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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon
Autoren: Unbekannt
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über den Kopf.
    „War auch Zeit", seufzte er. „Ich glaube nicht, daß es die Schirmfelder noch länger als zehn Minuten machen werden."
    Er sah Ak an. „Das ist der kritische Augenblick. Wenn jetzt etwas schiefgeht, gibt es keinen Ausweg mehr." Er zeigte auf den Bildschirm. „Da unten ist in diesem Augenblick eine Herde von Schreckwürmern dabei, sich in den Kernbrand zu stürzen, wo er am heißesten ist. Sie versuchen, den Brand durch Absorption der Fusionsenergie zu löschen, explodieren aber dabei. Daher beziehen wir die Energie für unsere Hyperimpulse. Wir werden aus dem Langsamflug in die Transition gehen. Sie wissen, wie schwierig ein solches Manöver ist. Aber es ist das einzige, das wir noch ausführen können. Sprechen Sie ein Gebet, nehmen Sie das Mädchen in den Arm - und dann wollen wir sehen ..."
    Er drehte sich wieder um. Von den zehn Minuten waren acht vergangen, und die Schirmfelder leuchteten wie drei Gewitter auf einmal. Ak legte Adan den Arm um die Schulter. Sie drängte sich an ihn, als könnte er ihr Schutz geben.
    Die Luft schwirrte von trockenen, harten terranischen Kommandoworten. Über dem Heulen der Generatoren war jetzt das stetige Brausen des Weltuntergangs zu hören, das durch alle Abschirmungen hereindrang. Ak hielt den Atem an. Auf dem kleinen Bildschirm des Oszillographen sah er die Leuchtspur der Elektronen weit in die Höhe zucken. „Aufnahme!" rief Fred. „Speicher läuft!" Ak wußte nicht, was es bedeutete. Er spannte die Bauchmuskeln, als gelte es, einen Schlag abzufangen.
    Einer der Generatoren verstummte mit einem dumpfem Knall.
    Die Schirmfelder begannen in heißer Weißglut zu strahlen. Dann verging die Welt für Ak in einer Welle betäubenden Schmerzes. Er hatte nur noch einen Gedanken: Jetzt ist alles aus ...!"
    Und plötzlich war es ruhig um ihn herum.
    Als er wieder zu sich kam, war er seiner Sache nicht allzu sicher, ob er die Schwelle des Todes nun schon überschritten habe oder durch ein unwahrscheinliches Glück gerettet worden sei. Zunächst bekam er Adans Oberarm zu fassen, das sprach ziemlich deutlich zugunsten der zweiten Möglichkeit. Dann sah er, verschwommen zunächst, die Gestalten seiner Leidensgenossen, wie sie sich von dem zerrenden Schmerz der Transition erholten, und schließlich entdeckte er das strahlende Meer der Sterne auf dem Hauptbildschirm. Er sprang auf. „Wir haben es geschafft!" schrie er auf akonisch. Fred schüttelte sich wie ein nasser Hund. Dann sah er Ak tadelnd an und antwortete in derselben Sprache: „Nichts haben wir bisher geschafft. Setzen Sie sich wieder hin."
    „Oho!" dröhnte Jays Baß vom Pult des Kopiloten her. „Ich halte das für ganz gut, was wir bisher erreicht haben." Fred blieb ihm die Antwort nicht schuldig. „Ja, aber wir befinden uns auf dem geradesten Weg zu einem Raumschiff, dessen Kommandant erpicht darauf ist, diesen drei Leutchen hier den Hals umzudrehen.
    Dabei bin ich noch nicht ganz sicher, ob er sich im Fall dreier gestrandeter Terraner nicht zu demselben Entschluß durchringen wird."
    „Na schön", mischte Lester sich in die Unterhaltung, „aber wenigstens sind wir nicht verbrannt. Irgendeine Ahnung, wie weit wir Tombstone hinter uns gelassen haben?"
    „Rund fünfundzwanzig Lichtjahre", antwortete Fred. „Zu weit, als daß man selbst eine Nova von hier aus erkennen könnte."
    „Und was tun wir jetzt?" brummte Jay. „Wir haben eine weitere Transition vor uns", erklärte Fred. „Sie wird uns in unmittelbare Nähe des Mutterschiffs bringen.
    Ich nehme an, daß die Flotte mittlerweile Wind von den Dingen auf Tombstone bekommen hat. Der Raum wimmelt also von Aktivität.
    Ak hat uns erklärt, Themul ließe seine Schiffe in bestimmten Abständen Kurztransitionen ausführen, um die Strukturerschütterungen, die das Boot bei Hyperraumdurchgängen erzeugt, zu übertönen. Es sollte mich wundern, wenn der Flotte das nicht schon längst aufgefallen wäre. Wahrscheinlich treibt sich eine Rotte von Aufklärern in Themuls Nähe herum. Vielleicht können wir uns ihnen bemerkbar machen." Er zuckte mit den Schultern. „Wir haben bisher unverschämtes Glück gehabt.
    Vielleicht hält es an." Er drehte sich wieder seinen Instrumenten zu. „Ich bereite jetzt die zweite Transition vor. Die Schreckwurmexplosionen haben den Speicher bis an den Rand gefüllt. Wir können Hyperimpulse für mindestens ein Dutzend weiterer Durchgänge erzeugen." Ohne weitere Erklärung begann er die nötigen Schaltungen vorzunehmen.
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