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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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hochbrachte. Die Rinne knackte leise. Ich hatte das Gefühl, als böge sie sich durch. Meinen Körper in Schwung zu bringen, konnte ich nicht riskieren. Mit dem letzten Einsatz der Kraft in den Armen zog ich mich hoch, brachte Kopf und Hals über die Rinne und konnte dann mit dem linken Bein nachhelfen. Zwei Minuten später stand ich in der Rinne, den Rücken gegen das schräge Dach gelehnt. Ich holte Luft, wartete, bis das Zittern in meinen Armen nachgelassen hatte, drehte mich dann vorsichtig um und machte mich auf die Suche nach einem Dachfenster.
    Ich fand es rasch. So groß war das Dach dieser Villa schließlich nicht.
    Es war eines dieser schrägen Fenster, und es war fest geschlossen. Mit sehr viel Geduld machte ich mich daran, den Kitt herauszubrechen, und auch das mußte möglichst ohne Geräusch geschehen. Ich brauchte länger als eine halbe Stunde. Dann endlich konnte ich die Scheibe herausheben. Ich stellte sie in die Dachrinne und hoffte, daß sie nicht herunterpurzelte. Der Rest war einfach. Wenige Augenblicke später stand ich auf dem Dachboden.
    Ich wagte es, die Taschenlampe zu benutzen. In ihrem Schein fand ich die Tür, die in das Innere des Hauses führte. Sie war von außen verschlossen.
    Ich wurde rasch mit ihr fertig. Ich gelangte auf das Podest einer Treppe, und nun wurde es Zeit, die Taschenlampe gegen die Pistole zu vertauschen.
    Hin und wieder knackte die Treppe, aber ich erreichte einen schmalen Gang, der anscheinend in die Haupthalle führte, denn am Ende des Ganges schimmerte Licht.
    Gerade als ich mich vortasten wollte, schrillte eine Klingel. Ich stoppte und hielt den Atem an. Das Läuten wiederholte sich. Ich hörte Schritte. Gleich darauf wurde in der Eingangshalle mehr Licht gemacht. Eine Stimme — sie gehörte Smally — fragte:
    »Wer ist da?«
    Die Antwort konnte ich nicht verstehen, aber sie schien den ›Seemann‹ zufriedenzustellen, denn er öffnete.
    »Hallo, James«, hörte ich ihn sagen. Der Ankömmling war also James Lemon, der Sekretär.
    Von dem, was er sagte, verstand ich nur Bruchstücke.
    »… Straße frei… nicht angehalten… keine Sperren.«
    Lemon hatte also die Aufhebung der Sperren festgestellt.
    Das Licht in der Eingangshalle erlosch. Die Schritte der Männer entfernten sich. Ich wagte mich weiter vor.
    Das Licht, das im Hauptsalon brannte, fiel in schwachem Schimmer bis in die Eingangshalle. Die große Schiebetür war zurückgeschoben.
    Ich sah Guy Hollet, seine Frau und Lemon, der vor beiden stand. Von Smally sah ich nur die Beine. Anscheinend saß er in einem Sessel. Von den anderen Gangstern war nichts zu sehen, dennoch konnten sie sich im Raum auf halten, den ich nicht ganz zu überblicken vermochte. Hollet trug einen Schlafrock. Anscheinend hatte er schon im Bett gelegen. Gerade sagte er:
    »Wenn das stimmt, dann verschwinden wir noch heute nacht von hier. — Hank, wir müssen es sofort nachprüfen.« Smally knurrte irgend etwas. Es hörte sich nach Widerspruch an.
    »Meinetwegen«, antwortete Hollet. »Dann schicken wir Sam und Cris. — James, du selbst fährst am besten auch noch einmal los und überprüfst, ob es nicht vielleicht ein Zufall war.«
    Ich blickte auf die Armbanduhr. Es war kurz vor zwei Uhr. Ich mußte mich beeilen, denn um drei Uhr würden Phil und die G-men anrücken, und dann war es zu spät, um Grit zu befreien.
    Alle Türen zu anderen Räumen lagen auf der anderen Seite der Eingangshalle. Ich duckte mich und durchquerte auf lautlosen Sohlen die Halle. Ich kam auch' gut auf der anderen Seite an und drückte die Klinke einer schmalen Tür nieder. In diesem Augenblick hörte ich aus dem Salon Aufbruchgeräusche. Mir blieb keine andere Wahl, als rasch in den Raum hinter der schmalen Tür zu treten und sie wieder anzulehnen.
    Ich hörte, daß einige Männer durch die Halle gingen. Dann fiel die Haustür ins Schloß. Der Lichtschein, der durch den offengelassenen Spalt fiel, verriet mir, daß das Licht in der Eingangshalle wieder gelöscht wurde, und ich durfte annehmen, daß sich niemand mehr in der Halle befand.
    Ich riskierte es, noch einmal die Taschenlampe herauszuholen. Ihr Schein verriet mir, daß ich mich in einem Badezimmer befand. Ich sah eine zweite Tür, und es war anzunehmen, daß diese Tür in irgendein Schlafzimmer führte.
    Ich beschäftigte mich damit. Unendlich behutsam drückte ich die Klinke nieder, und ebenso behutsam drückte ich dann gegen die Tür. Sie war nicht verschlossen und gab nach.
    Ich schob mich in
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