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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon
Autoren: Unbekannt
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Geschicklichkeit für ein paar Sekunden hilflos ausgeliefert war, und trieb es gegen die Felsen zurück. Lester flog ein paar waghalsige Manöver, während derer er das Fahrzeug Höhe verlieren ließ, dann hatte er die Steuerung wieder in der Hand. Erst jetzt fanden die Insassen Zeit, sich nach der Ursache der unheimlichen Helligkeit umzusehen, die von den Bildschirmen leuchtete. Ak kniff vor Schreck die Augen fest zusammen und öffnete sie erst wieder nach ein paar Spannen.
    Er hatte nicht geahnt, wie schnell die Zeit vergangen war.
    Tombstone stand dicht vor der Explosion! Der Kernbrand hatte die gesamte Weite der Ebene südlich des Gebirges erfaßt und nicht einmal vor dem Meeresarm haltgemacht. Das Land war ein einziges zuckendes Feuermeer. Eruptionen von ungeheurer Wucht schossen groß-längenweit in die Höhe, bogen sich zurück und stürzten wieder in die Tiefe. Riesige Bodenflächen leuchteten spannenlang in grellem Weiß, um gleich darauf wieder in den Zustand dumpfer Rotglut zurückzusinken. Violettglühende Dampfsäulen erhoben sich dort, wo früher das Meer gewesen war.
    „Das ist erst der Anfang", verkündete Fred sachlich. „Natürlich bringt die Hitze einen ausgewachsenen Sturm mit sich. In zehn Kilometern Höhe betragen die Windgeschwindigkeiten wahrscheinlich bis zu achthundert Kilometern pro Stunde. Ich weiß nicht, ob das Boot dem gewachsen wäre. Wir haben das Gebirge als Windfang benutzt, deswegen flogen wir nicht über die Berge hinweg. Das hier", er machte eine umfassende Geste über den Hauptbildschirm, „sind erst die Randerscheinungen des Kernbrands, lokale Fusionsherde, die bislang nur mit der Verschmelzung der Kerne leichter Elemente arbeiten. Die Oberflächentemperatur dort unten beträgt im Mittel wahrscheinlich nicht mehr als zweitausend Grad. Wir müssen, um unser Ziel zu erreichen, jedoch noch ein gehöriges Stück weiter hinein." Lester drückte den Fahrthebel voll nach unten, so daß das Boot gegen die Gewalt des Sturms nach Süden schoß.
    Ak wußte später nicht mehr viel von diesem Flug zu berichten. Zu vielfältig waren die Eindrücke, zu gewaltig das Geschehen, das da auf den Bildschirmen abrollte. Es war, als flöge das Boot mitten in die Hölle. Die Welt war eine Orgie von Farben und Helligkeit. Das Boot taumelte unter der Wucht des Sturms und der Eruptionen. Die Schirmfeldgeneratoren heulten auf, und Ak rechnete in jeder Spanne damit, daß sie mit einem letzten schrillen Ton abbrächen und die Arbeit einstellten.
    Die ganze Zeit über, daran erinnerte sich Ak mit Deutlichkeit, verrichteten die drei Terraner ihre Arbeit mit stoischer Ruhe, als nähmen sie von all dem, was um sie herum vorging, nichts wahr.
    Lester steuerte das Boot gegen die Gewalten der Natur. Jay studierte die Anzeige eines kleinen Oszillographen, den er Vor sich auf dem Pult aufgebaut hatte, und Fred beschäftigte sich mit dem Impulsgeber, den die drei Akonen zurechtgebastelt hatten. Der Kasten war auf dem Pult des Funkers aufgebaut und durch ein paar lose hängende Kabel, die sich den Hauptgang entlangzogen, mit dem Hypertrieb-werk verbunden. Außer mit dem Impulsgeber war Fred auch noch mit der Überwachung der Außentemperatur beschäftigt. Er las die Werte jeweils laut ab, so daß jedermann die Entwicklung mitverfolgen konnte. Seitdem sie die Berge verlassen hatten, war die Hitze auf achtzehnhundert Grad gestiegen. Die Feldschirme begannen aufzuleuchten, als der Anprall der Wärmestrahlung immer heftiger wurde. Ak fing an zu schwitzen, nicht weil die Temperatur an Bord sich bislang bemerklich erhöht hätte, sondern weil er befürchtete, die Schirme könnten im nächsten Augenblick zusammenbrechen.
    Da fuhr Jay plötzlich in die Höhe.
    „Ich hab' sie!" schrie er. „Kurs einhundertsiebenundsiebzig, Entfernung vielleicht hundert Kilometer."
    Lester ließ das Boot eine sanfte Kurve beschreiben. Es kam Ak so vor, als würde die Weißglut der Planetenoberfläche von Spanne zu Spanne greller. Er täuschte sich wohl nicht, denn gleichzeitig begannen die Schirmfelder heftiger zu flackern, so daß die Bildübertragung zeitweise völlig unterbrochen wurde und die Temperaturwerte, die Fred ablas, stiegen rascher als zuvor.
    Ak wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als Jay schließlich ein zweites Mal aufschrie: „Stop!" Er drehte sich hastig um und wandte sich an Fred. „Vielleicht fünfzig Kilometer voraus. Die Anzeige ist ganz deutlich, der Empfang trotz Störungen hervorragend." Fred strich sich
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