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0159 - Seance des Schreckens

0159 - Seance des Schreckens

Titel: 0159 - Seance des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dämonen oder andere Geschöpfe des Bösen darstellten. Die Studien, die zum Abfassen der Straße der Götter führten, hatten ihn überzeugt.
    War die Bewegung draußen auf einen Dämon zurückzuführen?
    Iljuschin starrte weiter nach draußen. Doch im Schatten des Hotels »Zur Post« konnte er nichts Eindeutiges mehr erkennen.
    Vielleicht war er auch nur einer Sinnestäuschung erlegen.
    Er wandte sich vom Fenster ab und zog die Vorhänge vor.
    Und im gleichen Augenblick vernahm er den Schrei!
    ***
    Der Sibirer war mit einem Satz an der Tür. Der Schrei mußte aus einem der Zimmer gekommen sein. Er dachte sekundenlang an den Schatten, den er gesehen zu haben glaubte, aber so schnell konnte der auch nicht in das Hotel eingedrungen sein.
    Iljuschin öffnete die Zimmertür. Zwei, drei andere Hotelgäste, sämtlich Convent-Besucher, waren ebenfalls auf den Gang getreten und versuchten festzustellen, woher der Schrei gekommen war.
    Langsam schritt der Schriftsteller an den Zimmer entlang. Doch es blieb alles ruhig. Warum? Was war geschehen?
    Er wußte, daß er nicht einfach in jedes Zimmer stürmen konnte, um festzustellen, woher der Schrei gekommen war. Aber vielleicht war von draußen etwas zu machen. Vielleicht war etwas durch ein offenens Fenster eingedrungen und…
    Er wandte sich zur Treppe und eilte hinunter. Die anderen standen immer nch ratlos oben und diskutierten in gedämpftem Tonfall. Der Sibirer verließ das Hotel. Die Nachtluft war kühl. Am Himmel schimmerten ein paar Sterne.
    Er umkreiste das Hotel, so weit dies möglich war, und spähte an den Wänden empor.
    Und plötzlich sah er den riesigen Schatten, der aus einem Fenster herausglitt, seine gewaltigen Flughäute ausspannte und blitzschnell davonjagte!
    Eine gigantische Fledermaus!
    Ein Vampir…?
    Iljuschin kam nicht dazu, sich weitere Gedanken zu machen oder gar zu versuchen, von außen die Zimmertür anhand der Fensterposition auszumachen.
    Er spürte noch den Luftzug, dann traf etwas Hartes seinen Hinterkopf und löschte sein Bewußtsein aus. Die Schritte, die sich leise entfernten, nahm er nicht mehr wahr.
    ***
    Weder Zamorra noch Nicole ahnten etwas von dem Vorfall. Als sie das Hotel erreichten, hatte sich längst alles wieder beruhigt. Auch den ruhelos um das Haus schleichenden Schatten sahen sie nicht.
    Es war Zamorra immer noch rätselhaft, was da draußen geschehen war. Jemand, der superstarker Hypnotisator war, mußte Nicole die Erinnerung genommen haben. Aber zugleich konnte er kein Schwarzblütiger sein, weil die nicht in der Lage waren, das Amulett zu berühren!
    Wer also hatte die tote Eule, Amulett und Erinnerung beseitigt? Jene, die mit dem Rettungswagen gekommen waren, um den Mann und das Mädchen nach Prien zu holen?
    Waren sie Diener des Bösen?
    Zamorra ließ sich auf das breite Bett ihres gemeinsamen Hotelzimmers fallen. »Es ist, als ob wir solche Vorfälle magisch anzögen«, brummte er. »Wo wir auftauchen, passiert etwas, das uns zum Handeln treibt.«
    Nicole hatte andere Sorgen. Mit kritischem Blick betrachtete sie ihren langen Schlitzrock, dem die Wanderung durch Wald und Flur nicht sonderlich gutgetan hatte. Schmutzränder zeigten sich, und zu dem vom Schneider angebrachten Längsschlitz hatte sich ein zweiter gesellt, der aber quer lag.
    Verärgert starrte Nicole den Riß an. »Da gibt’s doch nicht!« schimpfte sie. »Wann ist denn das passiert?«
    Zamorra sah interessiert zu, wie sie den Rock abstreifte und auf dem kleinen Tisch ausbreitete. Er versenkte sich in den Ablick ihrer geradezu endlos langen, schlanken Beine. »Du hättest dich eben vorher doch noch umziehen sollen«, lächelte er.
    Nicole knüllte das Textil einfach zusammen und schleuderte es irgendwohin. »Den kann ich jedenfalls nicht mehr anziehen«, sagte sie. »Starr mich nicht zu unverschämt an! Überlege dir lieber, was ich morgen anziehen soll!«
    Zamorra setzte sich auf und entledigte sich seiner Sommerjacke. Dann deutete er auf zwei voluminöse Koffer, die noch unausgepackt waren. »Wie wäre es, wenn du mal ein wenig darin kramen würdest? Bestimmt findet sich noch ein vielfach geflicktes Kleid oder so etwas…«
    »Biest!« zischte sie. »Wir müseen morgen unbedingt einkaufen. Mit den Klamotten, die in den Koffern sind, kann man sich hier doch gar nicht unter die Leute wagen. Ich brauche irgendwas Irres, Ausgeflipptes, um mich den Freaks anzupassen…«
    »Um aufzufallen…«, murmelte der Professor und stand auf. »Warte, ich habe eine
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