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0166 - Die Gangsterbraut

0166 - Die Gangsterbraut

Titel: 0166 - Die Gangsterbraut
Autoren: Die Gangsterbraut
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es höchste Zeit war einzugreifen. Nitas Liebhaber hatte sie nicht etwa zärtlich umgefasst, sondern mit beiden Händen an der Kehle gepackt. Der Trommelwirbel wurde merklich schwächer, und die Haken, mit denen sie ihn bearbeitet hatte, fielen aus.
    Ich bekam ihn am Kragen seines vornehmen Dinnerjacketts zu fassen und zog ihn hoch. Er hielt so fest, dass er Nita mitriss und diese auf dem Fußboden landete.
    Wenn ich nun gedacht hatte, die Sache sei damit erledigt, so hatte ich mich gewaltig geirrt. Jedenfalls erlitt der Kerl einen Wutanfall und knallte mir seine Faust in den Magen. Nun wurde auch ich wütend. Ich erwischte ihn genau am Kinn. Er flog zurück, war aber im nächsten Moment schon wieder da und ging mich an wie ein wild gewordener Büffel. Ich fing seinen Hieb mit dem linken Arm ab und stieß ihm den Ellbogen gegen die Kinnspitze. Das erschütterte ihn, und ich brachte einen zweiten Schlag an, der ihn genau auf die Nase traf, die sofort zu bluten anfing.
    Der Verrückte hatte immer noch nicht genug. Jetzt war er mir ernsthaft böse. Er griff nach der halb leeren Whiskyflasche und ließ sie fliegen. Ich wich aus, und sie zersplitterte an der Wand.
    »Eins zu null für dich«, grinste Phil, der, die Hände in den Hosentaschen, vergnüglich zusah.
    Der Bursche duckte sich. Sein Atem ging schnell, das Blut aus der Nase tropfte auf den Fußboden, aber er gab sich noch nicht geschlagen. Er schlug eine Finte, und dann versuchte er einen gemeinen Trick. Sein linker Fuß schoss aufwärts in Richtung auf meinen Leib. Ich trat einen Schritt zurück, packte seinen Fuß und riss ihn hoch.
    Mein Gegner knallte rückwärts auf die Dielen. Er versuchte, sofort wieder aufzustehen, aber ich hatte ihn bereits an seinem Hemd gepackt, riss ihn hoch und knallte ihm einen harten Brocken genau auf den Punkt. Es gab einen dumpfen Ton, und Phil hinter mir brummte anerkennend: »Junge, Junge, Junge, ist das herrlich.«
    Als ich dann wieder ausholte, meinte er trocken: »Tu das nicht. Noch eine, und er ist für die nächste halbe Stunde nicht ansprechbar.«
    So unterließ ich es und verfrachtete den Burschen in einen Sessel, wo er zusammenrutschte und Miene machte, die Augen zu schließen. Phil hatte sich den Sodasiphon geschnappt und drückte auf den Knopf. Der Strahl traf den Kerl mitten ins Gesicht und wusch ihm das Blut ab. Jetzt war das weiße Hemd endgültig ruiniert. Es triefte vor Nässe.Trotzdem schien der Knabe keine Lust zu haben, vollkommen zu sich zu kommen. Ich half nach, indem ich ihm die Wangen tätschelte.
    »Au«, schrie er und öffnete die Augen.
    Nita Nelson saß inzwischen vor der Couch auf einer imitierten Perserbrücke, massierte mit der rechten Hand ihre misshandelte Kehle und krächzte heiser.
    »Warte Bürschchen, warte noch fünf Minuten, bis ich wieder hoch bin. Dann wiederholen wir das Spiel.«
    »Nicht nötig, der hat genug, oder wollen Sie ihn totschlagen?«, meinte Phil, half ihr auf die Beine und setzte sie wohlweislich auf die andere Seite des Tisches, wo sie den angeschlagenen Liebhaber nicht erreichen konnte.
    »Was war nun eigentlich los?«, fragte ich und sah mich nach etwas-Trinkbarem tim, aber der gute Whisky zierte die-Tapete und war in den Teppich gesickert.
    Nita hatte meinen Blick verstanden und deutete auf ein Schränkchen in der Ecke.Tatsächlich fand ich darin eine noch volle Flasche Black & White. Während Phil sie öffnete, ging ich auf die Suche nach Gläsern. Ich brachte vier davon, denn auch der Junge, den ich notgedrungen verprügelt hatte, würde einen Drink nötig haben. Dann goss ich ein und hob das Glas. Wir tranken alle vier, und dann meinte ich gemütlich: »So, nun erzählen Sie mir mal, warum Sie sich in die Wolle bekommen haben.«
    »Mr. Caxton, so heißt der Grobian nämlich«, sagte Nita mit einem bösen Blick auf den Mann, der ihr gegenüber im Sessel hockte, »hatte sich für heute Abend mit mir im Copacabana verabredet. Ich kenne ihn schon länger und war erstaunt, dass er ganz gegen seine Gewohnheit freigebig war. Jetzt weiß ich natürlich, dass er mich betrunken machen wollte. Ich war so dumm, ihn zu einer Tasse Kaffee mitzunehmen, und da wurde er zudringlich. Ich gab ihm einen Schubs, und er flog gegen die Tür. Im nächsten Augenblick hatte er sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich geworfen und mich an der Kehle gepackt.«
    »Also ist dieser hoffnungsvolle Jüngling ein alter Bekannter?«
    »Ja, aber wenn sie glauben, ich hätte ihm Veranlassung gegeben, sich
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