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0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln
Autoren: Unbekannt
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auf den dritten Planeten des unbekannten Systems zu. Wenn wir Glück haben, bringen wir eine halbwegs vernünftige Landung zuwege. Die Blues haben von uns abgelassen. Wahrscheinlich hielten sie uns für vernichtet. Bei dem Bild, das das Schiff bot, kann ich es ihnen nicht einmal als Dummheit anrechnen. Das obere Drittel der Kugel ist weg, einfach abrasiert..."
    Griffin schloß die Augen. Im oberen Drittel der Kugel lagen die Quartiere der Besatzung, Hyperkom-Sendeanlage und der Großteil des Labors. Über siebzig Prozent des materiellen Schiffswertes lagen im oberen Drittel. „... der Kalup-Konverter ist zerschossen", fuhr Ter fort. „Wir können also keine Linearflüge mehr unternehmen. Und sonst ist auch noch ziemlich viel zerstört." Er unterbrach sich und sah Griffin neugierig an. „Wie fühlst du dich?" wollte er wissen. Griffin nickte.
    „So weit ganz gut. Laß mich aufstehen, dann kann ich dir's genau sagen." Ter grinste ihn an. „Du mußt sogar auf stehen!"
    Griffin richtete sich auf. Die Schulter schmerzte, und der linke Arm knickte ein, wenn er sich zu kräftig daraufstützte. Im großen und ganzen fühlte er sich, als hätte er eine Stunde lang zwischen zwei Mahlsteinen gelegen. Bei jeder neuen Bewegung traten neue, unerwartete Schmerzen auf. Aber er schaffte es, 'auf die Beine zu kommen. Er biß die Zähne zusammen, um das plötzliche Schwindelgefühl zu überwinden. Ters Gestalt schwamm und schwankte eine Zeitlang vor seinem Blick. Dann beruhigte sie sich, und Griffin sah klar und deutlich den ganzen zerlumpten, schmutzigen, unrasierten Ersten Offizier. „Sehen sie alle so aus wie du?" fragte er. Ter wich aus.
    „Du wirst deine Freude haben", meinte er.
    Griffin sah sich um. Sie befanden sich in einer der kleinen Kabinen, die früher zwei Mannschaftsmitglieder im Unteroffiziersrang beherbergt hatte. Es war zu sehen, daß das Stockbett nicht mehr gerade in seinen Halterungen hing. Das Waschbecken hatte einen Sprung, und aus dem Hahn tropfte Wasser, das durch den Sprung hindurch auf den Boden lief. Der Bildschirm war grau und tot. „Verdammt noch mal", knurrte Griffin.
    „Ja, sie haben uns ganz schön erwischt", stimmte Ter ihm zu.
    „Für die EX-318 gibt der Schrotthändler nur noch ein Zehntausendstel des Gestehungspreises."
    „Warum ist es hier so verflucht heiß?" fragte Griffin und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Weil die Radiatoren ausgefallen sind. Wir können die Hitze nicht mehr loswerden, die das ;Triebwerk und die übrigen Aggregate erzeugen."
    Griffi nhielt sich die Hand auf den Leib. „Vom Proviant ist hoffentlich noch was übrig, wie?" Ter lachte gezwungen.
    „Komisch, daß du danach fragen solltest. Das Proviantlager hat so gut wie gar nichts abbekommen. Wir könnten ein halbes Jahr lang eine ganze Armee verpflegen, wenn wir nur..." Erbrach ab.
    „Wenn wir nur?" forschte Griffin. Ter winkte ab.
    „Nichts. Vergiß es wieder." Er öffnete das Schott - mit Hilfe der Notschaltung, wie Griffin bemerkte. Zögernd und quietschend glitt die schwere Platte aus Metallplastik beiseite. Der Gang draußen bot ein Bild der Verwüstung. Geräte waren von den Wänden herabgefallen und lagen auf dem Boden. Die Wände des Korridors verliefen teilweise anders als sonst. Weiter vorne neigten sie sich vornüber und machten aus dem rechteckigen Gangquerschnitt eine Art abgeschnittenen Dreiecks. Nur ein Drittel der Gasröhren brannte noch. Die Beleuchtung war düster und verstärkte den Eindruck der Zerstörung. Natürlich lief kein einziges Transportband mehr. Ter bemerkte Griffins Blick. „Ab sofort sind wir ein Volk von Fußgängern", versuchte er zu scherzen.
    „Der Kommandostand ...", begann er. Griffin ging nicht darauf ein. „Der Kommandostand ist tot", unterbrach ihn Ter. „Das Schott ist gesprungen, der Raum hält keine Luft mehr." Griffin sah ihn überrascht an. „Wann...?
    „Gleich nach dem dritten Treffer. Wir verloren rapide Druck. Die meisten Leute im Stand waren verletzt, einige vielleicht sogar tot.
    Ich war der einzige, der noch auf den Beinen stehen konnte. Ich überlegte mir, wen ich als ersten retten sollte. Herr über Leben und Tod - für zwei oder drei Sekunden. Dann mußte ich selber laufen, weil mir das Gehirn sonst zu den Ohren herausgekommen wäre.
    Ich nahm dich mit. Für eine Rückkehr war keine Zeit mehr. Ich war selber halb hin, als ich mit dir hinter dem nächsten dichten Schott ankam." Griffin faßte sich an den Hals. „Danke", flüsterte er. „Ja,
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