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0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
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ungefähr sechzig Jahre alt war, aber er sah nicht so aus. Er wirkte wie ein Mann, dessen Gesicht von der Witterung gegerbt worden ist und dessen Alter man daher nicht schätzen kann. Obwohl der Anzug um seinen Körper zu schlottern schien, hatte ich das Empfinden, dass er noch beachtliche Körperkräfte besaß.
    Kurz und gut, Beverley war einer jener Raubrittertypen, wie sie unter Amerikas Millionären nicht selten Vorkommen. Ich hätte gern seine Augen gesehen, aber er hielt sie hinter einer Sonnenbrille verborgen.
    »Setzen Sie sich«, krächzte er.
    Wahrhaftig, er hatte keine Stimme wie Caruso, sie erinnerte an Töne, die ein alter Rabe von sich gibt.
    »Ich sehe, mein Freund Wilding hat ganze Arbeit geleistet«, freute er sich und rieb sich die knochigen Hände. Ich nahm an, dass sein Freund Wilding jeher Senator war, auf dessen Betreiben wir hier waren.
    »Wer ist Cotton? Und wer ist Decker?«
    Wir stellten uns vor.
    »Sehr schön«, sagte er. »Und wer von Ihnen ist der Chef?«
    »Keiner von beiden, Mister Beverley«, antwortete ich. »Wir verständigen uns, wie es zu machen ist.«
    Es gefiel ihm nicht.
    »Das ist ein falsches Prinzip, mein Junge«, sagte er. »Einer hat zu sagen, die anderen müssen gehorchen. So habe ich es mein Leben lang gehalten, und das hat sich als richtig erwiesen.«
    »Unsere Erfolge mit der anderen Methode sind auch nicht schlecht«, meinte Phil.
    Mister Beverley wiegte den Schädel.
    »Nun gut, streiten wir nicht darüber. Sie können beweisen, ob Ihr Weg der richtige ist.«
    Er hob seine Habichtsnase in die Luft. »Sie wissen, aus welchen Gründen ich gebeten habe, mir FBI-Beamte nach Beverley zu schicken?«
    »Wir wissen nur, dass es sich um ein Fest handeln soll.«
    Jetzt kicherte Mr. Beverley auf höchst unmillionärhafter Weise.
    »Richtig, richtig, mein Junge. Ein Fest. Evan Beverleys Fest, das größte Fest, das je hier in der Gegend gestartet wurde. Und dazu ein Fest voller Einfälle, wie sie noch nicht da gewesen sind.«
    Er schob zwei Finger in seine Mundkerbe und pfiff gellend. Wenige Sekunden später erschien ein mittelgroßer, grauhaariger Mann in einem dunklen Anzug, und wir erkannten, dass das Pfeifen Mr. Beverleys ganz persönliche Art war, sein Personal zu rufen, denn er sagte mit einer Handbewegung auf den Grauhaarigen: »John Ralswood, mein Sekretär.«
    Der Sekretär verneigte sich leicht. Ralswood hatte eine große, gewissermaßen traurige Nase, und seine Haltung drückte Furcht und Korrektheit gleichzeitig aus.
    »John, informiere die Gentlemen über mein Fest!«, befahl Mr. Beverley.
    Der Sekretär öffnete eine mitgebrachte Mappe. Er begann mit monotoner Stimme zu lesen: »Mr. Beverley hat beschlossen, übermorgen ein großes Fest zu geben, zu dem bisher die Zusagen von etwa dreitausend Personen vorliegen. Aufgrund eines Gedankens Mr. Beverleys wurde für das Fest das Motto gewählt: Gestalten der Nacht von heute und gestern. Die Organisation des Festes hat ein Jahr in Anspruch genommen. Ein Sekretariat hat dafür gesorgt, dass alle Gäste in verschiedenen Kostümen erscheinen werden. Die Anfahrt der Gäste wird etwa um drei Uhr nachmittags beginnen. Mit dem eigentlichen Beginn des Festes rechnet man für acht Uhr. Mr. Beverley persönlich wird die Eröffnung vornehmen. Über die Attraktionen, die vorgesehen sind, kann zurzeit noch nicht gesprochen werden, da diese als Überraschung für die Gäste gedacht sind. Es steht jedenfalls heute schon fest, dass unser Bezirk, der Mr. Beverley ohnedies schon so viel Förderung verdankt, wieder einmal aufgrund des Einfallreichtums von Evan Beverley ein besonderes Ereignis erleben wird.«
    Der Sekretär hob den Kopf.
    »Das ist der Artikel, der heute in den Tageszeitungen erscheint«, sagte er. »Soll ich den Gentlemen jetzt die Liste der eingeladenen Gäste verlesen?«
    »Unnötig«, krähte der Millionär. »Wegen der Berühmtheiten habe ich die G-men nicht kommen lassen. Die Gesichter dieser Leute werden Sie erkennen, sobald Sie sie sehen.«
    Er beugte sich in seinem Sessel vor.
    »Feste der Art, wie ich sie feiern will, sind in Amerika schon Hunderte veranstaltet worden. Wenn die Sache etwas Besonderes sein soll, so muss ich ihr auch einen besonderen Pfiff verleihen.«
    Jetzt grinste er offen. »Was treibt sich Ihrer Meinung nach in der Nacht herum?«
    »Schwer zu beantworten. Ich denke, von Katzen angefangen, mehr oder weniger alles, was Beine hat.«
    »Wie ist es mit Gangstern?«, wollte er wissen.
    »Gangster
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