Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
keine Luft. Durch die feurigen Kreise vor seinen Augen hindurch sah er auf den Bildschirm. Der Schirm zeigte verschwommen eine einfarbig grüne Fläche. Sie bewegte sich nicht. Entweder war das Aufnahmegerät entzwei, oder die EX-318 hatte aufgehört, sich zu drehen. „Zwölfhundert Grad!" schrie Frankie. Griffin tastete sich zu seinem Platz zurück. Die Außentemperatur war sprunghaft gestiegen. Griffin begriff plötzlich, was geschehen war. Das Wrack war in dichtere Luftschichten eingetaucht. Der Aufprall hatte die Drehung zum Stillstand gebracht, aber die Energie der Drehung hatte sich in Wärme verwandelt.
    Er sank in seinen Sessel. Mit raschen Handgriffen löste er die erste Schubphase des Triebwerks aus. Grollend und rumpelnd begannen in der Tiefe die Aggregate zu arbeiten. Eine gewaltige Faust packte Griffin und drückte ihn fest in das Polster. Die EX-318 hob sich aus der tödlichen Klammer der Reibungshitze und bewegte sich zu dünneren Luftschichten hinauf.
    Griffin las seine Instrumente ab. Rund ein Drittel der Fahrt war von der bremsenden Atmosphäre aufgezehrt. Das Wrack bewegte sich nur noch mit sieben Kilometern pro Sekunde.
    Die Temperatur in der Kammer stieg jetzt rasch, während sie draußen infolge der Aufwärtsbewegung zu sinken begann. Das Schiff beschrieb eine flache Parabel, überschritt den Scheitelpunkt und sank wieder in die Tiefe. Ein zweites Mal begannen die Wände zu zittern, als die Luft nach den Kanten und Zacken griff. Aber diesmal blieb die Drehung aus.
    Griffin ließ das Schiff stürzen, bis die Außentemperatur fünfzehnhundert Grad erreicht hatte. Dann hob er es mit einer zweiten Schubphase wieder aus der Gefahrenzone hinaus. Die Temperatur in der Kammer lag jetzt weit über dem Siedepunkt.
    Aber die Klimaanlagen der Raumanzüge arbeiteten einwandfrei und schützten ihre Träger vor der tödlichen Hitze. Griffin spürte, wie seine Zuversicht wuchs. Sie würden es schaffen, dessen war er jetzt sicher. Ihre Geschwindigkeit war auf 3 km pro Sekunde abgesunken. Noch eine weitere Bremsphase, und er konnte die EX-318 weiterstürzen lassen.
    Auf dem Bildschirm zogen Kontinente und Meere dahin. Die Fremden dort unten mußten die EX-318 längst ausgemacht haben.
    Griffin fragte sich, was sie wohl davon hielten. Die Gegend, die er sich zur Landung ausgesucht hatte, wirkte völlig verlassen.
    Trotzdem würde nach der Landung höchstens eine Stunde vergehen, bis die ersten Polizeipatrouillen eintrafen.
    Was waren das für Wesen - dort unten? Sie hatten sich der KOSTANA und der EX-5207 gegenüber feindlich gezeigt. Lag die Feindseligkeit in ihrer Natur? Oder hatte Hieße sie herausgefordert? Wie würden sie sich drei Schiffbrüchigen gegenüber verhalten?
    Bislang hatten sie sich keine Gedanken darüber gemacht. Das Problem der Landung hatte im Vordergrund gestanden. Jetzt erst erkannte Griffin, daß sie auch dann noch Probleme haben würden, wenn ihnen die Landung erst einmal geglückt war.
    „Vierzehnhundert", sagte Frankie.
    Griffin schaute auf das Innenthermometer. Es zeigte zweihundertund-zehn Grad. Die Raumanzüge schienen mit der Bewältigung der Hitze keine Schwierigkeiten zu haben. Er las die Flughöhe ab. Fünfundvierzig Kilometer. Sie waren schon ziemlich weit unten. Die Geschwindigkeit der EX-318 erhöhte sich jetzt wieder, nachdem sie kurz zuvor auf einen Mindestwert von 1,2 Kilometer pro Sekunde abgesunken war.
    „Kein drittes Manöver", entschied Griffin. „Wir setzen zur Landung an."
    Unten glitt eine Küste vorbei. Das Meer blieb im Westen zurück.
    Griffin erkannte die Steppenfläche - oder eine ähnliche -die er sich für die Landung ausgesucht hatte. Das Wrack bewegte sich jetzt auf dem fallenden Ast einer Wurfparabel. Für einen Beobachter auf der Oberfläche des Planeten mußte es wie eine Sternschnuppe aussehen. Bei Temperaturen von vierzehnhundert Grad standen weite Flächen der Außenhülle in heller Glut.
    Die Parabel näherte sich der Senkrechten. Das Bild auf dem Schirm hörte auf, sich seitwärts zu bewegen. Die Einzelheiten wurden größer und deutlicher. Eine weite Fläche von Stratowolken, die aus der Ferne wie ein solides weißes Brett ausgesehen hatte, verschwamm und wurde durchsichtig, als die EX-318 darauf zustieß. Die Außentemperatur wuchs weiter. Die Geschwindigkeit des Wracks betrug jetzt knapp zwei Kilometer pro Sekunde.
    Griffin holte tief Luft, dann setzte er das Triebwerk in Gang.
    Ruckend und schüttelnd reagierte das Schiff. Brüllender Donner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher