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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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wir’s.«
    Es blieb uns erspart, denn gerade als wir es mit einem Taschenmesser versuchen wollten, kam jemand die Treppe herab.
    Wir huschten die Kellertreppe wieder hinab und gingen hinter ihr in Deckung. Deutlich hörten wir, wie der Schlüssel oben gedreht wurde. Pfeifend kam ein Mann herunter, nachdem er oben das Licht eingeschaltet hatte.
    Er bog hinter der Treppe in den Gang zu den Getränkevorräten. Wir richteten uns auf und huschten ihm leise nach. Es war Brine, der sich gerade vier Flaschen auflud.
    Ich zog meinen Revolver und trat von hinten an ihn heran. »Nicht die Flaschen fallen lassen, Brine!« sagte ich leise, während ich ihm die Mündung gegen die kurzen Rippen drückte. »Es wäre doch schade um den schönen Whisky, nicht wahr?«
    Er erstarrte gleichsam. Phil trat neben ihn und nahm ihm die Flaschen ab. Von der Seite konnte ich erkennen, daß er Phil mit gerunzelter Stirn beobachtete.
    Phils Blick wußte Brine nicht zu deuten. Er hatte auch keine Zeit dazu.
    Brine wurde gefesselt und geknebelt. Dann bewaffnete sich Phil mit den Whiskyflaschen und wir traten den Weg nach oben an.
    Es gab außer dem Bad sechs Zimmer im Obergeschoß. Die Türen zwischen allen diesen Zimmern standen weit offen. Ungefähr 30 Männer in dunklen Anzügen hockten an den Tischen. Vorwiegend wurde gepokert, aber es gab sogar einen Roulettetisch und zwei andere, an denen gewürfelt wurde.
    Gleich links von der Treppe befand sich ein Raum, in dem die Spieler verschnaufen konnten. Dort waren eine Theke und ein kaltes Buffet aufgebaut. Hinter der Theke standen zwei mit Bullengesichtern. Wir steuerten sie an, und Phil stellte den Whisky vor sie hin.
    »Von Brine«, erklärte er dabei. »Er sagte, wir sollten den Kram mit raufnehmen. Er hat unten was zu besprechen.«
    »Schon in Ordnung, Sir«, brummte der eine Bulle. »Sie bluten ja!«
    »Hab’ mich geschnitten«, sagte ich und wischte mir das Blut vom Gelenk. »Gib uns mal was zu trinken, Jonny!«
    »Ich bin Jack«, sagte er.
    »Macht nichts,-Jonny«, grinste ich. »Ich kann Namen einfach nicht behalten.« Die beiden wußten nicht, was sie mit uns anfangen sollten. Wir kippten vier mittelprächtige Whisky mit ihnen und ich beschloß, das Spesenkonto einmal zu strapazieren, indem ich ihnen mit großartiger Geste einen Zehner hinlegte: »Stimmt so, Jungens. Komm, Phil, wir wollen auch mal einen Nickel riskieren!« Wir bummelten in den nächsten Raum. Ein Kerl mit Boxernase und Blumenkohlohren bewachte das Würfeln. Eine Weile sahen wir zu. Die meisten Würfe lagen zwischen der Zwei und der Fünf. Die Sechs und die Eins kamen fast nie.
    Ich steckte mir eine Zigarette an und beobachtete den Gorilla, der immer auf der selben Stelle stehenblieb. Nach fast zehn Minuten sagte der Würfler: »Zum Teufel, ich verstehe das nicht! Es muß doch wenigstens mal eine einzige Sechs oder Eins kommen, wenn sie schon nicht zusammen fallen wollen.«
    Der Gorilla redete blöd von Serien und vom Pech, das man manchmal haben könnte. Aber mir entging nicht, daß er dabei mit der linken Hand auf eine Rosette in dem Schnitzwerk drückte, das rings um den Tisch lief.
    In den nächsten fünf Minuten kamen viermal eine Sechs, zweimal eine Eins, und einmal die Sechs mit der Eins zusammen. Danach drückte der Gorilla wieder, und mit einem Schlage waren die Sechsen und die Einsen wieder ausgeschaltet.
    Ich konnte nur den Kopf schütteln. Das FBI kennt diese Tische seit über 60 Jahren, aber es gibt immer wieder Narren, die darauf hereinfallen. Die Würfel sind einseitig mit Metall belegt, und unter der Tischplatte hängen starke Elektromagnete. Solange Strom in die Magnete gejagt wird, wird kein Würfel mit einer Sechs oder einer Eins nach oben fallen. Schaltet man sie aus, gibt es eine Glücksserie, die die Spieler wieder in Stimmung bringt und weitermachen läßt.
    Ich gab Phil mit dem Kopf ein Zeichen. Wir bummelten durch die offenstehende Flügeltür in den nächsten Raum. Beim Roulette brauchten sie nicht einmal zu mogeln, denn hier stehen die Chancen ohnehin so günstig für die'Bank, daß sie immer gewinnt.
    In den nächsten 20 Minuten sahen wir uns ein wenig um. Im hintersten Zimmer saßen sechs Männer an einem Pokertisch, auf dem sich die Dollarscheine bündelweise stapelten.
    Insgesamt fanden wir sieben Männer, die zu Brines Mannschaft zu gehören schienen. Wir fingen mit dem Boxer am Würfeltisch an: »Du sollst mal runterkommen«, raunte ich ihm zu.
    Er sah mich groß an. »Ich?«
    »Ja. Brine
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