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0169 - Museum der Monster

0169 - Museum der Monster

Titel: 0169 - Museum der Monster
Autoren: Jason Dark
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Spuren. Entweder hatten sie bereits auf dem Weg sämtlichen Lebenssaft verloren oder aber es gab da jemand, der das Blut der Männer gebrauchen konnte.
    Das war natürlich schlimm. Mein erster Gedanke galt einem Vampir. Den verwarf ich bald wieder. Vampire bissen in die Halsschlagader, die schnitten ihren Opfern nicht die Kehle durch.
    Ich richtete mich wieder auf. Der grauhaarige McDonald fragte mit rauher Stimme: »Was sagen Sie dazu, Mr. Sinclair?«
    Ich hob die Schultern. »Es tut mir leid, aber eine Patentlösung kann ich Ihnen auch nicht anbieten.«
    Der Konstabler hatte noch etwas zu sagen. »Wenn ich dazu etwas bemerken dürfte, Sir…«
    »Bitte, reden Sie.«
    »Sie erinnern sich daran, daß wilden zerstörten Jaguar auf dem Feld gefunden haben. Sie wissen auch, wo der Fahrer verschwunden war.«
    »Klar.«
    »Da man dort auch Blut fand, ist es doch durchaus möglich, daß diese beiden Männer vielleicht den Wagen gefahren haben konnten.«
    Der Grauhaarige nickte. »Das ist eine Möglichkeit.«
    »Könnten Sie mir das genauer erklären?«
    Der Polizeichef nickte. »Selbstverständlich, Mr. Sinclair. Wir haben gestern auf einem Feld in der Nähe einen demolierten Sportwagen gefunden. Von dem Fahrer war keine Spur zu sehen. Wir fanden allerdings Blutflecken neben dem Wagen. Das meiste war schon ins Erdreich gesickert. Die Stellen waren zu sehen. Der Wagen wurde abgeschleppt, und bei seiner Durchsuchung entdeckten wir wertvolle Bilder im Kofferraum. Alle jedoch ohne Rahmen, den hatten die Diebe hängenlassen. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, wissen wir nicht. Vielleicht durch überhöhte Geschwindigkeit.«
    Ich nickte. Das war gut möglich. Diese Straße verleitete zum Rasen, und wenn man sie nicht kannte, wurde man leicht aus der Kurve getragen und auf eines der Felder geschleudert.
    Bevor ich ging, untersuchte ich den Fundort und dessen unmittelbare Nähe noch nach Spuren.
    Ich fand nichts. Nur einige geknickte Zweige und Schleifspuren, die bewiesen, daß man die Leichen in die Mulde geschafft hatte.
    Wir gingen wieder zum Wagen zurück. Die Mordkommission mußte kommen und den Fall untersuchen. Ich konnte auch nicht viel machen, denn ich kannte die Gegend hier nicht und vor allen Dingen nicht die hier wohnenden Menschen.
    Darüber sprach ich auch mit Raymond McDonald. »Haben Sie einen Verdacht, wer vielleicht als Täter in Frage käme?«
    »Nein.«
    »Sie sagen das sehr spontan. Wenn Sie genauer…«
    »Ich habe genauer nachgedacht und mir permanent die Frage gestellt, wer es getan haben könnte. Ergebnis gleich Null. Ich traue keinem aus dem Dorf und den Nachbarorten so eine Grausamkeit zu.«
    »Man kann für keinen Menschen die Hand ins Feuer legen«, warnte ich den Polizeichef.
    »Das stimmt sicherlich. Ich würde sie auch nicht in Schutz nehmen, wenn es um irgendeine Lappalie ginge, aber bei einem Doppelmord sieht die Sache anders aus. Nein, da sehe ich kein Motiv.«
    Wir hatten inzwischen die beiden Wagen erreicht und blieben stehen.
    Die Zeit war weiter fortgeschritten. Die Dämmerung fand ihren Weg über den abendlichen Himmel, der eine seltsame Farbe angenommen hatte, die immer dann erscheint, wenn sich ein Gewitter ankündigt.
    »Waren eigentlich Fremde in Gilwich?« erkundigte ich mich.
    »Kaum.«
    »Wieso?«
    »Moment.« Der Polizeichef wandte sich an den Konstabler. »Ist Ihnen etwas aufgefallen?«
    »Nein, Sir. Die meisten fahren durch, weil sie zur Küste wollen. Wir liegen noch zu weit weg, um touristisch interessant zu sein.«
    »Es gibt also keine Fremden in der Stadt?«
    Der Konstabler schüttelte den Kopf.
    »Und wie ist es mit der Ausstellung?« fragte Raymond McDonald plötzlich.
    »Sie meinen das Museum?«
    »Ja.«
    Der Konstabler hob die Schultern. Ich weiß nicht, aber ich traue Mr. Halifax keinen Mord zu. Ehrlich. »Was hat es damit auf sich?« wollte ich wissen.
    »Nicht viel«, erwiderte der Grauhaarige. »Wir haben zur Zeit eine kleine Ausstellung in Gilwich. Und zwar über indianische Kultur und deren Mythen, Legenden und Sagen. In der vorigen Woche erhielt ich einen Anruf eines gewissen Peter Halifax. Er bat mich, meine Zustimmung für diese Ausstellung zu geben, und ich habe nicht abgelehnt, denn so etwas unterbricht unser Einerlei des Dorflebens.«
    »Was wird dort ausgestellt?«
    »Alles was mit nordamerikanischen Indianern zu tun hat. Wir sehen Marterpfähle, Werkzeuge, Haushaltsgeräte und auch Statuen von Göttern und Dämonen.«
    Ich hörte genau zu. Besonders die
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