Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0172 - Ghouls in der U-Bahn

0172 - Ghouls in der U-Bahn

Titel: 0172 - Ghouls in der U-Bahn
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Pflaster und flog als deformierter Querschläger davon.
    Ich glaubte, daß er stehenbleiben würde, nicht einmal der Schreck schaffte dies.
    Dafür die zweite Kugel.
    Sie riß ihn um die eigene Achse. Er machte noch einen grotesken Sprung, riß beide Arme hoch und fiel zu Boden.
    Auf seine Beine hatte ich gezielt, war mir jedoch nicht sicher, sie auch bei der schlechten Beleuchtung getroffen zu haben. Wahrscheinlich war ihm die Kugel in die Hüfte gefahren. Diesen Treffer konnte er überleben.
    Als ich ihn erreichte, sah ich das Blut. Und das faustgroße Einschußloch.
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Ich hatte mich geirrt.
    Wahrscheinlich würde der Mann den Treffer nicht überstehen, denn keine normale Kugel hatte ihn erwischt, sondern ein abgeflachtes Dum-dum-Geschoß. Es war sicherlich mir zugedacht gewesen, nun hatte es den Mann selbst getroffen.
    Ich schrie nach einem Krankenwagen und schaute mich gleichzeitig nach Suko um. Er stand neben seiner Maschine, die am Boden lag. Mein Freund starrte auf den zweiten Killer hinab. Er hatte ihn ausgeschaltet, allerdings mit den Fäusten.
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Dabei merkte ich, wie sehr meine Hände zitterten. Konnte ich mir einen Vorwurf machen? Nein, dieser Killer hatte die Frau als Geisel nehmen wollen, wobei ich keine andere Möglichkeit mehr sah, ihn in seinem wilden Lauf zu stoppen, als durch eine Kugel.
    Die Frau selbst war gegangen. Ich hörte noch ihr Schluchzen. Ein Mann war jetzt bei ihr und beruhigte sie.
    Shao kam zu mir. Sie sah den Schwerverletzten und schluckte. »Mein Gott«, flüsterte sie.
    »Ich mußte mit seiner Waffe schießen. Und die war mit abgefeilten Kugeln geladen«, erklärte ich mit rauer Stimme. Meine Beretta hatte ich wieder an mich genommen, und ich dachte darüber nach, wer mir die zwei Killer geschickt hatte.
    Vielleicht würde der andere reden, wenn er aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte.
    Endlich kam der herbeigesehnte Krankenwagen. Das Warnlicht rotierte und überschüttete uns mit seinem flackernden Schein, so daß wir wie lebende Tote aussahen.
    Auch die Polizei war zur Stelle und begann augenblicklich mit den Absperrarbeiten.
    Der Arzt zog ein bedenkliches Gesicht, als er den Verletzten sah. »Sieht nicht gut aus!« meinte er und gab seine Anordnungen.
    »Wer hat ihn erwischt?«
    Ich schaute den Sanitätern zu, wie sie den Schwerverletzten vorsichtig hochhoben und auf eine Trage legten. »Das war ich, Doc, aber mit seiner Waffe.«
    »Deshalb dieses Einschußloch.«
    »Genau.«
    »Die Gangster werden heutzutage immer brutaler. Straßenschlachten überall, dann Mord und Todschlag. Wo soll das noch alles hinführen, Oberinspektor?«
    »Fragen Sie nicht mich, Doc. Ich bin ebenso schlau wie Sie, glauben Sie mir.«
    »Klar.« Er hatte ein Zeichen seines Sanis gesehen und stieg zu dem Killer in den Wagen. Mit heulenden Sirenen rauschte das Fahrzeug davon.
    Die Polizisten hatten die Neugierigen zurückgedrängt. Ich wurde angesprochen und gab in Stichworten zu Protokoll, was geschehen war.
    »Um Details kümmere ich mich später«, gab ich den Polizisten bekannt.
    Sie nickten.
    Dann ging ich zu Suko. Mein Freund hatte seine Harley inzwischen aufgebockt und den niedergeschlagenen Gangster im Fond des Vauxhall verfrachtet.
    Dort lag er nun und sagte kein Wort. Er war mit einem halben Arsenal von Waffen herumgelaufen. Suko hielt zwei Revolver und ein feststehendes Messer in den Händen. Alle drei Dinge hatte er in eine Plastiktüte gesteckt, die ich einem Polizisten in treuer Obhut und zur Untersuchung der Gegenstände gab.
    Die Harley hatte nichts abbekommen. Suko war genau und, dosiert gefahren.
    Ich rollte den Vauxhall an den Straßenrand und nahm abermals im Fond Platz. Diesmal jedoch unter veränderten Vorzeichen, denn jetzt stellte ich die Fragen.
    Laut Führerschein hieß der Mann Winston Ball, und er befand sich noch immer in tiefer Bewußtlosigkeit. Woher Suko das Wasser aufgetrieben hatte, wußte ich nicht. Auf jeden Fall leerte er über dem Knaben eine Schüssel. Shao, die zusah, schüttelte sich.
    »Jetzt wird er hoffentlich wach«, meinte der Chinese.
    Ich schaute mir den Mann an. Er hatte ein blaues Auge und eine Beule auf der Stirn. »Scheint sich gewehrt zu haben«, bemerkte ich sarkastisch.
    »Und wie.« Suko grinste. »Ich mußte zweimal zuschlagen.«
    »Du wirst alt, Dicker«, sagte ich. »Bud Spencer schafft das im Kino immer mit einem Schlag.«
    »Ich wiege auch nicht so viel. Sei froh, daß ich dich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher