfe werde ich diesen Zamorra ebenfalls in meine Gewalt bringen!«
    Und wie willst du das anstellen?
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