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0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

Titel: 0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf
Autoren: Jason Dark
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sich von der Laterne ab. Er hatte mich gesehen und als einen Feind eingestuft.
    Wankend kam er näher. Kaum konnte er sich auf den Füßen halten, und aus seinen kleinen Wunden perlte immer neues Blut, weil das alte vom Regen abgewaschen worden war.
    »Grruuuaaahhh…« Er röchelte, stieß grausame Laute aus und wollte mich packen.
    Nein, ich schoß nicht. Er war viel zu langsam, deshalb nahm ich den Dolch.
    Der Zombie fiel in die Klinge. Als sie in seinen Körper drang, zuckte er noch einmal hoch, dann krachte er zu Boden und blieb verkrümmt liegen.
    Später sollte ich erfahren, daß er Matthias Bast hieß.
    Ich drehte mich um.
    Die Einwohner hatten mich beobachtet. Stumm, entsetzt. Einige hielten Kreuze umklammert, ich sah auch den protestantischen Geistlichen. Ihm winkte ich zu.
    Er kam zu mir.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Mit drei Sätzen berichtete ich ihm von den unheimlichen Vorgängen. Und daß sich dieser Pfarrer Osenberg in der Nähe befand.
    »Aber das ist unmöglich!« flüsterte er.
    »Nein.«
    »Und was machen Sie?«
    »Ich will ihn finden. Wo kann er sein?«
    Eine Antwort bekam ich. Allerdings nicht von ihm, sondern von einer Beretta.
    Der peitschende Klang war nicht zu überhören.
    Ich konnte auch die Richtung fest stellen und dachte mit Schrecken an die Diefenthals und an Will Mallmann. Mich hielt nichts mehr…
    ***
    Der Kommissar dachte nicht mehr an seinen Gegner. Vergessen waren auch Vater und Tochter Diefenthal, er sah nur seine Hand.
    Und die verfaulte.
    Mein Gott…
    In seinem Gehirn machte sich eine völlige Leere breit, er begriff und wollte nicht begreifen. Das war so ungeheuerlich, so schlimm, daß es nicht wahr sein durfte.
    »Du hast sie angefaßt!« hörte er die Stimme des ehemaligen Pfarrers, »dafür mußt du büßen…«
    Will Mallmann hob den Kopf. Der Blick traf das teuflische lächelnde Gesicht des ehemaligen Geistlichen. Schweiß lag auf Wills Haut. Die Wangen zuckten ebenso wie seine Lippen. Er fror und schwitzte zur gleichen Zeit.
    Es war die Todesangst…
    Sein Blick glitt weiter. Er traf den hinter Osenberg stehenden Professor und sah, daß sich um dessen Hals ein brauner Ring gelegt hatte. Auch Diefenthal hatte das Grauen erwischt.
    Der Kommissar saugte tief die Luft ein. Er kämpfte gegen einen Schwindel an und sah plötzlich wieder klar. »Nein!« keuchte er. »Nein und abermals nein. Du sollst nicht, gewinnen, du Teufel. Ich werde dich töten. Ich nehme dich mit, bevor ich selbst den langen Weg gehen muß. Das hast du nicht umsonst getan, es soll deine letzte Tat sein!«
    Nach diesen Worten drückte der Kommissar ab.
    Dreimal feuerte er auf die vor ihm stehende Gestalt. Die erste Kugel zielte er auf den Kopf, die beiden anderen durchbohrten Osenberg in Brusthöhe.
    Sie durchbohrten ihn im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie fanden keinen Widerstand.
    Aus der festen Materie war im Bruchteil einer Sekunde eine durchscheinende geworden.
    Der Pfarrer existierte nur noch als Geist.
    Aber Will sah etwas anderes.
    Professor Diefenthal wankte. Er war von einer durch den Körper des Pfarrers fliegenden Kugel getroffen worden. Dabei krallte er seine Hand gegen die rechte Brust, und Will sah Blut aus der Wunde sickern.
    Das versetzte ihm einen zweiten Schock.
    Er zitterte. Der Kommissar war auf einmal nicht mehr fähig, seine Beretta zu halten, die Waffe rutschte ihm aus den Fingern und fiel zu Boden.
    Will Mallmann war erledigt.
    Osenberg aber schwebte über dem Bett und näherte sich der schreckensstarren Dagmar Diefenthal.
    »Und nun bist du an der Reihe!« sagte er mit höhnisch triumphierender Stimme…
    ***
    »Wirklich?« Der teuflische Pfarrer hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit meinem plötzlichen Erscheinen. Ich war wie der Blitz aus heiterem Himmel aufgetaucht, stand auf der Türschwelle und hielt in der rechten Hand die mit Silberkugeln geladene Beretta.
    Osenberg verharrte.
    Er schaute mich an, blickte auf die Pistole und lachte. »Damit kannst du mich nicht erschrecken, Sinclair!«
    Auch Will hörte meinen Namen. Langsam drehte er sich um. »John?« fragte er flüsternd.
    Ich erschrak. Erst jetzt erkannte ich, was mit ihm los war. Und ich sah den fast wahnsinnigen Ausdruck in seinen Augen.
    Zorn, Wut und Haß vereinigten sich in meinem Innern zu einer wilden Flamme.
    Aber ich konnte mich um ihn nicht kümmern, erst einmal war der andere an der Reihe.
    »Vielleicht kann ich dich mit der Pistole nicht Schrecken, Osenberg«, stimmte ich ihm zu. »Aber damit
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