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0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

Titel: 0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem jeweiligen Schloß anzupassen war. Blondaine drehte fleißig an den Stellrädchen und sah zufrieden, wie der Allzweck-Schlüssel sich langsam, Stück für Stück, in den Schließzylinder hineinarbeitete, bis er plötzlich paßte und sich widerstandslos drehen ließ.
    Die Tür schwang lautlos nach innen auf und gab den Weg in den Hausflur und auf die Treppe frei. Blondaine nickte und trat ein, während er den Schlüssel wieder aus dem Zylinder zog. Diese Art von Sesam-öffne-dich besaßen normalerweise nur höchste Polizei-Chargen oder Nachrichtendienste. Bei den freien Unternehmern in der Spezialbranche der Eigentumsveränderungen wurden diese Spezialschlüssel mit fünf- bis sechsstelligen Summen gehandelt. Blondaine hatte nur einmal im unbewachten Moment lange Finger zu machen brauchen. Wer hätte auch damit rechnen können, daß ein hochdotierter Wissenschaftler es ausgerechnet auf so ein Wunderding abgesehen hatte?
    Sie benutzten die Treppe und spurteten fast lautlos nach oben. Vor Winters Wohnungstür blieben sie stehen. Hier paßte der Allzweck-Schlüssel nicht, weil es sich um ein normales Bart-Schloß handelte.
    »Hat einer mal einen Draht?«
    Einer hatte etwas Ähnliches, das sich zu einem Sperr-Haken biegen ließ. Blondaine faßte sich in Geduld. Nach genau sieben Minuten hatte er die Tür geöffnet und stieß sie auf.
    Dann bewegten sich drei Beeinflußte durch die Wohnung des Kommissars und suchten ihr Opfer. Kommissar Winter hatte keine Chance mehr.
    ***
    Zamorra tastete die Wände ab. Taghell war es schlagartig in dem Raum geworden, aber der Professor war nicht in der Lage zu erklären, woher das Licht kam. Sprang es etwa direkt aus den Wänden?
    Massive Wände, in denen es keine Fuge gab. Spurlos war die Tür verschwunden. Zamorra nahm an, daß die Wände echt waren, die Tür nur auf magische Weise erzeugt worden war. Er saß also fest.
    Aber der Boden war nicht fugendicht. Durch einen Spalt war die Gallertmasse in die Tiefe geflohen. Zamorra konzentrierte sich jetzt auf diesen Boden. Er suchte nach dem Spalt.
    Irgendwie mußte er es schaffen, aus dieser Mausefalle wieder herauszukommen. Wenn Metamorpho es wollte, verhungerte er hier drin. Ein Versuch, das Amulett einzusetzen, war gescheitert. Meegh-Magie schirmte die Wände ab.
    Er fand den Spalt im Boden. Zwei Meter weiter rechts wiederholte er sich. Eine steinerne Falltür im Boden?
    Zamorra tastete die Länge des Spaltes ab. Er reichte von einer Wand zur anderen, ebenso wie der zweite. Also tatsächlich eine Öffnung im Boden? Vielleicht eine Art Notausgang in die Tiefe?
    Oder eine Klappfalle, bei der der Sturz nach dem Vorbild mittelalterlicher Raubritterburgen in einigen Metern Tiefe auf spitzen Pfählen endete…? Zamorra traute dem Dämon so ziemlich alles zu.
    Da fühlte er einen harten Gegenstand in seiner Jackentasche. Es war der draußen vor dem Bungalow erbeutete Strahler!
    Das konnte eine Möglichkeit sein!
    Er trat zur gegenüberliegenden Wand und zielte dorthin, wo einmal die Tür gewesen war. Dann drückte er den Kontakt nieder und gab Dauerfeuer. Der blasse Energiefinger zuckte durch den Raum und fraß sich in das Mauerwerk.
    Zusehends wurde es dunkler. Der Zerstörungsprozeß fraß auch das auf unbekannte Weise erzeugte Licht. Aber Zamorra sah zufrieden, wie sich eine Öffnung bildete und immer größer wurde.
    Doch seine Zufriedenheit war nicht von langer Dauer. Denn die Reserven der Waffe waren nicht unerschöpflich. Der Strahl wurde blasser wie das Licht im Raum und erlosch schließlich ganz.
    Zamorra schleuderte die nutzlose Waffe achtlos auf den Boden. Im Raum war es jetzt fast völlig dunkel geworden. Der Meister des Übersinnlichen ging zu der Öffnung hinüber.
    Sie war kalt, er konnte die Ränder ohne weiteres berühren. Aber irgendwie mußte es eine Verschiebung gegeben haben. Zamorra konnte sich nicht vorstellen, die Orientierung verloren zu haben. Aber die Stelle, durch die er die Falle betreten hatte, war jetzt nach draußen gerichtet.
    Zamorra betrachtete die Öffnung. Mit etwas Geschick konnte er sich hindurchzwängen. Er schob Kopf und Schultern hindurch, spürte die kühle Nachtluft und stemmte sich voran.
    Da packten plötzlich kräftige Fäuste zu, die sich von dem grünen Schutzfeld nicht beeindrucken ließen. Sie halfen ihm, zerrten ihn endgültig ins Freie und stellten ihn auf die Beine.
    Auf ihre Hilfe hätte Zamorra liebend gern verzichtet.
    Schweigend umringten sie ihn, starrten ihn aus den sich ständig
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