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0169 - Museum der Monster

0169 - Museum der Monster

Titel: 0169 - Museum der Monster
Autoren: Jason Dark
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Schatten.
    Welche Geheimnisse mochten sich hinter der Leinwand verbergen.
    Janes Neugierde war noch längst nicht gestillt, deshalb schritt sie eilig auf das Zelt zu und stand wenig später in Nähe des Eingangs, der allerdings verschlossen war. Dort besaß das Zelt einen Vorbau, in den auch die Tür eingelassen worden war. Rechts und links wurde sie von zwei dicken Holzstempeln gehalten.
    Abermals hatte die Detektivin Pech. Die Tür war ebenfalls verschlossen.
    Nach diesen beiden negativen Ergebnissen hatte sie keine Lust mehr, noch weiter zu suchen und mächte sich auf den Rückweg. Sie wollte mit John Sinclair sprechen und den Wohnwagen kurzerhand betreten.
    Unbewußt trat Jane Collins leise auf, und vielleicht hörte sie deshalb die Schritte hinter sich.
    Sofort blieb sie stehen - und drehte sich noch im gleichen Augenblick um.
    Der Anblick erschreckte sie so sehr, daß sie einen Schrei nicht unterdrücken konnte. Aber er war nur leise gewesen und kaum zu hören.
    Vor ihr stand ein Mann.
    Aber was für einer.
    Ein regelrechter Klotz, ein menschliches Ungeheuer, und in seinem Hosengürtel steckte eine Axt…
    ***
    Jane Collins riß sich zusammen. Sie wußte selbst nicht zu sagen, wie sie es schaffte, ein Lächeln auf ihre Lippen zu bringen und die Angst zu unterdrücken.
    »Himmel, haben Sie mich erschreckt.«
    Der Mann gab keine Antwort. Er stand nur da und stierte die blondhaarige Jane an.
    Deren Herz klopfte hoch im Hals. »Haben Sie hier zu tun?« fragte sie.
    »Gehören Sie zu Mr. Halifax?«
    Keine Reaktion. Nur das Stieren. Und dann kam er vor. Schritt für Schritt ging er auf Jane Collins zu, die langsam zurückwich und doch auf diesen Unhold hereinfiel. Plötzlich änderte er seine Taktik, seine Bewegungen wurden geschmeidiger und blitzschnell warf er sich auf Jane zu, wobei er die Arme ausstreckte und sich seine Pranken in Janes Haar drehten…
    ***
    Das Licht drang aus zwei Leuchten an der Wand. Halifax stand genau zwischen den beiden Lichtquellen. Er lächelte auf etwas wissende, hochnäsige Art. Vielleicht täuschte ich mich auch, denn wie er aussah, das war wirklich mehr als ungewöhnlich.
    Der Mann trug einen Frack, dazu einen passenden Zylinder auf dem Kopf, eine graue Weste, ein helles Hemd, und sogar Gamaschen sah ich. Die Oberlippe zierte ein Bärtchen, die Augen waren klein, ihr Ausdruck bei den Lichtverhältnissen nicht zu sehen, und seine beiden Hände hatte er auf den Knauf eines Regenschirms gestützt.
    Dieser Mann schien noch ein Überbleibsel aus dem vorigen Jahrhundert zu sein. Mit seinem Aussehen paßte er nicht in unsere Zeit. So hatte ich mir immer die Wunderdoktoren im Wilden Westen vorgestellt, jene Männer, die von Stadt zu Stadt zogen und ihre selbst gepanschten Mittelchen verkauften.
    Ich betrat einen Innenraum, der auch nicht zu diesem Mann paßte.
    Normalerweise hätte man sich das Innere solch eines Wagens ebenso vorgestellt wie ein Wohnzimmer im vorigen Jahrhundert, doch das stimmte nicht. Vor mir sah ich die Einrichtung, die auch in einem Tipi hätte stehen können.
    Da waren die Matten als Sitzgelegenheiten. Dazwischen lagen Büffelfelle und an den Wänden hingen - sehr dekorativ verteilt - all die Gegenstände, nach denen sich ein Junge so sehr sehnt.
    Die Friedenspfeife war ebenso vertreten, wie Pfeil und Bogen, Büffelkette und indianisches Werkzeug. Es gab auch Statuen, Kultgegenstände und Masken, die mit ihrer Scheußlichkeit jeden Betrachter abstießen.
    Das war das andere Reich der Indianer.
    Ich gestand mir selbst ein, daß ich beeindruckt war, und ich war wirklich gespannt, was mir das Zelt noch alles zu bieten hatte.
    Mr. Halifax war mir gefolgt. Und er freute sich wohl, daß ich so zustimmend nickte, denn ein stolzes Lächeln überzog sein Gesicht. »Gefällt es Ihnen, Mr. Sinclair?«
    »Das finde ich gut.« Ich schaute ihn an. »Sie sind also Mr. Halifax?«
    »Ja, Sie haben sich sehr gut informiert. Für einen Fremden wissen Sie ausgezeichnet Bescheid.«
    »Das haben Polizisten eben so an sich.«
    »Sie sind von der Polizei?« erkundigte er sich.
    Diesmal hatte ich das Gefühl, daß er mir etwas vorspielen würde. Sicherlich wußte dieser Mann haargenau Bescheid, er tat nur ein wenig dumm.
    »Scotland Yard sogar.«
    Halifax nickte beeindruckt. »Dann muß es sich ja um wirklich große Dinge handeln, wenn man schon Scotland Yard bemüht.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin rein privat hier«, erklärte ich ihm.
    »Wirklich?«
    »Das heißt, ich war es. Dann
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