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0168 - Die Eisfalle

Titel: 0168 - Die Eisfalle
Autoren: Unbekannt
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zu dick, sein aufgeschwemmtes Gesicht wurde von einer großporigen Nase verunziert, auf der Schweißtröpfchen glänzten. Erstaunlicherweise wirkte Nashville trotz seiner Fülle unglaublich beweglich.
    Er erhob sich und machte dem Oberst den Sessel frei.
    Für ihn stand es fest, dass Nomers während der Kontaktaufnahme mit der TRISTAN die Station persönlich leiten wollte.
    Da er genau wusste, dass Nomers kein weiteres Wort verlieren würde, verschwand er mit kurzem Kopfnicken aus der Zentrale.
    Nomers ließ sich im Sessel nieder, der sich sofort seinem Körper anpasste. Da er wusste, dass kein Besatzungsmitglied in unmittelbarer Nähe war, gestattete er sich einen tiefen Seufzer.
    Nach seinen Begriffen war die ESS-1 Teil eines Himmelfahrtskommandos.
    Zwar hatten sie den Vorteil, nicht unmittelbar in das Geschehen eingreifen zu müssen, aber das konnte einen strategisch denkenden Mann wie Nomers nicht beruhigen.
    Der Oberst sah den Plan in seiner Gesamtheit. Der schwache Punkt daran war die TRISTAN. Nicht etwa, dass dieses Schiff schlecht und unmodern, oder seine Besatzung unfähig war, sondern die Aufgabe, die man ihm zugedacht hatte, erschien Nomers einfach undurchführbar.
    Die TRISTAN sollte, das sah der Plan vor, in das Herz des zweiten Imperiums vorstoßen - nach Verth!
    Nomers dachte daran, wie gering die Chance war, dass ein fremdes Schiff in das Solsystem eindringen und auf Pluto landen konnte. Es war praktisch unmöglich. Und doch sollte die TRISTAN das Unmögliche schaffen. Perry Rhodan, der den Plan ausgearbeitet hatte, war bereit, für das Gelingen einige hundert Schiffe während eines Ablenkungsmanövers zu verlieren.
    Ein hoher Preis, dachte Oberst Joe Nomers. Zu hoch, um nichts weiter zu erreichen, als ein Raumschiff direkt in die Höhle des Löwen zu bringen.
     
    *
     
    Vor drei Monaten hatten schnelle Erkundungskreuzer damit begonnen, die galaktische Position der blauen Riesensonne Verth koordinatenmäßig zu bestimmen. Die Daten, die den Männern dabei zur Verfügung gestanden hatten, waren alles andere als ausführlich. Zum größten Teil musste man sich auf jene Ergebnisse beschränken, die Major Torav Drohner und seine Männer bei ihrer Rückkehr mit der KOPENHAGEN an das Rechenzentrum auf Luna weitergegeben hatte.
    Doch inzwischen hatte man nicht nur herausgefunden, wo das Heimatsystem der Gataser zu finden war. Man wusste, dass die Sonne Verth 14 Planeten besaß, wovon die fünfte Welt, Gatas, gleichzeitig der Ursprungsplanet der Blues war. Der Durchmesser von Gatas betrug 14 221 Kilometer. Bei einer Bevölkerungsdichte von ungefähr 14 Milliarden Blues befand sich diese Welt im Zustand hoffnungsloser Überbevölkerung. Hier zeigte sich besonders deutlich, dass der ungeheure Expansionsdrang dieser Wesen vor allem auf ihrer Fruchtbarkeit beruhte.
    Längst hatte Perry Rhodan herausgefunden, dass Herstellung friedlicher Kontakte zu den Blues unmöglich war. Die Fremden schienen jeden zu hassen, der nicht ihrer Rasse angehörte. Das zeigte sich deutlich in der hemmungslosen Ausrottung ehemaliger Kolonialvölker neuentdeckter Rassen.
    Nur wer selbst ein Blue ist, kann mit Blues verhandeln!
    Diese lapidare Feststellung hatte Rhodan bewogen, neue Wege zu suchen, um mehr über den Gegner zu erfahren. In den ersten Junitagen des Jahres 2327 hielt sich der Großadministrator an Bord des Flottenflaggschiffes ERIC MANOLI auf. Zusammen mit weiteren dreitausend Schiffen befand sich die ERIC MANOLI auf dem Flug in ein benachbartes System der Sonne Verth.
    Kommandant Kors Dantur, Epsalgeborener, einer der besten Piloten der Flotte, fragte sich seit einigen Stunden, warum Perry Rhodan so schweigsam geworden war. In Gedanken versunken saß der Großadministrator in der Zentrale. Außer Rhodan hielten sich noch Reginald Bull und Regat Waynt, ein akonischer Spezialist, im Kommandoraum auf. Hinzu kam natürlich die übliche Besatzung. Von Regat Waynt, das hatte Dantur längst herausgefunden, konnten keine Impulse kommen, die Rhodan aus den Grübeleien in die Wirklichkeit zurückholen würden. Waynt war ein schweigsamer, schlanker, hohlwangiger Mann mit stechendem Blick und einem zynischen Ausdruck um die Lippen. Nur Reginald Bull schien unter der Stille ebenso zu leiden wie Dantur.
    Schließlich war es auch der lebhafte Kommandant der ehemaligen arkonidischen Flotte, der das Schweigen brach.
    „Ich wette, du denkst daran, das Unternehmen im letzten Augenblick noch abzubrechen", sagte er gedehnt. „Auch ohne die
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