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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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der Hauswand herunter, und als auch ihre Füße den Halt verloren, fiel sie. Sie warf die Arme vor, und es gelang ihr, den Fall abzuschwächen, obwohl sie sich das Gesicht böse aufschlug und die Handgelenke verstauchte. Sie verlor die Pistole dabei, aber sie war vernünftig genug, sich nicht blindlings aufzuraffen und fortzulaufen, sondern sie tastete so lange nach der Waffe, bis sie sie wiederfand.
    Wieder hämmerten im Haus die Maschinenpistolen. Die Fray wollte auf der G-man warten. Sie spähte angstvoll nach oben, wo sie die Öffnung wußte, aber der FBI-Mann tauchte nicht auf.
    Schwankend lief sie die Hauswand entlang, erreichte die Ecke. Am Horizont stand eine dünne Mondsichel, die die Nacht ein wenig erhellte.
    Grit begriff so viel, daß sie im Schatten bleiben mußte. Sie ging langsamer, obwohl jede Faser in ihr danach verlangte, möglichst rasch und möglichst weit von diesem schrecklichen Haus fortzukommen.
    Sie hatte fast den Vorderhof erreicht, als der Schatten einer großen plumpen Gestalt vor ihr auf tauchte.
    Grit hatte diesen Mann Tag und Nacht gesehen, seit sie in den Händen der Bande war. Allein am Klang der Schritte hätte sie gewußt, daß Amsel Kosowsky dort stand und ihr den Weg in die Freiheit versperrte.
    Sie preßte sich gegen die Hauswand und hielt den Atem an. Sie sah genau, daß der schwere Kopf sich wie witternd nach allen Seiten drehte. Sie hatte es erlebt, daß Kosowsky sofort erwachte, wenn sie während ihrer Gefangenschaft eine falsche Bewegung gemacht hatte, und sie wußte, daß er die Instinkte eines Tieres besaß.
    Der plumpe Körper des Mannes setzte sich in Bewegung. Kosowsky kam mit solcher Sicherheit genau auf die Stelle zu, an der Grit stand, als ob er im Dunkel sehen könnte.
    »Nein«, stieß Grit hervor. »Nein!« Sie glaubte zu schreien. In Wahrheit kam nur ein tonloses Flüstern über ihre Lippen.
    Sie hob die Hände zur Abwehr, und das Gewicht in ihrer rechten Hand brachte ihr erst wieder zum Bewußtsein, daß sie eine Pistole besaß.
    Sie umklammerte den Griff auch mit der linken Hand. Sie sah die Bergwiese vor sich, auf der John ihr während der Flitterwochen gezeigt hatte, wie man mit einer Pistole umging. Es war ein wenig Eitelkeit mit dabeigewesen. Er wollte ihr beweisen, wie gut er schießen konnte. Am Abend vorher hatte er Munition gekauft, und dann hatte er ihr gezeigt, daß er eine Konservenbüchse von einem Baumstumpf herunterschießen konnte. Sie hatte ihn sehr bewundert, und er hatte darauf bestanden, daß sie es auch versuchen sollte. John hatte sich hinter sie gestellt und ihr die Hände geführt. Als sie abdrückte, hatte sie die Augen geschlossen.
    Der Rückschlag des Schusses riß ihr den Arm nach oben. Kosowsky blieb am Rande zwischen Hausschatten und Mondlicht stehen.’’
    Grit Healthys Finger krümmte sich noch einmal, und dann wieder und wieder und wieder. Sie hielt die Augen weit aufgerissen, sie sah, aber sie begriff nicht, daß Kosowsky längst getroffen war. Er schwankte. Seine Arme fuhren hoch Und ließen den Schatten des Mannes noch großer, noch bedrohlicher erscheinen. Ganz plötzlich verschwand dieses Große, Gefährliche. Grit hörte einen dumpfen Fall. Nichts blieb von der Bedrohung als ein regloser Haufen Kleider und Glieder, etwas, das aussah wie ein Berg von zusammengekehrtem Schmutz.
    Grit sog den Atem ein. Ein Schluchzen entrang sich ihr. Sie löste sich von der Mauer, setzte taumelnd ein Bein vor das andere. Dann lief sie, lief, lief…
    ***
    Ein Höllenlärm erfüllte das kleine Ankleidezimmer. Das Geifern der Maschinenpistolen brach sich an den Wänden. Das Holz des Schrankes splitterte krachend unter den Kugeleinschlägen, und die Querschläger pfiffen mit häßlichem Kreischen durch den Raum. Ich hockte hinter dem Schrank. Er war massives Eichenholz, gute, solide, alte Arbeit. Er schluckte die Kugeln für mich.
    Ich sah nach der Armbanduhr. Es war sieben Minuten vor drei Uhr. Wenn Phil pünktlich war, dann mußte er in spätestens einer knappen Viertelstunde hier sein.
    Das Schießen brach ab.
    »G-man?« rief Hollet.
    »Alles okay, Guy!« antwortete ich grimmig. »Komm ruhig noch ein wenig näher!«
    Von der anderen Seite kam Jane Hollets Stimme. Sie kreischte, als hielte sie der Teufel beim Nacken.
    »Räuchere ihn aus, Guy!«
    »Dabei geht das Mädchen mit drauf!« antwortete er.
    »Einerlei! Mach schon! Jim, hole mir die Bonbons!«
    Ich dachte mir, daß sie unter »Bonbons« irgendeine bestimmte Teufelei verstanden. Ich
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