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016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo

016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo

Titel: 016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo
Autoren: Larry Brent
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weiterfuhr. Er selbst schaltete den Motor aus und achtete jetzt auf
jedes Geräusch, nachdem er leise aus dem Ford gestiegen war und sich im
Schatten eines moosbewachsenen Baumes aufhielt.
    Der Bentley fuhr dicht ans Haus heran. Es war unmöglich, dass
Gorgo den Wagen, der ihm gefolgt war, von seinem Standort aus sehen konnte.
    Auf Zehenspitzen bewegte sich X-RAY-3 über den weichen Boden.
Zwischen Larry Brent und dem jetzt haltenden Auto bestand ein Abstand von rund
fünf Metern. Larry konnte Einzelheiten des Geschehens kaum erkennen. Er musste
näher an das einsam stehende Haus herangehen.
    Gorgo fühlte sich hier offenbar sicher. Er machte sich nicht mal
die Mühe, einen Blick zurückwerfen.
    Der angebliche Bobby ging gebückt   die ausgetretenen Stufen hoch. Ein
Schlüsselbund rasselte, dann öffnete sich quietschend eine Tür. Gorgo schaltete in dem kahlen, muffigen Korridor
eine   staubige Lampe an und ging dann zum
Wagen zurück. Die Scheinwerfer erloschen. Gorgos . Buckel lag wie ein Hügel auf seinem Rücken, als er jetzt den
schlanken Mädchenkörper auf seinen Armen dem Haus entgegentrug. Larry Brent
hörte den Mann atmen. Nebel wallte um seine Beine, als er dem unheimlichen
Mädchenräuber und -mörder nacheilte. Gorgo ging schweratmend die Stufen hoch
und stieß mit dem Fuß noch mal die inzwischen zugefallene Tür nach innen. Er
passierte den kahlen Korridor.
    Wie ein Schatten wuchs Larry hinter dem unheimlichen Mann auf,
tauchte lautlos im Korridor unter und suchte Schutz in einer dunklen Nische. Gorgo
legte die Betäubte auf eine einfache Liege am angrenzenden Raum.
    Ohne den PSA-Agenten zu bemerken, ging er an Brent vorbei.
    Der Amerikaner befand sich in der Höhle des Löwen.
    Gorgo schlurfte im Dämmerlicht an ihm vorüber und öffnete dabei
mit ruhigen, schlanken Fingern die Knöpfe der Polizeiuniform.
    Das gefährliche Spiel, auf das Larry Brent sich eingelassen hatte,
strebte seinem Höhepunkt zu!
     
    ●
     
    Gay Malcolm ließ sich in den weichgepolsterten Sessel fallen.
    »Endlich«, flüsterte sie kaum vernehmlich, während sie mit
halbgeschlossenen Augen in den Garderobespiegel blickte, »der letzte Vorhang.
Die Vorstellung hätten wir hinter uns gebracht .«
    Sie atmete tief. Bevor sie sich abschminkte und andere Kleider
anlegte, griff sie nach dem Päckchen, das heute vor der Vorstellung beim
Portier abgegeben war - und das ihren Namen trug.
    Wer mochte ihr ein Geschenk gemacht haben? Ein Absender war nicht
vermerkt. Wie gewohnt hatte sie auch dieses Päckchen bis zum Schluss aufgehoben,
um die Spannung zu vergrößern. Langsam knüpfte sie die Kordel auf und faltete
dann das knisternde Packpapier auseinander. Ein dunkelbrauner Karton kam zum
Vorschein, von dem sie nur noch den Deckel abzuheben brauchte.
    Das Rascheln und Knistern des Papiers waren die einzigen Geräusche
in der kleinen Theatergarderobe.
    Gay Malcolm griff in den Karton. Sie spürte etwas Klebriges und
dachte zunächst an ausgelaufene Pralinen, bis sie das Kalte und Steife spürte.
Sie griff danach. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als sie das Geschenk
aus dem Karton zog.
    Gellend hallte ihr Aufschrei durch den Raum, kehrte als Echo
zurück und schien sich verstärkt in ihr Ohr zu bohren.
    Gay Malcolm hielt die abgetrennte Hand ihrer Tochter zwischen den
zitternden Fingern!
     
    ●
     
    Die Schauspielerin rannte aus der Garderobe. Schweiß lief über ihr
Gesicht und löste die Schminke, dass ihr Antlitz zur furchteinflößenden Fratze
wurde.
    Gay Malcolm rannte durch den Korridor. Sie war nicht in der Lage,
die abgehackte Hand loszulassen. Wie angewachsen klebte dieser Leichenteil
zwischen ihren Fingern.
    »Sarah - dieses Scheusal - er hat sie - umgebracht! Dieser Ring am
Finger - das ist Sarahs Hand !«
    Ihre Kollegen kamen aus den Garderoben. Bleiche Gesichter umgaben
sie, als Gay Malcolm in Erregung zu Boden stürzte und gerade noch von einem
Bühnenarbeiter aufgefangen wurde.
    »Ruft Scotland Yard an«, sagte jemand aus dem Hintergrund. »Das
ist ja schrecklich .«
    »Dr. Gorgo hat abermals
zugeschlagen«, ergänzte eine zweite Stimme.
     
    ●
     
    Larry Brent hielt den Atem an, als Gorgo an ihm vorüberging, die
Bobby- Uniform einfach achtlos in eine Ecke warf und dabei nur um Haaresbreite
den Agenten verfehlte.
    Gorgo schob die Bahre auf Rollen quer durch den Raum.
    X-RAY-3 spähte vorsichtig um den Türpfosten.» Er blickte in eine
rußgeschwärzte, ehemalige Küche. Ein alter Eisenofen stand unbenutzt
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