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0166 - Die Gangsterbraut

0166 - Die Gangsterbraut

Titel: 0166 - Die Gangsterbraut
Autoren: Die Gangsterbraut
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Nachttisch. Wie gesagt, ich war müde wie ein Hund, und diese Müdigkeit spielte mir den zweiten Streich.
    Ich vergaß den Stöpsel der Verbindungsschnur des Telefons in die Steckdose zu drücken. Schon nach fünf Minuten war ich eingeschlafen.
    ***
    Das Schrillen der Flurklingel riss mich aus dem besten Morgenschlaf. Zuerst gähnte ich einmal, und als das Getöse nicht aufhören wollte, wurde ich wütend und schrie eine paar Komplimente durch die geschlossenen Türen.
    Die Klingel schwieg. Ich fuhr in die Pantoffeln und schlurfte hinaus. Vor der Tür stand ein Cop und grinste.
    »Wir haben schon gemeint, Sie wären tot«, sagte er. »Mr. Decker schickt mich. Er hängt schon eine halbe Stunde am Telefon und versucht, Sie zu erreichen.«
    »Warum denn, zum Teufel? Kann man denn nicht einmal seine Nachtruhe haben.«
    »Es ist nach acht Uhr«, meinte er vorwurfsvoll.
    »Für mich ist das noch Nacht, wenigstens heute. Aber was will Mr. Decker?«
    »Sie möchten schnellstens nach der Monterey Avenue kommen, soll ich Ihnen sagen. Miss Nelson wurde heute Nacht ermordet.«
    Zuerst fluchte ich - das ist gewöhnlich eine erste Reaktion auf einen Schreck -, und dann sagte ich: »Richten Sie aus, ich käme sofort.«
    Ich zog mich im Eiltempo an. Die energische und muskelstarke Nita hatte es also erwischt. Da schien Phil also doch Recht gehabt zu haben. Mein Verdacht konzentrierte sich sofort auf Caxton, den gewalttätigen Kavalier vom Vorabend.
    Eine gute halbe Stunde später war ich an Ort und Stelle. Der übliche Rummel interessierte mich weiter nicht. Crosswing war da, seine Trabanten und Dr. Baker. Nita lag unmittelbar hinter der Tür. Sie trug einen hellblauen Schlafanzug, eines der modernen Dinger, die man Shortys nennt. Die Schusswunde war unmittelbar unter der linken Brust und musste auf der Stelle tödlich gewesen sein. Keiner der Nachbarn hatte etwas gehört. Zweifellos war ein Schalldämpfer verwendet worden. Das Bett war benutzt - Sie musste also bereits geschlafen haben und der Arzt hatte die Zeit des Todes auf fünf Uhr festgelegt.
    Die Aufwartefrau, die jeden Morgen um sieben Uhr kam und Nita Nelson weckte, hatte die Leiche gefunden. Sie besaß einen Schlüssel und war bei dem Anblick schreiend davongerannt. Jetzt hockte sie in der Küche und war immer noch nicht ganz zurechnungsfähig.
    An dem kleinen Schreibsekretär hing der Schlüsselbund der-Toten. Sämtliche Schubladen waren geöffnet, der Inhalt auf dem Teppich verstreut. Eine kleine Stahlkassette stand mit aufgeklapptem Deckel auf der Platte. Die Papiere, die sich darin befunden hatten, lagen daneben.
    »Jemand hat etwas gesucht und gefunden«, behauptete Lieutenant Crosswing, der zusammen mit Phil danebenstand. »Wäre die Suche im Schreibtisch ergebnislos verlaufen, so hätte der Mörder sich auch den Schrank und die Wäschekommode vorgenommen.«
    »Also doch die Rezepte für das Waschpulver«, meinte ich. »Es sieht so aus, als sei Mr. Caxton zurückgekommen, um das zu vollenden, was er begonnen hatte und wobei wir ihn störten.«
    »Die Fahndung läuft schon«, sagte Phil. »Allerdings wird es nicht so leicht sein, den Burschen zu finden. Ich bezweifle sehr stark, dass Caxton sein richtiger Name ist.«
    »Wie ist denn der Kerl ins Haus gekommen? Es ist doch nicht anzunehmen, dass das Portal die ganze Nacht über aufsteht?«
    »Der Pförtner hat um halb fünf einen Mann eingelassen, der behauptete, er habe für diese Zeit eine Verabredung mit Mr. Elmer, der eine Etage tiefer wohnt. Mr. Elmer ist Bäckermeister und verlässt seine Wohnung regelmäßig kurz vor fünf Uhr morgens, sodass der Pförtner daran nichts Auffallendes fand, umso weniger, als ihm der Besucher für seine Mühe ein paar Dollar in die Hand drückte. Mr. Elmer hatte keine Verabredung, und es kam auch niemand zu ihm. Dagegen haben wir den Schlüsselbund mit dem Haus- und Wohnungsschlüssel der Miss Nelson unten in der Tür steckend vorgefunden. Der Mörder hat sie mitgenommen und sich selbst hinausgelassen.«
    »Wie sah denn der Mann aus, den der Portier einließ?«, fragte ich.
    »Das ist der wunde-Punkt bei der ganzen Sache. Natürlich war dieser Hausmeister verschlafen, aber er besteht darauf, der Kerl sei über den Durchschnitt groß, sehr breit in den Schultern und schmal in den Hüften gewesen, eine Beschreibung, die auf Caxton nicht zutrifft. Der ist nicht mehr als mittelgroß, und von breiten Schultern habe ich nichts bemerkt.«
    »Würde der Pförtner ihn
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