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017 - Frankensteins Verwandlung

017 - Frankensteins Verwandlung

Titel: 017 - Frankensteins Verwandlung
Autoren: James R. Burcette
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Garwin Bescheid. Und ich darf Sie bitten, auch mit niemand darüber zu reden.«
    »Das ist doch selbstverständlich«, sagte Birgit.
    »Gut«, sagte Mark Spencer. »Alle Informationen, die Sie mir über Ronald Garwin gegeben haben, werde ich vertraulich behandeln. Offiziell habe ich keine Ahnung, wer Ronald Garwin tatsächlich ist. Sonst hätte ich sofort die Polizei verständigen müssen, was aber nicht in Ihrem und meinem Interesse gewesen wäre.«
    »Ich verstehe.« Birgit lächelte.
    »Dann ist ja alles klar. Ich werde froh sein, wenn das Monster wieder von Bord ist. Bei dieser Gelegenheit gestatte ich mir, Sie zum Kostümfest einzuladen.«
    »Ich habe ja kein Kostüm mit«, sagte Birgit bedauernd.
    »Das soll kein Problem sein. Ich kann Ihnen eines besorgen. Ein wenig Abwechslung wäre für Sie sicherlich gut, nach den Aufregungen der letzten Tage.«
    Birgit zögerte kurz, dann stimmte sie zu. Es war gar keine schlechte Idee.
    Spencer stand auf. »Ich lasse Ihnen ein Kostüm in die Kabine bringen. Es freut mich ehrlich, dass es Ihnen wieder gut geht.« Er nickte dem Mädchen zu.
    »Und Sie«, wandte er sich an den Arzt, »lassen das Monster nicht aus den Augen!«
    Der Kapitän verließ sie.
    Birgit trank ihr Glas leer. »Ich gehe mich jetzt ein wenig an Bord umsehen.«
    Sie stand auf und setzte sich sofort wieder. Irgendwie fühlte sie sich merkwürdig schwach. Sie probierte es nochmals und blieb schwankend stehen. Alles begann sich vor ihren Augen zu drehen. Probeweise tat sie einen Schritt. Es war ihr, als würde sie auf einem Karussell fahren.
    Lassitter drückte sie auf den Stuhl zurück, setzte sich neben sie und nahm ihre Hand in die seinen.
    »Bleiben Sie bei mir«, sagte er verlangend.
    »Ich will gehen«, sagte Birgit schwach und schloss die Augen.
    Lassitter legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. Sein rotes Gesicht war aufgedunsen, und er strich sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Ich bin verrückt nach Ihnen.«
    Birgit versuchte, seinen Arm abzuwehren, doch er hielt sie fest. Seine Lippen berührten ihren Nacken, und seine Hände glitten verlangend über ihren Körper.
    »Sie haben mir etwas in den Wein getan«, sagte Birgit.
    Lassitter gab keine Antwort. Er zog das Mädchen enger an sich. Es gab kein Zurück mehr. Er wollte Birgit haben. Alles in ihm verlangte nach ihr.
    Birgit drehte den Kopf zur Seite. Der heiße Atem des betrunkenen Arztes strich über ihren Hals.
    »Lassen Sie mich los!« stieß sie wütend hervor.
    Vor ihren Augen drehte sich noch immer alles, und Lassitter dachte nicht daran aufzuhören. Immer wieder versuchte er, das Mädchen zu küssen.
    Birgit begann um sich zu schlagen, aber hinter ihren Schlägen steckte nicht viel Kraft. Doch schließlich traf sie doch einmal gut. Ihre Faust krachte auf die Nase Lassitters, der aufstöhnte. Blut rann über seinen Bart und seine Lippen. Birgit schlug nochmals zu und traf wieder die Nase.
    Lassitter sprang wütend auf und tupfte sich das Blut ab.
    Birgit taumelte durch die Kabine. Sie klammerte sich an der Tür fest, als Lassitter sie zurückziehen wollte.
    »Lassen Sie mich los!« keuchte sie. »Sonst schreie ich um Hilfe.«
    Irgendwie gelang es ihr, die Kabinentür zu öffnen. Sie torkelte auf den Gang hinaus. Ein Paar kam ihr entgegen. »Helfen Sie mir!« bat Birgit.
    »Fühlen Sie sich nicht gut?«
    Birgit nickte. »Bitte, bringen Sie mich zu meiner Kabine.«
    Lassitter sah dem Mädchen wütend nach, sperrte die Tür ab und öffnete eine neue Flasche.
    »Ich bin eine Niete«, brummte er. »Ein Totalversager.«
    Er schenkte ein Glas voll, hob es gegen das Licht, schüttelte unwillig den Kopf und setzte es an die Lippen. Als er es abstellte, war es leer.
    »Dieses verdammte Biest!« brummte er böse. »Sie wird dem Kapitän Meldung erstatten. Warum habe ich mich auch nicht beherrschen können?«
    Wieder schenkte er sich das Glas voll. »Jetzt ist alles aus«, murmelte er vor sich hin. »Sie werden mich feuern. Der Kapitän kann mich ohnehin nicht leiden. Aus und vorbei. Ich kann mir einen neuen Posten suchen.«
    Verbittert sah er das Weinglas an. »Nur mein verdammtes Trinken ist an allem schuld.«
    Er setzte das Glas an die Lippen, zögerte kurz und trank es leer.
     

     
    Das Ehepaar brachte Birgit in die Kabine. Das Mädchen war noch immer unsicher auf den Beinen.
    »Danke«, sagte sie.
    »Sollen wir den Arzt verständigen?« fragte der Mann.
    »Nein!« wehrte Birgit heftig ab. »Das ist nicht notwendig. Mir geht es
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