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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert
Autoren: A.F.Morland
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holzgetäfeltem Büro gegenüber und verlangte: »Nun erzählen Sie mir, wo es brennt.«
    Auf seinem Schreibtisch lag eine Landkarte. »Hier«, sagte er, und sein Finger stieß auf die Grampian Mountains in Schottland nieder.
    Schottland. Das erinnerte mich an einen Fall, der etwa ein dreiviertel Jahr zurücklag. Wir hatten es da mit einem gefährlichen Bildhauer namens Abel Gorgonius Koczak zu tun gehabt. Gorgonius! Ja, er war ein Gorgone gewesen, ein Schlangenhäuptiger, dessen Anblick Menschen zu Stein erstarren ließ… [3]
    »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen gegenüber schon einmal den Namen Hollis Waxman erwähnt habe«, sagte Tucker Peckinpah.
    »Hat er mit Geld zu tun?«
    »Er ist Anlageberater.«
    »Ich glaube, ich habe den Namen schon mal von Ihnen gehört.«
    »Waxman besitzt ein Haus in Tamcout am Loch Dombar. Auf der anderen Seite des Sees liegt Morglanssie… Vielleicht ein verfluchtes Dorf … Kann sein, daß es unter schwarzmagischem Einfluß steht … Waxman rief mich von da an. Etwas Schreckliches ist passiert. Kate Gregory, Waxmans Nichte, kam aus Amerika her- über, um ein paar Wochen bei Waxman zu wohnen. Heute fuhr sie auf dem See Wasserski, und es kam zu einem schwarzen Angriff.«
    Peckinpah lieferte mir die Details, soweit sie ihm selbst bekannt waren. Ich konnte mir vorstellen, was Hollis Waxman nun mit- machte. Seelenqualen peinigten ihn. Er fühlte sich für seine Nichte verantwortlich. Außerdem liebte er sie, und es hatte den Anschein als wäre sie bereits verloren.
    Ich erfuhr von Blackrock Hall und hörte zum erstenmal den Namen Ammorgh, der auf diesem Schloß herrschte und allem Anschein nach ein Dämon war.
    »Diese Geiergeschichte erinnert mich an etwas«, sagte ich, als Tucker Peckinpah geendet hatte.
    Der Industrielle nickte ernst. »Mich auch, Tony. Ich war sehr glücklich mit Rosalind. So glücklich war ich nach ihrem tragischen Tod nie wieder.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Mit allem Geld dieser Welt könnte ich mir dieses Glück nicht zurückkaufen.«
    Ich atmete tief aus. »Ja, Geld ist eben doch nicht alles.«
    Peckinpah sah mich drängend an. »Sie sollten unverzüglich nach Schottland fliegen und dem Treiben dieses Höllengeiers ein Ende bereiten, Tony.«
    »Mach’ ich.«
    »Ein Hubschrauber steht für Sie bereit.«
    »Darf ich mal telefonieren?«
    »Selbstverständlich.«
    Ich griff nach dem Hörer. »Wenn es möglich wäre, würde ich gern Mr. Silver mitnehmen.«
    »Fragt sich, ob er zu Hause ist.«
    »Das läßt sich mit einem Anruf leicht herausfinden.« Ich wählte meine Telefonnummer: Paddington 2332.
    Am anderen Ende: »Hallo!«
    Mr. Silver!
    »Hi, Silver«, sagte ich.
    »Tony! Bist du wieder in London?«
    »Soeben eingetroffen.«
    »Kommst du nach Hause?«
    »Nein, hör zu, da läuft etwas in Schottland. Ich muß schnellstens hin. Kommst du mit?« Ich berichtete ihm im Telegrammstil, wo ich war und was sich auf Loch Dombar ereignet hatte. Der Ex-Dämon sagte sofort zu und fragte mich, wohin er kommen solle. Ich sagte ihm, wo Peckinpahs Hubschrauber für uns bereitstand, und er versprach, in fünfzehn Minuten da zu sein.
    Tucker Peckinpahs Chauffeur fuhr wie die Feuerwehr, als er mich zu dem kleinen Privat-Airport brachte. Als ich da eintraf, stieg Mr. Silver gerade aus meinem weißen Peugeot 504 TI. Er eilte auf mich zu. Wir drückten uns die Hand.
    »Ich hab’ dir eine Menge zu erzählen, Tony«, sagte der Ex-Dämon.
    »Während des Fluges«, sagte ich und wies auf die stählerne Libelle. Wir begrüßten den Piloten, der von Peckinpah bereits seine Anweisungen erhalten hatte.
    Kaum saßen wir in der Mühle, da drehte sich bereits der Rotor.
    Wir hoben ab, und ich verließ London schon wieder, kaum, daß ich es erreicht hatte. Bevor Mr. Silver mit seinen Neuigkeiten herausrückte, mußte ich ihm berichten, was sich in old Germany abgespielt hatte. Düstere Schatten legten sich über mein Gesicht, als ich von Rainer Trissenaars furchtbarem Ende erzählte.
    Dann kam der Hüne mit den Silberhaaren dran, und was er mitzuteilen hatte erstaunte und überraschte mich.
    »Roxane befindet sich immer noch auf der Suche nach dem Tunnel der Kraft«, sagte der Ex-Dämon. »Sie hat sich schon ziemlich nahe an ihn herangetastet.«
    »Ist das nicht ungemein gefährlich?« fragte ich.
    »Nicht so, wie sie es macht«, antwortete der Hüne und schüttelte den Kopf. Er richtete seine perlmuttfarbenen Augen auf mich.
    »Auch ich war während deiner Abwesenheit nicht untätig«, fuhr er
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