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0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

Titel: 0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr weitergegangen, sondern wartete auf die Sumpfbestien.
    Noch immer floß der Regen in wahren Strömen vom Himmel. Das Inferno hatte nicht nachgelassen. Aber der Regen hatte auch ein Gutes. Die Flammen waren gelöscht.
    Sie kamen näher.
    Vielleicht zehn Schritte noch, dann mußten wir aufeinandertreffen. Ich zog die Beretta und behielt den Dolch in der linken Hand. Mit diesen beiden Waffen wollte ich sie erledigen.
    Wieder schlug ein Blitz aus den Wolken, verästelte, und ich sah meine Gegner für einen winzigen Augenblick sehr deutlich. Es waren die braunen, untoten Körper, die sich mir näherten. Tote, die seit Jahrhunderten im Moor gelegen hatten und jetzt durch die Magie der Erdgeister zu unheilvollem Leben erwacht waren.
    Mich schüttelte es.
    Ich hob die rechte Hand und zielte genau. Zuerst nahm ich mir den links außen gehenden Zombie vor. Wenn er erledigt war, wollte ich den zweiten erschießen, dann den dritten und danach den letzten.
    Ich feuerte.
    Zusammen mit einem vom Himmel fahrenden Blitz peitschte die Beretta auf, und der gewaltige Donnerschlag schluckte auch das Krachen der Waffe.
    Die Silberkugel hatte den Kopf des Sumpfmonsters getroffen und ihn halb zerstört. Das Wesen kippte um, blieb liegen, löste sich auf, so daß die Einzelteile vom Regenwasser weggeschwemmt wurden.
    Ich schwenkte die Waffe.
    Der zweite Schuß.
    Diesmal hieb die Kugel in die Brust des Wesens und riß es von den Füßen.
    Das ging ja besser, als ich dachte.
    Wie auf dem Schießstand stand ich im strömenden Regen da und zielte genau.
    Nur noch zwei Gegner, und die waren so nahe gekommen, daß ich sie gar nicht verfehlen konnte.
    Bis ein Blitz ausgerechnet in den Baum schlug, der mir am nächsten stand. Ich vernahm ein gewaltiges Krachen und Splittern, zuckte zusammen und dachte nicht mehr daran zu schießen. Mein Blick flog nach links.
    Da krachte mir schon der erste Ast ins Genick. Der Hieb saß. Als hätte jemand mit der Handkante zugeschlagen, so wurde ich nach vorn getrieben und fiel hin.
    Ich sah Sterne, landete mit dem Gesicht in der Pfütze und hörte das Bersten und Knirschen.
    Der Baum fiel.
    Ich wollte hoch, mußte weg und fühlte, daß meine Glieder wie mit Blei gefüllt waren.
    Da kam er mir schon entgegen. Ich hatte mich mit letzter Kraft hochgestemmt, und sah plötzlich das weit verzweigte Ast- und Zweigwerk dicht vor meinen Augen.
    Ich schaffte es nicht mehr.
    Die Äste und Zweige trafen mich voll, klemmten mich ein, und ich verlor meine Beretta.
    Das war Pech. Ich hatte mich schon auf der Siegerstraße gesehen und jetzt dieser Mist.
    Der Baum hatte mich so hart eingeklemmt, daß ich buchstäblich auf die Straße festgepreßt wurde. Das Wasser stand so hoch, daß es mir schon über die Schultern rann.
    Der Nacken schmerzte noch immer, doch darum konnte ich mich nicht kümmern, ich mußte mich befreien…
    Es war schwer, sich aus dem Astgewirr hervorzuwühlen. Vor allen Dingen kostete es Zeit, und die hatte ich nicht. Zudem waren da noch die beiden Monster, ich hatte nicht gesehen, daß auch sie getroffen worden waren, hörte dafür das Knacken und Brechen der Äste, als sie sich einen Weg zu mir bahnten.
    Sie kamen also!
    Ich hob meine Arme, öffnete die Augen, spürte das Wasser und auch Blätter, die mir die Sicht verwehrten.
    Mit beiden Händen umklammerte ich den über mir liegenden Ast und versuchte, ihn in der Mitte durchzubrechen.
    Das gelang nicht.
    Den anderen.
    Diesen knackte ich.
    Meine Sicht wurde besser.
    Und das war gut so. Wie riesige Schatten kamen mir die beiden Sumpfmonster vor, die sich mir, ihrem Opfer näherten. Kraftvoll traten sie im Wege, liegende- und hinderliche Äste und Zweige zusammen, so daß sie freie Bahn hatten, um mich, den Wehrlosen, zu töten…
    ***
    Der kann auch normal laufen! schoß es Professor Diefenthal durch den Kopf. Seltsam.
    Ansonsten stand er starr, wie die beiden anderen Frauen.
    Der Pfarrer stand in der Tür und lächelte. Aber es war ein böses Lächeln, kein freundliches. Und er schwenkte seine Laterne so, daß sie ihren Schein auch in die hinterste Ecke warf.
    »Warum habt ihr nicht auf mich gehört?« fragte Pfarrer Osenberg fast vorwurfsvoll und schaute sein Ebenbild dabei an.
    Professor Diefenthal hob nur die Schultern. Mehr konnte er einfach nicht tun.
    Dafür reagierte die Wirtin. Erna Schwenke kannte natürlich die Sagen der näheren Umgebung. Sie wußte auch von dem Mann mit der Laterne, der im Moor hauste und gerade so beschrieben worden
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