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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon
Autoren: Unbekannt
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geschah das Unglück.
    Aus dem Grau des Hyperraums tauchte das Boot in die sternen- durchsetzte Schwärze des Kosmos. Rasch verflog der Schmerz, den die Transition mit sich gebracht hatte. Die drei Terraner begannen, eine fieberhafte Tätigkeit zu entfalten. Ak fühlte sich nutzlos. Sie brauchten ihn nicht. Sie machten alles allein.
    „Wir sind da!" rief Jay. „Ein Reflex nach dem anderen. Die Gegend wimmelt von Schiffen."
    Er bediente die Orteranlage. Ak sah selbst die Unzahl grüner Punkte, die auf dem runden Schirm leuchtete. Er war erstaunt. Er hatte nicht gedacht, daß Themuls Flottenverband so groß sei.
    „Jetzt brauchen wir nur noch die eigenen Einheiten herauszufinden", antwortete Fred nachdenklich. „Ich wurde es ungern per Funk versuchen. Läßt sich irgendeine Gliederung erkennen, nach der man ..."
    „So deutlich, wie du noch nie eine gesehen hast", unterbrach ihn Jay hastig. „Vor uns liegt ein Pulk Raumschiffe dicht beieinander.
    Die anderen ziehen sich in der Form einer Kugel weit darum herum. Abstand zwischen Kugel und Pulk etwa zweihunderttausend Kilometer."
    „Wo stehen wir?"
    „Fünftausend von dem Pulk entfernt." Es gab nichts zu überlegen. Bei der Raumschiffsballung mußte es sich um die akonischen Schiffe handeln. Die ringsum verteilten Einheiten waren Schiffe der Imperiumsflotte. Die Anordnung war so eigentümlich, daß Fred nicht mehr länger daran glauben konnte, das Imperium hätte nur Aufklärer geschickt. Das waren Kriegsschiffe, die den Gegner vorsorglich in die Zange genommen hatten. In diesem Augenblick meldete sich Lester mit seiner Hiobsbotschaft: „Boot nimmt Fahrt auf. Vermute automatische Kopplung des Normaltriebwerks mit einem Fernlenkaggregat an Bord des Mutterschiffs. Stoßen direkt auf einen der Punkte in der Mitte des Pulks zu." Fred blieb ruhig. „Wir werden den Kurs ändern, sobald wir genau wissen, in welche Richtung wir halten müssen. Jay, such dir das nächstliegende terranische Schiff aus und gib mir die Korrekturdaten!"
    „Wird gemacht!" rief Jay. Im nächsten Augenblick jedoch ereignete sich etwas, das Jays Optimismus gegenstandslos werden ließ. Aus der Tiefe des Alls leuchtete ein blendender, blauweißer Blitz. Eine halbe Sekunde später schlug die Ortungsanlage mit schrillem Klingeln Alarm, als der von dem Blitz ausgehende Energieschock die Empfänger traf. Ak war verwirrt. Er begriff nicht mehr, was vorging. Nur die Terraner schienen noch zu wissen, was los war. „Wir kommen zu spät!" rief Fred.
    „Geschwindigkeit relativ zum Mutterschiff?"
    „Zehn pro Sekunde", antwortete Lester prompt. „Sinkend." Das Fehlen des Antigravs begann sich bemerkbar zu machen. Bisher hatte er es noch vermocht, auf Grund einer notdürftigen Reparatur, die Lester vorgenommen hatte, in Perioden geringerer Beschleunigung Normalschwere an Bord des Bootes zu erzeugen. Jetzt jedoch, als die automatische •Bremsbeschleunigung das Fahrzeug mit einem Andruck von fast 2g belastete, wurde der Ausfall der Neutralisation spürbar. Fred sank tief in das weiche Polster seines Sessels. Auf einmal bedeutete es eine Anstrengung, den Arm zu heben oder den Kopf zu drehen. Gegen den heftigen Druck stemmte er sich in die Höhe und stützte sich vornüber auf das Schaltpult, um im entscheidenden Augenblick die Geräte bedienen zu können.
    Während draußen der zweite Blitz aufleuchtete, rechnete er fieberhaft. Ohne Zweifel würden die akonischen Schiffe versuchen, so schnell wie möglich in die Transition zu gehen. Bei den Blitzen handelte es sich um die Entladungen von Transformgeschützen.
    Aus einem Grund, den Fred nicht kannte, hatte der terranische Verband das Feuer eröffnet. Hielt er an seinem ursprünglichen Plan fest, dann würde das erste Imperiumsschiff, dem er zu nahe kam, das Boot für eine Art Stoßtruppunternehmen halten und es vernichten. Es war zumindest zweifelhaft, ob er inmitten der allgemeinen Aufregung über Funk noch rechtzeitig klarmachen konnte, daß es sich um ein Fahrzeug voller Flüchtlinge handelte.
    Fred verwarf die Idee. Es gab nur eine einzige Möglichkeit. Sie mußten weiter auf das Mutterschiff zuhalten. Man brachte das Boot von dort aus automatisch ein. Wenn auch die Hangarschleuse sich automatisch öffnete, dann konnten sie sich vielleicht gerade noch in Sicherheit bringen, bevor das akonische Schiff transistierte.
    Soweit man an Bord eines Fahrzeugs, das unter dem Beschüß terranischer Transformkanonen lag, noch von Sicherheit sprechen konnte.
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