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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon
Autoren: Unbekannt
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erreichten sie das Hauptdeck. Der Zentralgang führte, hell erleuchtet und mit rollenden Laufbändern ausgelegt, quer durch den Rumpf des Schiffes. Rechts und links zweigten andere Gänge ab. Sie alle waren leer. Das Dröhnen und Summen der Aggregate war hier nur noch gedämpft zu hören. Fred gab mit dem Arm ein Zeichen.
    „Vorwärts!" rief er unterdrückt. Sie schwangen sich auf das mittlere Laufband und glitten mit hoher Geschwindigkeit dem Schiffszentrum zu. Die Waffen waren schußbereit. In jeden Seitengang wurde ein Blick geworfen. Ihr Glück hielt an. Kein Akone ließ sich sehen. Außerhalb der Gefechtsstationen war das Schiff ausgestorben. Das Rondell des zentralen Kommandostands glitt heran. Die Bänder wichen zur Seite aus. Die drei Terraner sprangen ab. Vor ihnen lag der breite Rundgang, der den kreisförmigen Kommandostand umgab. Ihnen gegenüber wurde die Wand von einem breiten, geschlossenen Schott unterbrochen.
    Ein heftiger Schlag schien das Schiff zu treffen. Fred spürte, wie der Boden sich unter seinen Füßen hob. Gleich darauf drang lautes, lang anhaltendes Grollen durch die Gänge. Fred wußte, was das zu bedeuten hatte, Konzentriertes Feuer schwerer Strahlgeschütze hatte die Schirmfelder des Schiffes zum erstenmal durchdrungen und die Außenhaut getroffen. Er biß die Zähne aufeinander. Wenn der Akone nicht bald in den Hyperraum ging, waren sie trotz aller Anstrengung verloren.
    Mit ein paar Sätzen überquerte er den Rundgang. Jay und Lester warteten ein paar Sekunden. Erst, als sie sicher waren, daß niemand sie beobachtete, folgten sie. Fred postierte sich seitlich des Schotts. Lester stellte sich auf die andere Seite. Jay übernahm es, das Schott zu öffnen. Wie die meisten akonischen Türverschlüsse reagierte auch dieser wahrscheinlich auf die Wärme einer menschlichen Hand, die sich nahe der Türmitte auf das Metall legte. Jay streckte den Arm aus - da öffnete sich das Schott von selbst. Lärm und Geschrei drang heraus. Ein einzelner Akone stand unter der Öffnung und starrte Jay verblüfft an. Jay erwiderte den Blick nicht wesentlich geistreicher. Es war Fred, der die Notwendigkeit des Augenblicks als erster verstand. Er schnellte sich nach vorn, drehte im Sprung die Waffe in der Hand und schlug den Akonen mit dem Kolben nieder. Dann warf er sich herum, drehte die Waffe ein zweites Mal und wandte sich dem offenen Schott zu. Er sah ein paar Leute, die ihn entgeistert anstarrten und zog den Auslöser ... Er kam nicht mehr zum Schuß. Das Schiff ging in den Hyperraum. Der Anprall des Schmerzes nahm ihm fast die Besinnung. Er taumelte und fiel. Um ihn herum versank die Welt in einem Gewirr heller Schatten.
    Er stemmte die Füße ein und versuchte, sich auf dem Boden ein Stück vorwärtszuschieben. Es fiel schwer, aber es gelang. Das gab ihm Mut. Zentimeter um Zentimeter schob er sich durch das Schott. Indem er seine ganze Aufmerksamkeit auf das Vorwärtskommen richtete, vergaß er den Schmerz der Transition.
    Er wußte, daß der Sprung durch den Hyperraum die Struktur eines Raumschiffsinnern nicht veränderte. Um ihn herum war noch alles so, wie er es zuletzt gesehen hatte. Es war nur der ziehende Schmerz, der ihn hinderte, es auch jetzt noch zu sehen.
    Er kam auf die Knie. Neben sich bemerkte er eine schattenhafte Bewegung. Er beugte sich nach rechts, und der erste schrafe Umriß, den er seit Beginn der Transition zu sehen bekam, war der von Jays kantigem Schädel. Jay grinste übers ganze Gesicht, obwohl auch er Schmerzen empfinden mußte.
    Lester kniete auf der anderen Seite. Indem sie einander stützten, gelang es ihnen, auf die Füße zu kommen. Und als ob in Mannshöhe über dem Fußboden die Dinge ganz anders lägen, ließ der Schmerz plötzlich nach. Sie konnten auf einmal sehen, wo sie waren. Sie überblickten den Kommandostand des akonischen Raumschiffes, mit dem erhöhten Sitz des Kommandanten in der Mitte. An den Wänden entlang zogen sich die Meßinstrumente, Schalttafeln und Arbeitspulte der diensthabenden Offiziere. Der große Rundsichtbildschirm zeigte das konturlose Grau des Hyperraums. Die große Halle lag schweigend. Die akonischen Offiziere waren auf ihren Sitzen zusammengesunken, apathisch das Ende der Transition und des Schmerzes erwartend.
    Himmel, laß das noch eine Weile so anhalten ...! flehte Fred.
    Seine Beine waren bleiern, als er die paar Stufen zum Sitz des Kommandanten hinaufstieg. Er sah den hochgewachsenen Mann sich krampfhaft auf sein Schaltpult
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