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0174 - Der Teufelsdiener

0174 - Der Teufelsdiener

Titel: 0174 - Der Teufelsdiener
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu kommen schien.
    »Der Graf war ein fetterer Fang als du, mein Lieber, und für dich habe ich eine besondere Art Hölle vorbereitet… Du wirst als Geist auf Erden wandeln und keine Ruhe finden, bis du nicht selbst für die Erfüllung deines Fluches gesorgt hast…«
    »Der Graf ist tot!« schrie Thomasius in heller Panik mit einer Stimme, die niemand hören konnte außer dem Teufel. »Was willst du noch von mir?«
    Das spöttische Lachen des Teufels hallte in dem Bewußtsein des körperlosen Magiers wider. »Nie wieder soll eine Sänfte in dieser Gegend unbehelligt getragen werden … Kennst du deine eigenen Worte nicht mehr?«
    »Weiche von mir, Satan!« schrie der Verwachsene.
    »Tja, mein Lieber«, kicherte der Teufel. »Das hättest du dir ein paar Jahre früher überlegen sollen. Wer sich meiner Hilfe bedient, muß auch dafür bezahlen, und du bezahlst mit einer Ewigkeit. Ist das nichts? Als Geist unsterblich…? Erfülle deinen eigenen Fluch! Du hast eine Ewigkeit Zeit!«
    Und von diesem Moment an hörte Thomasius die Stimme Satans nicht mehr. Eine grauenhafte Zeit begann für ihn. Dazu verdammt, für unbestimmte Zeit auf der Erde zu bleiben, weder Himmel noch Hölle nahe kommen zu können… Das war die Hölle!
    Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte verlor sich alles. Nur ein Ziel brannte nach wie vor in ihm.
    Die Erfüllung des Fluches…
    ***
    »Gut, daß wir euch hier noch gefunden haben«, sagte Nicole. Zamorra stellte fest, daß er das Kleid, welches sie trug, noch nicht kannte. Sie mußte also wieder einmal ihrer Leidenschaft gefrönt haben. Und das wahrscheinlich kurz vor Ladenschluß… Es war Samstagnachmittag. Er hüstelte trocken. »Ich war schon kurz vorm Durchdrehen, als ich den Wagen nicht beim Konvoi sah, aber dann steht ihr jetzt hier an der Straße..«
    »Du hast heute eine fürchterliche Grammatik«, brummte der Professor. »Was ist denn los?«
    Er verzichtete darauf, seine ParaKräfte einzusetzen und telepathisch nach ihrem Bewußtseinsinhalt zu greifen. Das erlaubte er sich nur in absoluten Notfällen, wenn überhaupt, weil es seinem Naturell zuwider war, in das geheime Gedankengut anderer Menschen einzudringen. Die Gedanken sind frei! Das war auch zu seinem Leitsatz geworden, seit er erkannt hatte, in schwacher Ausprägung über diese unheimliche Fähigkeit zu verfügen.
    »Eine Gefahr lauert«, sagte Nicole. »Ich spüre es deutlich. Irgend etwas bedroht euch alle. Ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber irgendwie muß ein verwachsener Gnom eine tragende Rolle dabei spielen. Unheil liegt in der Luft.«
    Sie versuchte, das, was sie erlebt hatte, in Worte zu kleiden. Zamorra furchte die Stirn. Hin und wieder sah er zu dem in erschreckendem Tempo näher kommenden Konvoi. »Man müßte feststellen, was es ist«, sagte er. »Spürst du diese Gefahr jetzt auch noch?«
    »Es ist schwächer geworden«, sagte Nicole.
    Zamorra wechselte einen Blick mit Rolf und Michael. Beide wußten in etwa, was es mit seinem »Nebenberuf« auf sich hatte. Sie verstanden sich auch ohne Worte. Rolf selbst hatte schon einschlägige Erfahrungen mit übersinnlichen Erscheinungen hinter sich. Um so leichter fiel es ihm, das zu akzeptieren, wovon Nicole sprach.
    »Es bedroht also die Sänfte«, überlegte der Professor. »Und es ist hier weniger stark als in Kassel. Also…«
    »Also sind wir hier noch ungefährdet«, schloß Rolf trocken.
    »Paß auf«, erklärte Zamorra. »Dich müssen wir nachher ohnehin zurückbringen, weil du deinen Konzertauftritt hast. Wenn die Sänfte von Hannoversch Münden zurückkommt, verfolgt sie bis Simmershausen die gleiche Strecke, die wir auf dem Hinweg abgeklappert haben. Wir haben also Zeit. Und wenn wir dich zurückbringen, fahren wir dann ein wenig die kommende Strecke ab, und ich versuche festzustellen, wo exakt eine mögliche Falle lauert, und mache sie unschädlich.«
    »Die Idee ist nicht schlecht«, erklärte Rolf. »In Ordnung. Jetzt aber sollten wir allmählich zusehen, daß wir wieder starten. Die Sänfte ist schon fast hier!«
    Unaufhaltsam kam sie heran, Hans, Lothar, Werner und Bernd als Träger. Gunter und Herbert hatten unterdessen Pause im Versorgungswagen, Bisher waren keinerlei Schwierigkeiten aufgetreten.
    Zamorra küßte Nicole auf die Nasenspitze, dann schwang er sich in den Wagen. »Wir unterhalten uns gleich weiter über das Thema«, rief er, während Michael bereits das Gaspedal durchtrat. Die »Zitronenkiste« machte einen Satz nach vorn und zischte
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