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0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

Titel: 0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Teufel, aus welchem Grund.«
    »Und das hier? Können Sie sich das erklären?« fragte Brams. Auf einer zusammengefalteten Zeitung hielt er Winter etwas von der seltsamen Gallertmasse entgegen, die sich im Pontiac befand.
    Plötzlich zuckten Blitzlichter.
    Winter fuhr herum. »Presse«, knurrte er. »Auch das noch! Diese Zeilenschinder sind überall da, wo man sie nicht braucht!« In Gedanken sah er schon die Schlagzeilen: Terroranschlag in Marburg! Polizei steht vor Rätsel! Menschen lösen sich in Nichts auf - Spuk oder »Invasion von der Wega?«
    Winter hob den Arm und winkte einer Gruppe von drei Uniformierten, die fassungslos den demolierten Pontiac und den zivilen Polizei-BMW anstarrten. »Gehen Sie mal durch die Reihen und beschlagnahmen Sie sämtliche Kameras, Das ist eine Sache, die unsere Kompetenzen übersteigt. Dafür sind die Sicherheitsdienste zuständig. Keine Diskussionen führen - beschlagnahmen.«
    Er wandte sich wieder Brams zu.
    »Also noch einmal kurz: Sie bauen eine Radarfalle auf. Bevor sie in Betrieb genommen wird, rast ein schwarzer Mercedes stadteinwärts mit überhöhter Geschwindigkeit. Ein Wagen schert aus der Parkbucht und will den Mercedes gezielt rammen. Der aber schleudert den Rammer quer über die Straße in den Radarwagen, blieb dabei völlig unbeschädigt und stoppt ab. Zwei Männer in Schwarz springen heraus und erschießen den oder die Insassen des Ramm-Wagens. Dann ein Feuergefecht zwischen den Schwarzen und Hauptwachmeister Klemmer. Der herbeieilende Polizeibus wird durch einen Schuß in die Frontscheibe gestoppt und knallt vor das Bäumchen. Die Schwarzen verschwinden mit dem Wagen erneut mit überhöhtem Tempo. Das klingt alles ziemlich unglaubwürdig, außerdem gibt's da zu viele War-ums hinter der Geschichte.«
    »Haben Sie eine bessere Erklärung, Herr Kommissar?« fragte Brams.
    »Das nicht. Wir werden sehen, was die Zeugen dazu sagen.«
    Ein paar protestierende Reporter kamen auf ihn zu, im Gefolge die Polizisten, die ihnen die Kameras abgenommen haben. »Was soll der Blödsinn?« schrie einer. »Haben Sie angeordnet, uns die Kameras zu stehlen? Aus welchem Grund? Wer sind Sie überhaupt?«
    Winter stellte sich knapp vor. »Die Beschlagnahme erfolgt vorsorglich«, sagte er kühl. »Die einstweilige Verfügung geht Ihnen noch heute zu. Bitte, Ihre Personalien können Sie bei den Beamten angeben, damit die Verfügungen Sie auch erreichen.«
    Abrupt wandte er sich um und ließ die Reporter stehen.
    »Was ist das denn für'n Typ?« knurrte einer der Zeitungsmänner aufgebracht. »Der hat wohl'n Horn an der Kartoffel?«
    »Vorsicht«, warnte einer der Uniformierten. »Begehen Sie bitte keine Beamtenbeleidigung.«
    »Ich begehe gleich noch was ganz anderes«, tobte der Reporter. »Da stehen wir vor einer Superstory, und dieser Typ läßt uns die Kameras wegnehmen…«
    Zehn Meter weiter drehte sich Winter noch einmal um.
    »Daß Sie bis auf Weiteres über diese Geschichte keine Zeile veröffentlichen dürfen, ist Ihnen ja wohl klar«, sagte er.
    Der Kommissar ging zu seinem mausgrauen Ford und schwang sich hinein. Über Funk gab er einen Kurzbericht an die Zentrale durch.
    »Der Fall ist zu hoch, da steckt mehr dahinter«, sagte er. »Schalten Sie BKA und BND ein. Die sollen den Fall überprüfen. Sie sollen sich vor allem um den fremden Waffentyp kümmern.«
    In diesem Moment fiel ihm etwas auf, das er völlig übersehen hatte.
    Klemmer sollte doch einen der beiden Schwarzen niedergeschossen haben. Die seltsame Waffe hatte man auch gefunden, aber wo war der Mann?
    Winter fühlte sich in seiner Haut plötzlich mehr als unwohl!
    ***
    Nicole Duval verfolgte vom Beifahrersitz aus Zamorras Reaktion. Der Professor der Parapsychologie mußte etwas bemerkt haben, was allen bisher entgangen war. Sie sah, wie seine Hand zur Brust glitt und das Hemd öffnete, unter dem das Amulett hing. Jetzt holte er die Silberscheibe heraus.
    Das Nachmittagsprogramm des hessischen Rundfunks konnte Nicole nicht länger becircen. Da draußen ging etwas vor, das wichtiger war. Mit einem Satz war sie aus dem Wagen.
    »Zurücktreten«, forderte Zamorra inzwischen die anderen auf. Die beiden jungen Leute im Hippie-Look folgten der Aufforderung sofort, während der Dicke im gepflegten Anzug noch zauderte und die Hände rang.
    Zamorra beachtete ihn nicht weiter. Er näherte das Amulett dem Volkswagen und berührte den Türgriff.
    Nicole hielt den Atem an.
    Die Tür mußte durch telekinetische Ströme
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