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0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln
Autoren: Unbekannt
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Ströme hitzeflimmernder Luft stiegen in die Höhe, während das heiße Metall sich mit der kühleren Umgebung in Wärmeaustausch befand. Ter hob plötzlich den Kopf.
    „Ich wette, wir werden in zehn Minuten wissen, mit was für Leuten wir es zu tun haben", sagte er ein paar Sekunden später.
    Griffin Strengte die Ohren an und hörte feines Summen, das von Norden zu kommen schien. Es klang nach Motorengeräusch.
    „Hält jemand dagegen?" wollte Ter wissen. Griffin winkte ab.
    „Laß mich mit deinen Wetten in Ruhe!"
    „Schon gut, schon gut!"
    winkte Ter ab und spielte den Beleidigten. „Aber vergiß nicht: Du schuldest mir immer noch fünf Solar." Sie kamen sich vor wie in einem Dokumentarfilm über die unruhigste Epoche der Menschheit in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Das Summen hatte sich verstärkt und war zu dröhnendem Knattern geworden.
    Punkte tauchten am blauen Himmel auf, kamen näher und entpuppten sich als plumpe, zylindrische Körper, die an zwei Luftschrauben hingen. Wenigstens dreißig mit Raketen und Maschinenwaffen bestückte Helikopter schwirrten um das Wrack herum und landeten schließlich. Die Luftschrauben kamen zum Stillstand. Der ohrenbetäubende Lärm erstarb. Ein paar Minuten vergingen in völliger Stille. Die Hubschrauber standen ruhig, und nichts rührte sich.
    Dann öffnete sich an dreien der Maschine seitliche Verschlage, und aus jedem Verschlag sprangen vier Gestalten zu Boden.
    Griffin zog zischend die Luft ein, als er sah, daß sie zwei Arme und einen Kopf hatten und aufrecht auf zwei Beinen gingen.
    „Das wäre das", stellte Ter kühl fest. „Sie sind humanoid."
    Die zwölf Fremden kamen auf das Wrack zu. Der Kreis der Hubschrauber hatte einen Durchmesser von rund dreihundert Metern. Die Unbekannten bewegten sich zögernd und vorsichtig. Es würde zwei Minuten dauern, bevor sie den Fuß des Wracks erreichten.
    „Wir gehen ihnen entgegen", entschied Griffin.
    Sie liefen durch den Gang zurück, kletterten durch die toten Antigrav-schächte, rutschten über flache Lastrampen und gelangten schließlich an eine Stelle, an der die Schiffshülle zwei Meter über dem Boden ein kleines Leck hatte. Sie zwängten sich hindurch und sprangen hinab. Mittlerweile waren die zwölf Fremden herangekommen. Sie standen einander auf eine Entfernung von zehn Metern gegenüber.
    Griffin war überrascht. Humanoid war nicht das Wort, mit dem man die Erscheinung der Fremden hätte beschreiben können. Sie waren mehr als das. Sie wirkten völlig menschlich. Sie trugen Uniformen, das ließ sich leicht erkennen. Das Beinkleid, eine Art enger Hose, reichte bis dicht über die Knie herab und verschwand dort in einem Kniestrumpf. Die Schuhe, fast genau nach irdischer Manier geschnitten, waren fest und derb. Über den Bund der Hose herab hing ein lose getragenes Hemd. Den Kopf trugen die Fremden unbedeckt. Die Farbe der Haare rangierte vom hellsten Blond bis zu tiefem. Schwarz. An Ausrüstungsgegenständen schienen sie nicht viel bei sich zu tragen - bis auf eine schwere, kurzläufige Waffe, die einem altmodischen Projektilgewehr nicht unähnlich sah. Die Waffe wurde in der Beuge des rechten Arms getragen, und aus der Richtung, in die die Läufe zeigten, war unschwer zu schließen, daß die drei Schiffbrüchigen eine Reihe gutgezielter Salven zu gewärtigen hatten, falls es ihnen einfallen sollte, eine unvorsichtige Bewegung zu machen.
    Eine ganze Minute lang standen die beiden Gruppen einander gegenüber. Niemand sprach ein Wort. Da wurde Ter schließlich die Zeit zu lang. Ohne den Blick von den Fremden zu wenden, stieß er Griffin an. „Sag doch was!" zischte er ihm zu.
    Griffin schüttelte den Kopf. Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf einen der zwölf Fremden, der sowohl durch körperliche Größe, als auch durch das Alter, von den übrigen abstach. Als hätte der Alte Griffins Blick bemerkt, trat er plötzlich einen Schritt nach vorn und begann zu sprechen. „... seid Feinde... und ...: Gefangene ..." Das waren die Worte, die Griffin verstand.
    Die Rede selbst klang flüssig und prägnant. Die Tatsache allein, daß er überhaupt etwas verstand, traf Griffin mit derselben Wirkung wie ein unerwarteter Guß eiskalten Wassers. Er stand starr, und seine Gedanken wirbelten eine Zeitlang kunterbunt durcheinander, bevor er sie unter Kontrolle bekam und zu verstehen begann, was sich hier abspielte. Die Fremden sprachen eine Sprache, die er kannte. Zumindest war sie eine von denen, die er
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