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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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ihm wissen, werden wir seine Kreise so lange stören, bis er nervös wird und sich zu einer Dummheit verleiten läßt. Aber dazu müssen wir diese langweilige Kleinarbeit erst einmal hinter uns bringen.«
    Mit eben dieser langwierigen Arbeit beschäftigten wir uns genau eine Woche lang. Dann trafen wir uns mit Chester zu einer abschließenden Besprechung.
    »Wie seid ihr mit der Arbeit meiner Leute zufrieden?« fragte er.
    Ich nickte:
    »Recht gut. Wir wissen jetzt zwei wichtige Dinge: Norman kontrolliert ein paar geheime Spielhöllen, ein paar Häuser eindeutigen Charakters und anscheinend auch den ganzen Rauschgifthandel in der Downtown, also in der Bowery bis herauf zur 25th Street. Nebenbei scheint er seine Finger auch in einigen Hehlergeschäften zu haben, denn er traf sich viermal innerhalb einer Woche mit Männern, die uns als Hehler bekannt sind. Das zweite, was wir wissen, ist dies: Seine drei Leibwächter kassieren unter Anführung des Zuchthäuslers Brack Morton donnerstags in den Spielhöllen, freitags bei den Rauschgifthändlern. Ich möchte annehmen, daß wir auf diese Weise an Norman herankommen können.«
    »Wie stellst du dir das vor?« fragte Chester.
    »Zunächst muß die Überwachung noch eine weitere Woche aufrecht erhalten werden. Allerdings soll in der kommenden Woche nicht Cade Norman unter die Lupe genommen werden. Laß eine Woche lang seine drei Leibwächter und Morton beschatten, Chester, damit wir wissen, welche Wege sie einschlagen, wenn sie für ihren Boß die Gelder kassieren!«
    »Das läßt sich leicht einrichten«, nickte Chester. »Noch etwas?«
    »Ja. Normans Besucher brauchen nicht mehr gefilmt zu werden. Aber seine Telefonleitung würde ich gern auch weiterhin unter Kontrolle wissen.«
    Chester zuckte die Achseln: »Das Schwierigste ist immer das Anbringen des Abhörgerätes. Wenn wir das einmal geschafft haben, spielt es keine Rolle mehr, ob es eine Woche länger dranbleibt oder nicht.«
    »Gut. Wir sprechen uns dann in einer Woche wieder.«
    ***
    Als auch diese Woche vergangen war, saßen wir abermals in Chesters Zimmer. Doch diesmal war Mr. High, unser Chef, bei der Besprechung zugegen.
    Ich legte ein Foto auf den Tisch. Es zeigte einen hageren Mann mit einer Haut, die wie altes Pergament aussah.
    »Das ist Brine«, erklärte ich. »Offiziell lebt er von einer kleinen Rente, die er wegen einer Kriegsverletzung bezieht. Phil und ich haben ihn insgeheim ein bißchen überprüft. Er lebt wie der Manager einer Firma, die es sich leisten kann, vierstellige Gehälter zu zahlen. Von seiner Rente kann er das bestimmt nicht. Er besitzt ein Haus in der 76th Street. Mindestens zwölf Zimmer. Jeden Abend kommen etwa 20 bis 25 Männer zu ihm. Häufig andere, aber alle machen einen gewissen zahlungskräftigen Eindruck. Wenn unsere Vermutung stimmt, liegt hier Normans größte Spielhölle. Ich denke, daß wir zuerst einmal diesen Laden ausheben.«
    »Wollt ihr damit Cade Norman fangen?« fragte Chester.
    Ich schüttelte den Kopf: »Nein, Brine wird deswegen für zwei oder drei Jahre hinter Gitter gehen, aber er wird den Mund halten. Er belastet Norman garantiert nicht. Dafür wird Norman ihm den Mund mit Dollars vollstopfen und ihm einen Anwalt stellen. Aber es wird für Norman ein Verlustgeschäft sein. Und darauf kommt es an.«
    »Wieso?« erkundigte sich Chester. »Ich verstehe nicht, was ihr damit erreichen wollt.«
    »Nur eins: Daß Cade Norman Geld ausgeben muß. Am nächsten Abend werden wir ihm wieder eine Spielhölle ausheben. Wenn der vorgeschobene Strohmann Norman nicht belasten soll, muß er auch diesem Mann wieder ein anständiges Pflaster auf den Mund kleben. Danach können wir zur Abwechslung mal einen Schlag gegen Normans Rauschgiftring machen. Ich denke, das wird genügen, um Norman arg in Verlegenheit zu bringen. Auch Normans Reserven sind nicht unerschöpflich. Irgendwann wird er einem seiner Untergebenen nicht mehr genug für das Schweigen und Absitzen einiger Zuchthausjahre bieten können. Und wenn erst einer redet, dann kommen die anderen von selber.«
    »Hoffentlich siehst du das nicht allzu optimistisch, Jerry«, meinte-Chester zweifelnd. »Auf diese Weise wird sich Norman meiner Meinung nach nicht kleinkriegen lassen.«
    »Heute abend wird Brines Spielhölle ausgehoben«, entschied Mr. High. »Wieviel Mann wollen Sie dafür haben, Jerry?«
    »Gar keinen«, sagte ich. »Das machen Phil und ich allein. Ich möchte mit Phil in den nächsten Tagen so oft für Norman
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