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0176 - In letzter Minute

Titel: 0176 - In letzter Minute
Autoren: Unbekannt
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offizielles Dementi der Großadministration.
    Terrania gab kein Dementi! Ein Mann weigerte sich mit aller Entschiedenheit, an Perry Rhodans Tod zu .glauben: Reginald Bull. Er hatte sich verbeten, auch nur mit einer einzigen offiziellen Anfrage, die Rhodans vermeintlichen Tod betraf, belästigt zu werden. Selbst das Parlament, das eine diesbezügliche Anfrage stellte, wartete vergebens auf eine Antwort des Staatsmarschalls.
    Die Presse in der Galaxis wurde unruhig. Aus den Nachrichtensendungen verschwand der Name des Großadministrators Rhodan nicht mehr. Vorübergehend wurden die Meldungen von der Front an die zweite Stelle gesetzt. Auch das erneute Auftauchen der Molkex-Raumer in M-13 löste selbst im Kugelsternhaufen Herkules kaum Aufregung aus. Aber Milliarden Arkoniden sahen in Rhodans Tod zugleich das Ende ihres Volkes.
    Dieser Terraner, den ihre Vorfahren mit allen Fasern ihres Herzens gehaßt hatten, war im Laufe der Zeit zu einer fast mythischen Figur geworden, und die Tatsache, daß er nicht älter wurde, hatte ihn für viele einfache Naturen zum Idol werden lassen. Perry Rhodan ist tot! Auch Bully hörte es immer wieder, und er las es den anderen vom Gesicht ab, was sie dachten.
    Er sah auf den Kalender: 23. Januar 2328. Seit gestern suchten über 9000 Explorer die nähere und weite Umgebung der Hiesse- Ballung nach dem Chef und der Besatzung der ERIC MANOLI ab.
    Sie suchten in dem unendlich großen Raum ein einziges Stäubchen, sie suchten in unbekannten galaktischen Sektoren die Welt, auf die sich die Männer aus dem Flaggschiff vielleicht gerettet hatten.
    Marschall Julian Tifflor trat ein; groß, hager, erwiderte er aus braunen Augen Bullys fragenden Blick. Julian Tifflor, von seinen Freunden Tiff genannt, kam von der Einsatzzentrale der Explorer. Zusammen mit einem Team eingearbeiteter Fachleute hatte er die bisher von den Forschungsschiffen eingelaufenen Berichte ausgewertet. Für eine halbe Stunde war die Rieseninpotronik auf dem Mond in Anspruch genommen worden. Auf Grund der gefundenen Daten sollte die Inpotronik nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung angeben, ob noch Hoffnung bestand, den Chef und seine Männer zu finden.
    Die Inpotronik hatte sich geweigert, diese Berechnung anzustellen. „Nichts", sagte Tiff auf Bullys fragenden Blick hin. „Weit über tausend Berichte sind inzwischen eingegangen.
    Tagesdurchschnitt pro Explorer acht Systeme; durchschnittlich jedes fünfte System mit Planeten ..."
    Bully winkte ungeduldig ab. „Tiff, Sie sind und bleiben ein mathematisches Genie, aber wenn Sie mir jetzt vorrechnen wollen, wieviel Jahrhunderte unsere Explorer benötigen, um in einem Raum von fünftausend Lichtjahren Durchmesser alle Systeme zu kontrollieren, dann bekommen wir beide Streitl Ich will keine Zahlen mehr hören! Ich will nur die eine Meldung hören, daß man den Chef gefunden hat, aber nicht tot, sondern lebend!"
    Tiff behielt seine Ruhe. Selbst in der Uniform eines Marschalls wirkte er schüchtern. Aber wenn man bedachte, daß Julian Tifflor zu den wenigen Menschen gehörte, die einen lebensverlängernden Zellaktivator trugen, dann wußte man, daß viel mehr in diesem Mann steckte, als er zu zeigen bereit war. „Die Akonen machen mir größere Sorgen als das Verschwinden des Chefs, Sir", erklärte Tifflor ruhig. „Hat der Chef nicht im letzten Spruch ausdrücklich erklärt, auf keinen Ruf zu antworten, bis er sich selbst wieder melden würde?"
    „Habe ich Sie danach gefragt, Tiff?" Bully war ungerecht. Das, was der Marschall ihm gerade vor Augen hielt, hatte er sich selbst schon tausendmal gesagt, aber es wirkte nicht mehr. Der Bildschirm flackerte auf. „Was ist denn jetzt, schon wieder?" fragte Reginald Bull .barsch.
    Terranias Großfunkstation war der Vermittler. „Sir, Mister Leyden von Aralon möchte Sie sprechen. Gespräch als dringend gekennzeichnet!" Heftig antwortete Bully: „Richten Sie diesem Mister Leyden aus, er solle sich mit seinen Sorgen gefälligst an die zuständigen Experten wenden, mich aber mit Anrufen ein für allemal verschonen. Ende!"
    „Vielleicht hat Mister Leyden aber etwas Wichtiges zu melden, Sir!" gab Tiff zu bedenken.
    „Ist sonst noch etwas zu besprechen, Marschall?" fragte Bully im ärgerlichen Ton. Julian Tifflor beherrschte sich. Er mußte weit in die Vergangenheit gehen, um sich einer ähnlichen Szene zu erinnern, in der er von Reginald Bull nicht mit Tiff, sondern mit seinem Dienstrang angesprochen worden war. „Nein, Sir, ich habe
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