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0172 - Ghouls in der U-Bahn

0172 - Ghouls in der U-Bahn

Titel: 0172 - Ghouls in der U-Bahn
Autoren: Jason Dark
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hinten schauen, das wäre aufgefallen, dafür hörte ich, wie hinter uns die Harley beschleunigt wurde. Ich kannte das Geräusch sehr gut, schließlich hatte ich oft genug auf dem Rücksitz der Maschine gesessen.
    Auch mein Bewacher wurde aufmerksam. Er riskierte einen blitzschnellen Blick, so daß ich keine Chance bekam, ihn in der kurzen Zeitspanne anzugreifen. »Verdammter Idiot!« schimpfte er. »Der fährt, als wäre er lebensmüde.«
    »Meinst du den nachgemachten Rocker da?« fragte der Fahrer.
    »Ja.«
    »Ich laß ihn vorbei.«
    »All right.«
    Suko passierte uns zum Teil. Auf gleicher Höhe wurde er langsamer, fuhr mit und schaute in den Vauxhall hinein. Er mußte in seiner Verkleidung aussehen wie ein Wesen vom anderen Stern, und auch Shao war kaum als weibliche Person zu erkennen.
    »Fahr vorbei!« knurrte der Fahrer. Die beiden wurden nervös.
    Suko gab Gas. Die Harley wurde schnell und schoß vor. Wir befanden uns jetzt dicht vor der Kreuzung, wo auch andere Wagen einbiegen wollten, als Suko sich vor den Vauxhall gesetzt hatte und mit seiner Maschine einen Schlenker vollführte.
    »Scheiße!« schrie der Fahrer, dann rummste es schon. Suko war mit dem Vorderrad gegen den rechten Kotflügel gefahren. Er hatte das Blech so nach innen gestanzt, daß es den Reifen aufschlitzte.
    Der Vauxhall bekam einen Stoß, wurde etwas durchgeschüttelt, und auch die Harley verschwand aus meinem Blickfeld.
    Andere Wagen bremsten, unser Fahrzeug schlingerte, und der Fahrer mußte auch stoppen.
    Da weder mein Bewacher noch ich angeschnallt waren, wurden wir nach vorn gestoßen. Ich hatte es da besser, denn ich brauchte auf keinen Gefangenen zu achten.
    Meine Handkante kam wie der Blitz.
    Sie fegte auf den Waffenarm des Mannes nieder, und der Treffer ließ ihn aufstöhnen. Der Revolver rutschte ihm aus der Hand. Er landete zwischen den Sitzen.
    »Charly!« ächzte der Typ und meinte damit wohl den Fahrer. Der jedoch konnte sich nicht um uns kümmern, denn seine Tür wurde aufgerissen.
    Suko erschien. Er griff in den Wagen hinein. Seine Hände krallten sich in den Haaren des Kerls fest, dann zog er den Typ heraus. Ich hörte ihn schreien.
    Mein Spezi hatte sich herumgeworfen und die Beine angezogen. Wie es der Zufall wollte, so traf er mich. Ich wurde zurückgeschleudert. Das gab dem anderen Gelegenheit, die Tür aufzustoßen und zu fliehen. Er schlug sie nicht hinter sich zu, sondern dachte nur noch an die Flucht.
    Ich packte mir den Revolver, der vor dem Sitz lag, und verließ ebenfalls den Wagen.
    Ich vernahm Kampfgeräusche, hörte einen klatschenden Schlag, und dann gab es einen dröhnenden Laut, als Sukos Gegner vor die Karosserie krachte.
    Der Kerl war bei meinem Freund in guten Händen, so daß ich mich um den Schnauzbart kümmern konnte.
    Er hatte inzwischen einen ziemlich guten Vorsprung herausgeholt. Alles was recht war, dieser Mann konnte laufen. Mit weiten Sätzen hetzte er auf das Schnapsgeschäft zu, in dessen beiden Schaufenstern die Beleuchtung noch eingeschaltet war, so daß helle Lichtinseln auf den Gehsteig fielen.
    »Bleiben Sie stehen!« brüllte ich.
    Der Typ dachte gar nicht dran. Er jagte weiter. Der Schnapsladen lag an der Ecke. Schnauzbart wollte rechts um das Geschäft herum, blieb vorher allerdings stehen und zog seine zweite Waffe.
    Es war meine Beretta.
    Er hielt sie in der linken Hand, weil die rechte von dem Schlag wohl noch gelähmt war. Ich wußte nicht, wie gut er mit links schoß, wollte jedoch kein Risiko eingehen und tauchte zu Boden.
    Die Kugel pfiff über meinen Kopf hinweg und verschwand irgendwo.
    Dieser Hundesohn scheute sich nicht, eine Waffe einzusetzen, obwohl zahlreiche Zeugen vorhanden waren, die leicht hätten getroffen werden können. Denn die Fahrer hatten ihre Wagen verlassen. Als allerdings der erste Schuß krachte, nahmen sie hinter ihren Autos Deckung.
    Nur eine Frau erstarrte.
    Sie war aus ihrem Wagen geklettert einem roten Mini und stand mitten auf der Kreuzung. Die Arme hatte sie halb erhoben. Ihre schockgeweiteten Augen waren starr auf den herannahenden Killer gerichtet.
    Mir war klar, daß der Mann die Frau als Geisel benutzen wollte. Wenn es eben ging, mußte ich das verhindern.
    Leider war er zu weit weg, als daß ich ihn hätte einholen können. Aber mit einem Schuß konnte ich ihn stoppen.
    Noch einmal rief ich ihn an.
    Er änderte seinen Kurs nicht. Da drückte ich ab.
    Mit der ersten Kugel verfehlte ich ihn. Das Geschoß traf dicht vor seinen Schuhspitzen das
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