Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
Vom Netzwerk:
möchte sich mit noch mehr Schmuck behängen, und ich weiß nicht, vielleicht hofft sie, dass es ihr noch gelingen wird, einen Mann zu bekommen, wenn sie nur über genügend Geld verfügt. Jack hat eine riesige Angst davor, dass er eines Tages vielleicht doch noch arbeiten muss, und er sieht keinen anderen Weg, daran vorbeizukommen, als mich um mein Geld zu bringen. Jane kann es einfach nicht abwarten, dass sie wieder Geld in die Finger bekommt, um es zu verschleudern. Terry Brown, ihr Verlobter, ist nichts anderes als ein Werkzeug in ihrer Hand, und er ist ihr vollkommen hörig.«
    »Gestatten Sie einen Vorschlag«, sagte Phil mit sanfter Stimme. »Vermachen Sie Ihr Vermögen irgendeiner wohltätigen Organisation, teilen Sie es Ihren Verwandten mit, und Sie brauchen nicht mehr die geringste Furcht vor einem Mordanschlag zu haben.«
    »Ich habe Sie nicht hierher bestellt, um mir Vorschläge über meine Vermögensverteilung anzuhören«, antwortete Evan Beverley scharf.
    »Und wir sind nicht hergekommen, um uns unbegründete Verdächtigungen anzuhören«, entgegnete ich ebenso scharf.
    »Diese Verdächtigungen sind nicht unbegründet.«
    »Das müssen Sie beweisen.«
    Er stand wieder auf. »Das kann ich beweisen. Kommen Sie mit!« Er fegte an uns vorbei aus dem Zimmer, quer durch die Halle zur Westseite und öffnete dort eine Tür, die in sein Arbeitszimmer führte. Im Kamin flackerte ein Feuer. Beverley schaltete das Licht ein.
    »Setzen Sie sich«, sagte er ruhig, ging zu seinem Schreibtisch, öffnete eine Schublade und kramte in Papieren.
    »Ich verstehe, dass Sie das, was ich Ihnen sage, etwas merkwürdig finden«, fuhr er fort, während er herumstöberte, »aber Sie brauchen mich nicht für verrückt zu halten. Es ist wirklich so, wie ich es Ihnen geschildert habe. Ich habe nicht nur das Gefühl, von meiner Verwandtschaft bedroht zu sein, sondern ich habe auch die Beweise dafür. Und hier sind sie.«
    Er kam um den Schreibtisch herum mit zwei Briefen in der Hand und gab sie mir.
    Es waren Briefe aus gewöhnlichem Allerweltspapier, aber sie waren nicht beschrieben, sondern der Text war aus ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben zusammengeklebt. Das ist ein beliebtes und sicheres Verfahren, wenn der Absender eines solchen Briefes seine Identität gegen jede Nachforschungen sichern will.
    »Elender Geizkragen«, begann der erste Brief. »Du wirst von Deinem Geld nicht einen Cent mit ins Grab nehmen können. Und ich werde dafür sorgen, dass Du schneller in das Grab kommst, als Du vermutest.«
    Der zweite Brief begann mit einer Flut von Schimpfworten, die ich unmöglich wiedergeben kann, und er enthielt zum Schluss die gleiche Drohung, wie im ersten Brief.
    Der dritte Brief war in einem ganz anderen Ton geschrieben.
    »Mein lieber Evan, Du solltest wirklich daran denken, dass jeder Mensch einmal sterben muss. Der Tod kann einen Mann Deines Alters sehr rasch holen. Du aber benimmst Dich, als könnte Dir überhaupt nichts passieren. Ich warne Dich. Du solltest verschiedene Leute, die Dir nahestehen, besser behandeln. Sonst könnten diese Leute die Geduld verlieren. Das ist eine Warnung. Nimm sie Dir zu Herzen!«
    Ich gab die Briefe an Phil weiter, der sie ebenfalls aufmerksam las.
    »Was halten Sie von diesen Briefen?«, fragte Beverley.
    »Ich würde sie als alberne Scherze bezeichnen«, antwortete ich.
    »Alberne Scherze! Ich kann Ihnen genau sagen, wer welchen Brief geschrieben hat. Der Brief, der mit,Alter Geizhals’ beginnt, stammt von Jack Roberts. Der Brief mit den unzähligen Schimpfworten stammt von Waxt. Er hat auf seinen Fahrten durch alle Häfen der Welt genug Schimpfworte gelernt. Und der Brief voll frommen Geredes 18 wurde von meiner Schwester Judith geschrieben.«
    »Ich bin nicht Ihrer Ansicht, Mr. Beverley. Wenn wirklich diese drei Personen die Briefe geschrieben haben, müssten sie sich vorher miteinander verständigt haben. Sonst erscheint es mir deshalb unwahrscheinlich, weil alle drei die gleiche Methode mit den ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben angewandt haben. Ich neige vielmehr zu der Ansicht, die Briefe sind von dem gleichen Mann oder natürlich auch von der gleichen Frau abgeschickt worden.«
    Der Millionär nahm Phil die Briefe aus der Hand.
    »Vielleicht haben Sie recht«, sagte er, »aber auch wenn sie nur von einem Mann stammen, so habe ich wohl allen Grund, mich davon bedroht zu fühlen.«
    Er tat zwei Schritte bis zur Kaminflamme hin. Bevor ich es verhindern konnte, ließ er die Briefe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher