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0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

Titel: 0164 - Flieh, wenn der Würger kommt
Autoren: Jason Dark
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Leiche. Dafür schaute er auf seine Hand und lächelte den Ring an.
    »Du hast mir geholfen!« keuchte er. »Du hast es geschafft. Ich danke dir, Asmodina…«
    Das letzte Wort war kaum über seine Lippen gedrungen, als die Tür aufgestoßen wurde.
    Zwei Männer standen auf der Schwelle.
    Kräftige Gefängniswärter; die den Gefangenen auch hergebracht hatten. Sie schauten in das Zimmer und sahen mit einem Blick, was geschehen war. Ihre Augen wurden groß.
    Zuerst wollten sie nicht glauben, daß so etwas überhaupt möglich sein konnte, dann aber reagierten sie entsprechend.
    Schußwaffen trugen sie nicht, doch an ihren Koppeln hingen Gummiknüppel.
    Blitzschnell lösten sie die harten Schlagstöcke und drangen auf Erwin Wozny ein.
    Der ließ sie kommen.
    Mit einer fast lässigen Bewegung packte er zu, nachdem ihm der erste Hieb am Kopf getroffen hatte. Es war die Würgehand, die sich in die Schulter des Schlägers grub und hart zudrückte.
    Der Mann stöhnte erst, dann schrie er. Schließlich sackte er in die Knie und blieb am Boden liegen.
    Sein Kollege war hinter Wozny gelaufen. Pfeifend wischte der Gummiknüppel durch die Luft und hieb in den Nacken des unheimlichen Mörders.
    Den Schlag hätte keiner überstanden. Jeder normale Mensch wäre bewußtlos zusammengebrochen, nicht so Erwin Wozny. Er zuckte zwar und duckte sich noch tiefer, dann aber federte er herum, und die schwarze Würgehand traf den Gefängniswärter mit einem gewaltigen Rundschlag.
    Der Mann wurde fast aus den Schuhen gehoben, fiel über den Schreibtisch und räumte ihn ab. Bewußtlos kippte er zu Boden.
    Erwin Wozny schüttelte sich, als hätte jemand kaltes Wasser über ihn gegossen, und er verließ das Büro.
    Im Vorzimmer hielt sich die Sekretärin auf. Sie hatte durch die offene Tür mit ansehen müssen, was geschehen war. In ihrem Gesicht paarten sich Angst und Nichtbegreifen.
    Als der Gefangene mit der schwarzen Hand das Büro verließ, da glaubte die Frau, ihr letztes Stündlein wäre gekommen.
    Sie warf sich auf die Knie nieder und hob flehend die Hände. Wozny kümmerte sich nicht um sie.
    Er ging.
    Mit einem lauten Krachen schmetterte er die Tür hinter sich zu.
    Nebenan stöhnte der Mann mit der verletzten Schulter. »Rufen Sie die Wache an!« keuchte er. »Man muß die Bestie aufhalten…«
    Erst nach diesen Worten erwachte die Sekretärin aus ihrer Erstarrung. Sie rief die Wache nicht an, sondern gab direkt Alarm. Plötzlich schrillten überall im Zuchthaus die Glocken. Die Echos hallten schaurig durch die Gänge, Wärter wurden aufgeschreckt und griffen nach ihren Waffen.
    Die Jagd auf Erwin Wozny begann!
    ***
    Auch der Ausbrecher hörte das Schrillen der Glocken und das hohle Pfeifen der auf den Dächern installierten Alarmsirenen. Er hatte dafür nur ein müdes Lächeln übrig. Sie wurden sich wundern, ihn konnte man nicht packen, nicht mehr, wo er sich unter dem Schutz der Hölle befand.
    Vom Verwaltungstrakt, wo auch der Direktor sein Büro hatte, gab es einen Verbindungsgang zu den Gefangenenblocks. Es war ein kahler Betongang, absolut ausbruchsicher.
    Zusätzlich durch Stahltüren gesichert, die allerdings offenstanden, denn vier bewaffnete Männer stürmten dem Ausbrecher entgegen. Sie waren mit Schnellfeuergewehren ausgerüstet und würden auch schießen, wenn Wozny nicht stoppte.
    Sie sahen sich zur gleichen Zeit.
    Sofort blieben die vier Männer stehen und legten ihre Gewehre an.
    »Halt! Bleiben Sie stehen. Umdrehen, Hände an die Wand!« Die Worte peitschten Erwin Wozny entgegen.
    Er stoppte tatsächlich. Seine Stirn legte sich dabei in Falten, und er tat so, als müßte er erst noch überlegen.
    Zwei Wärter traten vor. Mit gleitenden Schritten bewegten sie sich auf Wozny zu. Die Männer wußten nicht genau, was geschehen war, aber sie kannten den Mann als brutalen Mörder.
    Alle vier sahen ihn, und jeder sah auch die Würgehand mit dem Ring darauf. Es kam ihnen zwar ungewöhnlich vor, doch niemand brachte sie mit den vorangegangenen schlimmen Ereignissen in Verbindung. Sie glaubten immer noch, Wozny so zu fangen.
    Bis sie eines Besseren belehrt wurden.
    Die beiden Wärter befanden sich noch zwei Schritte von Erwin Wozny entfernt, als plötzlich etwas Seltsames geschah. Es war ein unheimlicher, geisterhafter Spuk, für den niemand eine Erklärung zur Hand hatte.
    Der Körper des Gefangenen löste sich auf!
    Alle vier sahen, wie er durchsichtig wurde, dann nur noch ein Schemen war, und einen Atemzug später konnten sie
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