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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert
Autoren: A.F.Morland
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Rainer Trissenaar hatte er geheißen. Ein Prachtbursche, mit dem ich mich auf Anhieb verstand.
    Bisher hatte er immer nur gewöhnliche Verbrecher gejagt, und er wollte einmal dabeisein, wenn es galt, einen Kampf gegen die schwarze Macht auszutragen. Nun, der Zufall bot ihm diese Gelegenheit. Wir kämpften zusammen gegen den gefährlichen Satanswolf, der in Gelsenkirchen Angst und Schrecken verbreitete…
    Und Rainer, dieser sympathische Bursche, der mir in so kurzer Zeit ans Herz gewachsen war, überlebte dieses Abenteuer nicht.
    Das war ein schmerzhafter Schlag für mich, von dem ich mich lange nicht erholen würde.
    Ich blickte aus dem Bullauge. London. Trist und grau. So sah es auch in mir aus.
    Das Leben geht weiter, Tony, sagte ich mir. Du hast keine Zeit, zurückzublicken. Du mußt nach vorn sehen und weiterkämpfen.
    Immer weiter – bis es dir eines Tages so ergeht wie Rainer Trissenaar…
    Verdammt, ich fand alles zum Kotzen. Die schwarze Macht schaffte es immer wieder, mir einen Dämpfer zu geben. Ich sollte nicht übermütig werden. Und ich hatte dazu bei Gott keinen Grund.
    Der Jet segelte auf die Landebahn nieder. Ich dachte an Mr. Silver und an seine Freundin Roxane, die verbissen versuchten, den Tunnel der Kraft ausfindig zu machen. Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, die die Fähigkeit besaß, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln, sollte sich um Himmels willen vorsehen, denn Mago, der Jäger der abtrünnigen Hexen, war nach wie vor scharf auf sie, und wenn er ihr in einer anderen Dimension begegnete, und wir nicht bei ihr waren, um sie vor ihm zu beschützen… Ich dachte diesen Gedanken lieber nicht zu Ende.
    »Auf Wiedersehen, Mr. Ballard«, sagte die Stewardeß, als ich das Flugzeug mit den anderen Passagieren verließ.
    Ich hätte ihre Telefonnummer gekriegt, wenn ich sie danach gefragt hätte, aber ich war nicht interessiert. Sie blickte mir enttäuscht nach. Mir, einem Mann, dem das verfluchte Schicksal wieder einmal eine schwere Bürde zu tragen gegeben hatte.
    Nachdem ich mir meine Reisetasche geholt hatte und die Zollformalitäten erledigt waren, hörte ich meinen Namen. Er kam aus dem Lautsprecher. »Mr. Tony Ballard, bitte kommen Sie zur Information! Mr. Tony Ballard zum Informationsschalter, bitte!«
    Ich begab mich hin. »Ich bin Tony Ballard.«
    »Ein Gespräch für Sie, Mr. Ballard«, sagte das hübsche Mädchen und lächelte mich übertrieben freundlich an. Sie wies auf den Hörer.
    Ich ergriff ihn. »Ballard.«
    »Hatten Sie einen guten Flug, Tony?« fragte mich Tucker Peckinpahs Sekretärin.
    »Der Flug war gut, aber die Tage in Gelsenkirchen waren mies«, brummte ich.
    »Das tut mir leid.«
    »Woher wußten Sie, daß ich in dieser Maschine sitze?«
    »Ich rief das Hotel in Gelsenkirchen an, in dem Sie wohnten. Man sagte mir, daß Sie abgereist wären und nannte den Flug, den sie gebucht hatten. Der Rest war eine Kleinigkeit.«
    »Wenn Peckinpah Sie mal rausschmeißt, können Sie als Assistentin zu mir kommen«, sagte ich.
    »Ich hätte zwar nichts dagegen, für Sie zu arbeiten, aber es wäre mir schon lieber, wenn Mr. Peckinpah mich behalten würde.«
    »Ist auch ungefährlicher für Sie«, erwiderte ich.
    »Augenblick, ich verbinde Sie mit Mr. Peckinpah.«
    Es dauerte nur wenige Sekunden. Dann hörte ich Tucker Peckinpahs laute Stimme: »Tony. Na, wie lief’s in Gelsenkirchen?«
    »Erinnern Sie mich nicht daran«, brummte ich.
    »Hatten Sie keinen Erfolg?«
    »Doch, ich schon.«
    »Und wer nicht?«
    Ich erzählte es ihm, und er sagte wie seine Sekretärin: »Das tut mir leid.«
    »Irgendein triftiger Grund, weshalb Sie mich auf dem Flugplatz abfangen, Partner?« wollte ich wissen.
    »Kann man wohl sagen. Ich weiß, Sie würden jetzt gern nach Hause fahren und die Beine von sich strecken, aber es ist wichtiger, daß Sie sofort zu mir kommen.«
    Wenn er so redete, war es wirklich dringend, deshalb sagte ich:
    »Bin schon unterwegs.«
    »Ich habe Ihnen den Rolls Royce geschickt. Er wartet vor der Ankunftshalle auf Sie.«
    »Bei Ihnen ist immer alles bis ins Letzte durchorganisiert, was?«
    »So spart man Zeit – und Zeit ist in den meisten Fälle Geld. Diesmal hängt davon auch noch ein Menschenleben ab.«
    Als ich das hörte, legte ich den Hörer in die Gabel, nickte dem Informationsmädchen zu und eilte aus der Ankunftshalle. Peckinpahs Chauffeur brachte mich auf dem schnellsten Wege zu seinem Chef.
    Zwanzig Minuten nach dem Telefonat saß ich Tucker Peckinpah in dessen
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