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0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
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nicht daran, dass ich unter den anderen Namen auch noch eine Anzahl von Leuten finden kann, die nicht weniger gefährlich sind als die Genannten.«
    »Hör mal«, sagte Phil.
    Was wir hörten, war eindeutig heiße Musik, und diese Musik passte so wenig zu den Leuten, die wir bisher in Beverley-Land kennengelernt hatten, dass wir neugierig nachsahen, wer es hier überhaupt wagte, eine solche Platte auf den Teller zu legen.
    Wir steckten die Nase um die Hausecke. Der Anblick, der uns geboten wurde, war höchst erfreulich.
    In einer Entfernung von vielleicht hundert Yards schimmerte das blaue Wasser eines Schwimmbeckens, das von einem weißen Sprungturm gekrönt wurde. Am Rande des Beckens lagen drei junge Damen in Liegestühlen, und vor ihnen hockten zwei Männer. Ein Diener hantierte an einer fahrbaren Bar, und die Girls und die Boys hielten Gläser in den Händen, deren Inhalt kein Orangensaft zu sein schien.
    »Doch Whisky«, flüsterte Phil. »Nach der trockenen Art, in der uns Mister Beverley empfangen hat, hätte ich mich nicht gewundert, wenn es im Beverley-House außer Wasser nichts Flüssiges gegeben hätte.«
    Einer der Männer hatte uns gesehen. Er winkte. »Kommen Sie näher«, rief er. »Neue Gesichter sehen wir hier immer gern.«
    Wir folgten der Aufforderung.
    Die Männer trugen Badeshorts, während die Mädchen Badeanzüge anhatten, die eigentlich diese Bezeichnung nicht mehr verdienten.
    »Hallo«, sagte der Mann, der uns angesprochen hatte, »wie können Sie bei solchem Wetter in einem vollständigen Anzug herumlaufen?«
    Er war ein junger, hübscher Bursche mit einem muskelbepackten Körper, der irgendwie an die Abbildungen erinnerte, die man manchmal in Magazinen unter dem Reklamemotto sieht: Auch Sie können einen Körper wie Tarzan haben, wenn Sie regelmäßig unsere Kraftpillen nehmen. Im Gegensatz zu seinen Muskelgebirgen stand sein weiches verwöhntes Gesicht mit dem launischen Mund.
    »Wir sind gerade angekommen«, sagte ich, »und wir haben nicht damit gerechnet, dass wir hier Gelegenheit haben würden zu baden.«
    Er winkte ab. »Badezeug wird sich bestimmt irgendwie auftreiben lassen. Wenn Sie…«
    »Rede nicht herum, Jack«, rief das Mädchen, das in dem mittleren Liegestuhl lag, »sondern biete den Gentlemen einen Drink an.« Sie war eine prächtige Blondine. Obwohl sie auch nur Badedress trug, funkelte es an ihren Händen und Armen wie die gesamte Schaufensterausstellung eines Juweliergeschäftes.
    »Du hast hier gar nichts zu kommandieren«, schrie der jugendliche Muskelprotz, sah uns aber dann von unten an und fragte: »Mögen Sie einen Drink?«
    »Immer«, antworteten Phil und ich wie aus einem Mund.
    »Whisky, Manhattan, Gin oder irgendeinen Mix?«
    Wir wünschten uns Whisky mit Eis und Soda. Wenig später brachte der Diener die Gläser auf einem Tablett.
    »Sind Sie schon Gäste für Beverleys Fest?«
    »Halb und halb. Mister Beverley hat uns eine Rolle auf seinem Fest zugedacht, aber ich zweifle daran, dass sie uns Vergnügen bereiten wird.«
    Der Junge verzog den Mund. »Fast alles, was mein Onkel ausheckt, macht anderen Leuten wenig Vergnügen«, sagte er.
    »Sie sind Mr. Beverleys Neffe?«
    »Ja. Aber das hat nichts zu sagen. Wenn es ihm einfällt, schurigelt er mich genauso wie seinen letzten Diener.«
    »Du hast gerade Grund, dich zu beklagen«, rief die Blonde. Sie hatte eine schrille, beinahe hysterische Stimme. »Evan zieht dich allen anderen vor.«
    »In der Tat«, sagte er und blinzelte uns zu, »manchmal zeigt Onkel Beverley eine solche Vorliebe für mich, dass ich mir wirklich schmeichle, seinem Herzen am nächsten zu stehen.«
    Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass ein alter Geier wie Beverley einen Knaben wie diesen jungen Mann besonders gut leiden mochte, aber es ging mich schließlich nichts an.
    Der Junge verzog den Mund. »Wollen Sie nicht doch ein Bad nehmen?«
    Phil und ich standen hart am Rand des Beckens mit dem Rücken zum Wasser. Bevor ich begriff, wohin er mit seiner Frage zielte, hatte er beide Arme hochgeworfen und uns die flachen Hände vor die Brust gestoßen. Wir bekamen sofort das Übergewicht.
    Ich klatschte in den Swimmingpool, das Wasser schlug über meinem Kopf zusammen, und als ich hoch kam, hielt ich zwar das Whiskyglas noch in der Hand, aber der Inhalt taugte nichts mehr. Ich hörte das Gekreische der Girls. Beverleys Neffe stand am Rand des Schwimmbeckens und hieb sich schallend lachend auf seine Schenkel.
    ***
    Phil schwang sich neben
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