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0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
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und es war kein Wagen unter fünftausend Dollar dazwischen. Ein paar Yards hinter dem Parkplatz befand sich der Pferdestall, und nach dem Schnauben zu urteilen, schienen es recht temperamentvolle Biester zu sein. Ein paar Boys in genau der gleichen albernen Kluft wie der Pförtner lungerten vor den Boxen herum. Wir parkten den Jaguar zwischen einem Thunderbird und einem rasanten ausländischen. Sportmodell.
    Der Pförtner rief einen von den Cowboys an: »He, Jimmy, bring die Gentlemen zum Haupthaus!«
    Ein schlaksiger Junge, der ein schwarzes Hemd, enge schwarze Lederhosen und hochhackige Cowboystiefel trug, rutschte gemächlich von seinem Balken herunter. Er nahm den Grashalm, an dem er gekaut hatte, aus den Zähnen und fragte: »Welche Pferde?«
    »Keine Pferde! Die Gentlemen wollen zu Fuß gehen.«
    Der Junge gab ein paar Laute von sich, die sich nach Flüchen anhörten, ergab sich dann aber in sein Schicksal, winkte mit dem Kopf und sagte: »Gehen wir!«
    »Das Gepäck«, fragte Phil, »bringen Sie es etwa mit der Postkutsche hoch?«
    »Ja«, antwortete der Pförtner durchaus ernst. Anscheinend war Evan Beverley noch viel schrulliger, als wir ihn uns vorgestellt hatten. Wir stiefelten hinter unserem Führer her, jeder nur mit einer Aktentasche in der Hand. Die Asphaltstraße, die vor dem Tor geendet hatte, setzte sich hinter den Gittern fort, und sie 'war um keinen Zoll weniger breit oder schlechter asphaltiert.
    »Eine Schande, einen solchen Weg zu Fuß gehen zu müssen«, knurrte Phil.
    Der Führer im schwarzen Hemd wandte sich um. »Wenn Sie ein Pferd genommen hätten, so hätten wir den Abkürzungsweg reiten können«, sagte er.
    »Warum können wir ihn nicht gehen?«, fragte ich.
    »Das ist verboten.«
    »Was ist noch alles verboten?«, fragte Phil.
    »Manches«, antwortete der Mann. »Außerdem wechseln die Anordnungen täglich.«
    Die Asphaltstraße schob sich in sanften Windungen eine Art Hügel hoch. Die Gegend machte den Eindruck eines ungewöhnlich großen Parkes. Nach etwa einer Viertelstunde tauchte links das Dach eines Hauses zwischen den Bäumen auf.
    »Ist das Mister Beverleys Villa?«, fragte Phil.
    Unser Führer schüttelte den Kopf. »Nur ein Nebengebäude.«
    Die gleiche Antwort erhielten wir, als wir nach einem Haus fragten, das rechts von der Fahrbahn stand. Erst als die Straße das Waldgelände verließ, sahen wir Evan Beverleys Villa auf der Kuppe des Hügels stehen.
    ***
    Verdammt, manchmal träume auch ich davon, Millionär zu sein, und jetzt beim Anblick von Beverleys Haus wünschte ich es mir. Die ganze Kuppe des Hügels war von einem gepflegten Rasen bedeckt, der jedem englischen Golfplatz Ehre gemacht hätte, alles in allem ein Gelände von mehreren Acre und auf dem höchsten Punkt des Hügels 6 hatte Beverley sein Haus errichtet. Es war eine große, weiße, zweistöckige Villa im Kolonialstil. Eine große Freitreppe führte zu einem betonierten Platz, auf dem die Straße endete.
    Als wir den Fuß der Treppe erreicht hatten, sahen wir, dass eine mächtige doppelflügelige Glastür in das Haus führte.
    Ein Mann kam uns die Treppe hinunter entgegen, und mit einiger Erleichterung stellte ich fest, dass dieser Mann die gewöhnliche Kluft eines herrschaftlichen Dieners trug und nicht als Cowboy verkleidet war.
    »Mr. Cotton? Mr. Decker?«, fragte er. »Mr. Beverley erwartet Sie. Darf ich Sie bitten, mir in die Halle zu folgen.«
    Er ging uns voran die Treppe hinauf. Zwei Diener, die hinter der Glastür lauerten, rissen sie uns auf, und wir betraten eine Halle, die so riesig war, dass sie in das von außen recht bescheiden wirkende Haus einfach nicht hineinzupassen schien.
    »Nehmen Sie Platz«, bat der Butler. »Mr. Beverley wird sogleich kommen.« Dann entschwebte er.
    Phil und ich machten es uns in zwei Ledersesseln bequem, aber wir konnten die Bequemlichkeit nicht lange genießen, denn von irgendwoher aus der Tiefe dieses Raumes kam ein Mann auf uns zu.
    Eigentlich hatte ich erwartet, Evan Beverley in der prächtigsten Cowboy-Uniform zu sehen, die man sich nur vorstellen kann, aber er enttäuschte uns.
    Der Mann, der sich da vor uns aufpflanzte, trug einen gewöhnlichen grauen und eigentlich schon etwas fadenscheinigen Anzug. Er reichte mir und Phil eine knochige Hand und sagte heiser: »Ich freue mich, Sie zu sehen!«
    Der Millionär war ein hochgewachsener, dürrer Mann mit vollem grauen Haar, buschigen Augenbrauen und einer Habichtsnase im ledernen Gesicht. Ich wusste, dass er
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