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0159 - Seance des Schreckens

0159 - Seance des Schreckens

Titel: 0159 - Seance des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Blut fließt, wird unweigerlich von ihm vernichtet. Ich kann es Ihnen bei Gelegenheit vorführen.«
    Walker lachte trocken. »Ich glaube es Ihnen.«
    Seine Augen weiteten sich.
    Zamorra warf das Amulett. Die silberne Scheibe flog durch die Luft auf Mho-lin-oor zu. Der Dämon fing es auf und betrachtete es stirnrunzelnd.
    Nichts geschah.
    »Genügt das, Walker?« fragte er schließlich.
    Jens Walker nickte. Mho-lin-oor gab das Amulett an Zamorra zurück.
    Aber in dem wuchsen plötzlich Zweifel. Das geschrumpfte Amulett -war es durch seine Kraftminderung überhaupt noch in der Lage, zerstörend auf einen Dämon zu wirken?
    Mho-lin-oor straffte sich. Er sah die anderen des Teufelskreises an.
    »Kümmert euch um das Mädchen«, befahl er. »Bringt sie wieder zum Bewußtsein. Wir werden unterdessen das Versteck des Erhabenen ausheben.«
    Mho-lin-oor, Zamorra, Nicole, Iljuschin und Walker verließen das Hotel. Der Dämon ging voran.
    In Zamorra nagte eine Frage.
    Mho-lin-oor wirkte sehr zielbewußt. Woher wußte er, wo sich das Versteck des Erhabenen befand?
    ***
    Impulse zuckten durch die Silberscheibe. Das Amulett spürte das Nahen der anderen Hälfte. Dennoch war es immer noch nicht in der Lage, die Abschirmung des Gefängnisraumes zu durchbrechen. Aber es konnte versuchen, die Geschehnisse zu beschleunigen.
    Draußen irrte der Knochenmann rastlos durch das Schattenhaus. Unruhe hatte ihn überfallen. Er wußte, daß er jetzt als Untoter nicht mehr gegen die Kraft des Amuletts gefeit war, und er mißtraute der Abschirmung. Nur zu deutlich entsann er sich, daß das Amulett ihn schon einmal überlistet hatte, daß er diesem Trick seinen jetzigen Zustand verdankte.
    Der Knochenmann sann auf Vergeltung. Er fürchtete sich vor dem Amulett wie vor einem lebenden Wesen, und sein zerfallenes Gehirn arbeitete an einem Vernichtungsplan.
    Ruhig lag das Amulett auf seinem Platz, nahm die Impulse der anderen Hälfte wahr und sandte eine Art Leitstrahl aus. Der Knochenmann ahnte nichts davon.
    Er wartete auf die Rückkehr seines Herrn.
    ***
    Der Erhabene stieß einen Wutschrei aus, als der Kreis von einem Moment zum anderen verschwand. Nur noch die Krieger standen da.
    »Er hat mich überlistet«, zischte der Erhabene wütend und ballte die Fäuste. In Sekundenbruchteilen verlor er sein menschliches Aussehen und nahm die Gestalt einer schuppigen, aufrechtgehenden Bestie mit einem Krokodilskopf an. Sofort sanken die Krieger vor ihm in die Knie.
    Er beachtete sie nicht, sondern stampfte dorthin, wo der Rundtisch gewesen war. Nichtmenschliche Sinnesorgane tasteten die Stelle ab, versuchten noch etwas zu erkennen. Doch da war nichts mehr. Der Kreis hatte sich vollständig zurückgezogen, der Tunnel durch Zeit und Dimensionen existierte nicht mehr.
    Im ersten Augenblick wollte sich der Erhabene durch das Nichts schwingen und in das Schattenhaus zurückkehren. Doch dann besann er sich. Es war anzunehmen, daß dieser Zamorra mit seinem Wiederauftauchen rechnete und ihn erwartete. Und Zamorra besaß das Amulett! Es konnte nur gut sein, wenn der Erhabene Wesen in seiner Nähe hatte, die von dem Amulett nicht angegriffen werden konnten. Denn sein Diener fiel jetzt aus.
    Wenn er aber Krieger aus dem Land Grex mitnahm, mußte wieder ein Kreis gebildet werden, denn jene konnten ohne magische Hilfe nicht die Schranke der Welten durchbrechen.
    Der Dämon fuhr herum. Seine Krallenhand streckte sich aus, zeigte auf einen der Krieger.
    »Geh und hole einen Schamanen mit seinen Adepten. Ein Kreis muß gebildet werden. Wenn er sich weigert, soll mein Zorn ihn treffen. Und du«, befahl er einem zweiten, »holst zehn der tapfersten Krieger daher, woher auch du kommst!«
    Die beiden Männer eilten davon. Eine halbe Stunde später näherten sich mit würdig-langsamen Schritten Männer in schwarzen Kutten, und in der Hand eines Kuttenträgers schimmerte ein Dhyarra-Kristall, den der Dämon als Kristall zweiter Ordnung einstufte.
    Sie verneigten sich vor ihm. Der Schamane erhob sich dann als einziger wieder. »Wir bilden den Kreis.«
    Drei Adepten, ein Dämon und ein Schamane - fünf genügten für den Kreis, in dem der Dhyarra-Kristall die Hauptarbeit verrichten würde.
    »Warte! Wo sind die Krieger, nach denen ich schickte?«
    Sie kamen. In einer langen Reihe eilten sie fast geräuschlos herbei, stark und gut bewaffnet. In ihren Augen flackerte die Furcht vor dem Dämon, aber sie waren es gewohnt, unter der dämonischen Herrschaft zu leben. Im Zentrum des
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