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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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wirklich ein sehr hübsches Mädchen. Wie kommt es aber, daß an der Waffe keine Fingerabdrücke waren? Norman trug doch keine Handschuhe?«
    »Erinnerst du dich, was er tat, als wir ins Wohnzimmer kamen, Phil? Er kniete vor seinem Bruder. Die Pistole lag genau zwischen seinen Knien. In der Hand hielt er ein weißes Taschentuch, mit dem er sich den Schweiß von der Stirn abtrocknete. Kannst du dir vorstellen, daß jemand schwitzt, wenn er gerade sah, daß vor seinen Augen jemand ermordet wurde?«
    »Kaum. Eher wird er frieren.«
    »Richtig. Aber jemand, der gerade einen Mord begangen hat und plötzlich im Flur seiner Wohnung Schritte hört, der könnte wohl ins Schwitzen kommen. Okay, ich glaube, wir können dieses Gespräch abschließen. Mr. Keller, ich möchte Ihnen aber noch sagen, daß ich Ihnen glaube. Ich kann Ihnen auch den Grund nennen. Es gibt eine einzige Sache, für die Cade Norman jeden Menschen umbringen würde: Geld! Ein Leben lang hat er zusammen mit seinem Bruder Geld gerafft. Aber als sein Bruder ihn dazu überreden wollte, freiwillig auf mindestens eine halbe Million zu verzichten, da verlor er die Nerven und erschoß ihn. Ich hatte fast einen ähnlichen Verdacht. Norman behauptete uns gegenüber, Sie hätten sich mit seinem Bruder gestritten. Er sei dazu gekommen und habe gesagt: ,Seid doch vernünftig! Ihr werdet doch nicht..aber da hätten Sie, Keller, bereits geschossen. Dieser Satz konnte weder von Cade noch von Steve Norman kommen. Die beiden hätten, wenn sie wirklich einen Streit verhindern wollten, losgetobt mit ein paar saftigen Kraftausdrücken. Eine so gewählte und zurückhaltende Formulierung kriegt Cade Norman gar nicht über die Lippen. Ich weiß das, denn er wollte mal einen Streit schlichten, den ich mit seinen Leuten hatte. Jedes zweite Wort war Idiot. Folg lieh mußte der dritte im Raume diesen Satz gesprochen haben. Dieser Mann konnte aber unmöglich schlichten und gleichzeitig morden. Ziemlich klar, nicht wahr?«
    Keller machte große Augen: »Donnerwetter! Ich nehme alles zurück, was ich je gegen die Polizei gesagt habe!«
    Wir lachten. Und dann gaben wir Keller das Telefon, damit er seine Schwester anrufen konnte. Ich steckte mir eine Zigarette an und überlegte, wie ich Phil wohl klarmachen könnte, daß ich auch Brines Mörder entdeckt hatte, ohne daß Phil mir die Freundschaft kündigte, weil ich so lange mit allem hinterm Berg hielt.
    ***
    So leid es mir tat, Keller mußte vorläufig festgehalten werden. Er ertrug es mit einem Achselzucken. In den nächsten Tagen würden wir seinen Bericht nachprüfen. Danach würde der Untersuchungsrichter zu entscheiden haben.
    »Holen wir uns jetzt endlich Cade Norman?« fragte Phil, als Keller von einem Kollegen in den Zellentrakt gebracht wurde.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Phil stutzte: »Nein? Wieso nicht? Wir haben jetzt genügend Leute, die gegen Norman aussagen werden! Er kommt hinter Gitter, daran kann jetat auch der gerissenste Anwalt nichts mehr ändern.«
    »Stimmt«, gab ich zu. »Aber das Beste soll man sich bis zum Schluß aufheben. Bevor wir uns den Hai angeln, wollen wir vorher noch den Hecht holen.«
    Phil spitzte die Ohren: »Den Hecht? Welchen Hecht?«
    »Den Mörder von Brine«, sagte ich. »Gut, jawo…« Phil brach mitten im Wort ab, sah mich groß an und ging schließlich langsam einmal um mich herum. Als er stehenblieb, musterte er mich tadelnd. »So, so«, sagte er. »Also den kennst du auch schon?«
    Ich nickte. »Ja. Er hat sich selber verraten.«
    »Ach? War ich auch dabei?«
    »Ja. Es war ja bei uns im Office.«
    Er runzelte die Stirn und grübelte eine Weile. Schließlich zuckte er die Achseln: »Ich geb’s auf. Aber immerhin! Ein Erfolg ist es!«
    »Was?« fragte ich, jetzt ebenso verständnislos wie er vorhin.
    Er schlug . mir einen mörderischen Brocken auf die Schulter und lachte herzlich: »Daß ich dich seinerzeit zum FBI brachte! Erinnerst du dich!«
    Ich stimmte von Herzen in sein Lachen ein. Und ob ich mich erinnerte! Wir hatten damals alle beide einige Kratzer im Gesicht, als ich ihn in einer Rauschgifthöhle kennenlernte. Da waren gerade ein paar Kleiderschränke dabei, ihn durch die Mangel zu drehen. Zu zweit gelang uns gerade noch der Rückzug. Und dafür hatte Phil mich mit in Mr. Highs Büro genommen und erzählt, wie ich ihm zu Hilfe gekommen war.
    Tja, so hatte meine Karriere als G-man angefangen.
    ***
    Phil drückte den Klingelknopf. Es dauerte nicht lange, da erschien eine weißhaarige
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