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0159 - Seance des Schreckens

0159 - Seance des Schreckens

Titel: 0159 - Seance des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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grollte der Hüne, der sich jetzt erhoben hatte und leicht schwankend dastand. Sein Blick ging in die Runde, erfaßte den Rundtisch ebenso wie Kerstin Molyn und Zamorra und Nicole.
    »Sie haben es nicht geschafft«, murmelte er. »Molyn war zu schwach, und Walker zu schnell… wo ist der Erhabene?«
    »Wer?« Iljuschin fuhr herum.
    Der Hüne deutete auf den Platz, an dem der Erhabene gesessen hatte.
    Iljuschin schüttelte leicht den Kopf. »Da müssen Sie andere fragen… mir fehlt einiges in der Erinnerung. Ich glaube, wir waren alle etwas weg. Wer sind Sie eigentlich?«
    »Mein Name ist Mho-lin-oor«, sagte der Hüne. »Sie würden mich einen Dämon nennen, glaube ich.«
    Unwillkürlich trat der Schriftsteller einen Schritt zurück. »Dann hat Walker also recht…«
    »Ja und nein«, erwiderte Mho-lin-oor. »Aber es ist jetzt nicht die Zeit für lange Diskussionen. Ich muß wissen, was geschah und wo der Erhabene blieb. Verdammt, er ist stärker, als ich ahnen konnte…«
    Er eilte auf Zamorra zu, neben dem ein Schwert lag und den Nicole vergeblich zu wecken versuchte. Mit einer leicht erscheinenden Handbewegung schob Mho-lin-oor sie zur Seite. Nicole erschauerte unter der Berührung.
    »Er hat Energie verloren«, murmelte der Dämon. »Unglaublich viel Energie. Ein Wunder, daß er nicht tot ist…« Erlegte eine Hand auf die Stirn des Parapsychologen.
    Nicole glaubte den Strom von magischer Kraft zu spüren, die von Mho-lin-oor ausging und auf den Professor übersprang. Es währte nicht lange, und Zamorra öffnete die Augen. Sein erster Griff galt dem Schwert.
    »Ganz ruhig, mein Freund«, murmelte Mho-lin-oor. »Für die nächsten Minuten bist du in Sicherheit. Wo ist der Erhabene?«
    Erstaunlich schnell hatte Zamorra sich erholt, eine Auswirkung der Kraft, die der Dämon ihm zugespielt hatte.
    »Er muß in der anderen Dimension geblieben sein.«
    »Da bleibt er nicht lange«, grunzte Mho-lin-oor. »Wenn… he, er hat es geschafft?«
    Zamorra nickte. »Ja, es war wie ein unendlich langer und kurzer Tunnel…«
    »Die Raumzeit-Brüeke!« konstatierte Mho-lin-oor. »Der Weg in die andere Welt…«
    »Sie wissen viel«, stellte Zamorra fest. Seine Augen wirkten wachsam. »Wer ist der Erhabene?«
    Mho-lin-oor zeigte ein dünnes Lächeln.
    »Ein Dämon, der direkt aus dem Orthos kommt. Von dort nach hier ist es ein leichter Weg, umgekehrt benötigt er einen magischen Kreis. Aber um die Truppen durchzuschleusen, die die Welt erobern wollen, braucht er den Raumzeit-Tunnel. Denn sie sind unbegabt, vermögen den Sprung in unsere Dimension und in die Zukunft, die wir für sie sind, nicht allein zu vollziehen.«
    Iljuschin war zu ihn getreten. »Orthos?« fragte er überrascht. »Das ist doch…«
    »Dein Fachgebiet, nicht wahr?« sagte Mho-lin-oor grimmig lachend. »Die ›Straße der Götter‹. Ja, der Erhabene kommt direkt aus dem Dämonenhort der anderen Welt. Er hat sich mit Asmodis arrangiert, die Welt zu erobern. Er will Söldner einschleusen und…« Er unterbrach sich.
    »Wir müssen handeln, rasch. Er hat irgendwo hier einen Brückenkopf. Die Riesen-Tiere…«
    Zamorra sah Walker an, der der Unterhaltung fassungslos gefolgt war.
    »Kommen Sie mit, Walker!« sagte er. »Sie sind doch Spezialist für Spinnen und Eulen!«
    Walker trat heran. Seine Augen flackerten. »Sie glauben dem Wort eines Dämons?«
    Mho-lin-oor lachte wild auf. »Du Narr!« schrie er. »Vor Jahrtausenden schon löste ich mich aus der Schwarzen Familie, weil ich erkannte, daß es nicht gut ist, was meine Artgenossen tun. Ich bin ein Abtrünniger, wie ihr sagen würdet, ein Entarteter. Doch ich besitze noch alle meine Fähigkeiten, und ich bin stolz darauf! Ich warte auf den Tag, wo der Letzte der Bösen vernichtet ist und ich beweisen kann, daß ein Dämon die Menschheit einen Schritt vorwärts bringen kann, immer wieder und wieder! Jens Walker, muß ich meine Worte beweisen?«
    »Ich verlange es!« keuchte Walker, der nicht glauben wollte, was er vernahm. Ein guter Dämon - konnte, durfte es das geben?
    »Zamorra, du verfügst über ein Amulett!« sagte Mho-lin-oor.
    Der Professor nickte. Er ahnte, was der Dämon beabsichtigte.
    Er entsann sich, daß er es Kerstin zugeworfen hatte. Mit ein paar Schritten kam er um den Rundtisch herum und stand neben ihr. Sie mußte darauf liegen. Vorsichtig rollte er sie herum und griff danach.
    »Walker, dieses Amulett besitzt starke weißmagische Kräfte«, sagte er laut. »Jeder, in dessen Adern Schwarzes
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