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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon
Autoren: Unbekannt
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„Kommt mit nach vorn", sagte Ak ernst. „Ich muß euch etwas auseinandersetzen." Er schritt voran. Kerim machte den Abschluß. Das rote Schott blieb offen. Ak stürmte in den Kommandostand und blieb vor dem Hauptbildschirm stehen, um ihn eine Zeitlang schweigend anzustarren. Als er sich umdrehte, standen Kerim und Adan steif und erwartungsvoll in der Nähe des Schotts wie zwei Schüler, denen der Lehrer eine Strafpredigt angedroht hatte. Ak fiel es auf einmal schwer, zu sprechen. Zwar sah Kerim so stupide und unzufrieden aus wie immer, aber in Adans Augen leuchtete Hoffnung, vermischt mit ein wenig Furcht. Das Mädchen versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr nicht. „Ich muß euch enttäuschen", begann Ak mit heiserer Stimme. „Wir werden es nicht schaffen." Er schloß die Augen, damit er Adans Enttäuschung nicht sähe, und fuhr hastig fort: „Themul ist nicht beschränkt. Er mußte damit rechnen, daß wir die Wahrheit entdecken würden. Wenn er befürchtet hätte, wir könnten das Hypertriebwerk umbauen und für unsere eigenen Zwecke gebrauchen, dann hätte er Sicherungen dagegen getroffen. So aber bin ich überzeugt, daß er das Boot nach wie vor in der Hand hat. Außer der Fernsteuerung gibt es wahrscheinlich noch ein Abhörsystem, das Themul über unsere Aktionen und Gespräche auf dem laufenden hält. Und als letztes vermutlich eine Sprengladung, die das Boot in Stücke zerreißt, sobald wir den Anweisungen zuwiderhandeln." Er ließ sich in den Pilotensessel fallen. „Es tut mir leid", schloß er. „Aber es ist nun einmal nicht anders." Er öffnete die Augen und sah Adan weinen. Er fühlte sich leer und nutzlos, weil er ihr nicht helfen konnte. Er war so benommen, daß er nicht einmal Verwunderung darüber empfand, daß ihm Adans Kummer soviel bedeutete. Leises Flackern huschte plötzlich durch den matt erleuchteten Raum, und mit den beiden Bildschirmen an der Rückwand ging eine seltsame Veränderung vor sich. Das Bild des Weltalls mit dem dichten Teppich seiner Sterne verschwand. Formloses Grau tauchte auf. Blendend weiß zuckten die Blitze der statischen Störungen. Dann formte sich das Bild von neuem. Ein Kopf erschien, ein Gesicht.
    Das Gesicht des Verbandskommandanten Themul Paiin, gut aussehend und mit dem üblichen Lächeln. Ak sprang auf. Wütend tat er einen Schritt auf die Bildschirme zu. Nur mühsam gelang ihm die Einsicht, es sei niemand damit geholfen, daß er Themuls Antlitz auf der Mattscheibe zertrümmerte. ,Ich habe Ihre Intelligenz nicht unterschätzt, Ak-Ther Chaan", begann Themul in seinem üblichen Tonfall, als wolle er seinen Beitrag zu einem angeregten Tischgespräch liefern. „Sie haben die Sachlage durchschaut. Das Boot befindet sich vollständig in meiner Hand.
    Sie werden sich an die Vorschriften halten und Ihren Auftrag ausführen, oder ich zerblase Sie zu Atomen. Halten Sie sich dem Hypertriebwerk fern! Ich werde nicht dulden, daß Sie sich daran zu schaffen machen. Begeben Sie sich ans Ziel und legen Sie die Bomben. Wenn Sie die Flotte des Imperiums bis dahin noch nicht erwischt hat, werden wir sehen, was wir für Sie tun können."
    Ak hatte sich wieder gesetzt. Sich zur Ruhe zu zwingen, kostete ihn soviel Anstrengung, daß er dabei zu schwitzen anfing. Aber es klang ziemlich gelassen, als er fragte: „Können Sie mich hören und sehen, Paiin?"
    Themul machte eine Geste der Zustimmung.
    „Natürlich, Chaan. Ich habe das ganze Boot unter Beobachtung."
    „Gut. Dann sagen Sie mir eines: Wer garantiert uns, daß Sie das Boot nicht vernichten, nachdem wir unseren Auftrag ausgeführt haben?" Themul verzog keine Miene. Er lächelte noch immer.
    „Niemand", antwortete er. „Alles liegt in meiner Hand. Merken Sie sich also: Sie haben keine Garantie dafür, daß das Boot nach Erledigung des Auftrags nicht gesprengt wird. Sie haben jedoch jede Garantie, daß ich es vernichten werde, sobald ich Anzeichen dafür sehe, daß Sie Ihren Auftrag nicht auszuführen gedenken." In einer selbstgefälligen Geste strich Themul sich über die Wange.
    „Wie gesagt", fuhr er fort, „an Ihnen und dem Scnwarzhändler liegt mir an sich nichts. Wenn sich das Mädchen jedoch zu einer anderen Ansicht über mich durchringen kann, bin ich gerne bereit, dem Boot alle vertretbare Hilfe angedeihen zu lassen."
    Ak konterte sofort. „Mit anderen Worten: wenn Adan sich für Sie erwärmt, lassen Sie uns bei der Rückkehr in Ruhe. Wenn nicht, aktivieren Sie die Sprengladung?" Themuls Hand erschien zum
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