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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon
Autoren: Unbekannt
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Luft, als wir aufsetzten. Das Schirmfeld hat mehr als neunundneunzig Prozenz der Wirkung abgehalten. Der Rest kam durch. Die Schirmfeldgeneratoren arbeiten nicht mehr. Das Feld wird aus Vorräten gespeist. In zwanzig oder fünfundzwanzig Minuten ist es hin. Die Bombe hat einen Kernbrand entzündet, der sich vom Explosionsort nach allen Richtungen hin ausbreitet. Ein Beiboot ist noch intakt, aber wir müssen in einer Viertelstunde draußen sein, sonst hilft es uns nichts mehr."
    Fred krallte sich so fest an die Strebe, daß ihm die Nägel die Handflächen aufrissen. „Evakuieren!" knurrte er. „So schnell wie möglich. Beiboot startet in einer Viertelstunde - egal, wer bis dahin an Bord ist. Ranghöchster Offizier oder Unteroffizier übernimmt das Kommando. Auf die Ladung wird keine Rücksicht genommen.
    Klar?"
    „Klar, Fred! Danke und aus!" Jay hatte sich inzwischen unter dem restlichen Gerumpel hervorgearbeitet. Rutschend und stolpernd kam er den Abhang herunter. Fred schloß sich ihm an.
    Es graute ihm, wenn er an die Ladung dachte - und die Folgen, die daraus entstehen konnten, daß man sie im Schiff ließ. Der Himmel mochte wissen, was der Kernbrand daraus machen würde, wenn das Schirmfeld erst einmal zusammengebrochen war. Dabei war Fred nicht einmal so sicher, ob er sich darüber überhaupt Gedanken zu machen brauchte. Er hatte den Technik-Offizier angewiesen, das Beiboot in genau einer Viertelstunde zu starten.
    Und er war keineswegs sicher, ob es Jay und ihm gelingen würde, bis dahin den Hangar zu erreichen.
    Die Entwicklung, die zu solchen Ereignissen führte, hatte geraume Zeit früher und an einem Ort begonnen, zu dem Fred Heidinger keine Beziehungen hatte. Die Serie der Ereignisse war zunächst statistischen oder doch ziemlich willkürlichen Regeln gefolgt, bis Zufall und Ironie das von zwei Seiten her begonnene Werk schließlich damit krönten, daß sie beide Phänomene, die Explosion der Kernbrand-Bombe und die Landung der AKOLUS, am gleichen Punkt der Raum-Zeit erzeugten.
    Wirklich begonnen aber hatte es so...
    Am achtzehnten Tag des Fünfteljahres Shahalom stand Ak-Ther Chaan, der Wissenschaftler, auf der hauchdünnen, vollkommen durchsichtigen Scheibe eines kreisförmigen Antischwerkraftfeldes von nicht mehr als einer halben Mannslänge Durchmesser. Um ihn herum war die glatte, von unsichtbaren Lampen her bestrahlte Wand des schmalen Schachts, in den das Feld eingepaßt war. Der Schacht war dicht über Aks Kopf zu Ende.
    Unter dem Feld jedoch reichte er endlos weit in die Tiefe.
    Ak war kaum mehr Herr seiner Sinne. Er, hatte über Exekutionsschächte gehört. Er wußte, daß man kilometerweit stürzte, bei hellem Bewußtsein und ungewiß, wann das Ende käme. Er war immer der Ansicht gewesen, daß für ein Volk wie das seine eine solche Art der Hinrichtung barbarisch sei. Er hatte auch aus seiner Meinung kein Hehl gemacht.
    Er hatte nichts erreicht. Die Exekutionsschächte gab es immer noch. Nur stand er jetzt selbst über einem - unter den Füßen das schwache Anti-gravfeld, das sie gleich ausschalten würden.
    Er wußte, daß sie ihn beobachteten. Die glatte Wand verbarg eine Tür, sie hatte Platz für mehr als ein Dutzend Horch - und Sichtgeräte. Nur das Bewußtsein, daß man ihn sah, bewahrte Ak vor dem Zusammenbruch. Er biß die Zähne in die Lippen und versuchte das Zittern der Knie zu unterdrücken. Er wagte nicht, die Hand zu heben und sich den Schweiß vom Gesicht zu wischen, aus Angst, die Bewegung könnte zu hastig ausfallen.
    Wenn sie sich nur nicht so viel Zeit ließen!
    Er zwang sich dazu, in den Schacht hinunterzusehen. Von hier aus wirkte er endlos. Es würde lange dauern, bis er unten aufschlug. Wie lange? Er machte einen verzweifelten Versuch, das Problem von der analytischen Seite her anzusehen, und nahm sich vor, während des Sturzes zu zählen. Es gelang ihm nicht, sich abzulenken. Die Angst saß ihm im Nacken. In einem plötzlichen Entschluß drehte er sich um und fing an, gegen die Wand zu trommeln. Er schrie. Er klopfte sich die Fäuste wund. Er wollte leben! Was hatte er schließlich verbrochen? Nichts! „Sie möchten da gerne raus, nicht wahr?" sagte plötzlich eine ruhige Stimme.
    Ak zuckte zusammen und sah sich um. Wie dumm von ihm! Sie hatten ihre Geräte überall, und einen gut getarnten Lautsprecher konnte niemand finden. „Ja, natürlich!" krächzte er.
    „Gut. Wir geben Ihnen eine Möglichkeit."
    „Ja...?"
    „Sie werden eine lange Reise unternehmen, mit
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