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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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den Raum, stand still und hielt den Atem an. Ich hörte die unregelmäßigen Atemzüge eines Menschen. Er mußte in einem Bett liegen, das an der Stirnw.and stand.
    Ich nahm die Pistole in die Hand und dachte, daß ein Schlag genüge, um ihn lautlos unschädlich zu machen. Langsam bewegte ich mich in den Raum hinein.
    Plötzlich brachen die Atemzüge ab. Ich hörte, daß sich jemand bewegte, und bevor ich einen Entschluß fassen konnte, flammte eine Nachttischlampe aüf.
    Ich sah mich der alten Frau gegenüber, die anscheinend die Besitzerin der Villa war, jener halb verrückten, geschminkten Greisin, die Hollet auf irgendeine Weise in seine Abhängigkeit gezwungen hatte. Sie saß aufrecht im Bett, sah mich aus aufgerissenen Augen an.
    »Verlassen Sie sofort das Zimmer einer Dame!« befahl sie. Sie schien keine Angst vor der Pistole in meiner Hand zu haben. Wahrscheinlich hatte sie in der letzten Zeit Pistolen genug gesehen.
    Mit zwei Sprüngen war ich bei ihr und preßte ihr eine Hand auf den Mund. Klar, daß es mir in tiefster Seele widerstrebte, eine Frau so zu behandeln, aber was hätte ich anders tun können.
    Sie zappelte mächtig. Ich versuchte, sie zur Vernunft zu bringen.
    »Bleiben Sie ruhig«, zischte ich ihr ins Ohr. »Dieses Haus ist voller Gangster! Sagen Sie mir, wo sich die Frau befindet. Hören Sie…«
    Sie dachte nicht daran, mir den Gefallen zu tun. Sie strampelte, gab dumpfe, verzweifelte Laute von sich, und es war absolut sicher, daß sie lauthals losschreien würde, sobald ich ihr Luft ließ.
    Schon ließ ich die Webston aus der freien Hand gleiten, um die bedauernswerte Frau mit einem möglichst sanften Schlag auzuknocken, als sie auf einmal stumm wurde und regungslos. Sie war in Ohnmacht gefallen.
    Ich nahm die Pistole auf und sah mich um. Das Zimmer besaß noch eine zweite Tür. Ich löschte die Nachttischlampe, wünschte inbrünstig, daß die Ohnmacht der Alten möglichst lange andauern möge und ging die zweite Tür an.
    Intensiver Geruch nach Mottenpulver schlug mir entgegen, als ich die Tür öffnete. Der Raum dahinter war ein Ankleidezimmer.
    Ich nahm die Taschenlampe zur Hilfe.
    Die Wände waren von meist sehr altmodischen Kleidern übersät. Die Einrichtung war verstaubt und anscheinend lange nicht mehr benutzt worden.
    Ankleidezimmer liegen gewöhnlich zwischen zwei Schlafzimmern, und genauso war es auch hier. Als ich die Taschenlampe löschte, sah ich einen feinen Lichtstrahl durch das Schlüsselloch der Tür fallen, die in das andere Zimmer führte.
    Ich bückte mich und sah wie eine neugierige Kammerzofe durch das Schlüsselloch.
    Wenn mein Blick auf einen Berg von Goldstücken gefallen wäre, so wäre das kein schönerer Anblick gewesen als das, was ich sah, denn ich erblickte Grit Healthys schmales, abgemagertes und verschmutztes Gesicht. Sie schien auf einer Art Bett zu liegen, aber das Blickfeld war zu gering, als daß ich Einzelheiten hätte erkennen können.
    Schlimmer war, daß ich auch nichts von Amsel Kosowsky sah, aber ich zweifelte nicht daran, daß er sich in dem Zimmer aufhielt. Es gab für mich keine Möglichkeit, die Tür zu öffnen, ohne die Klinke zu bewegen, und wenn er das sah, dann konnte im letzten Augenblick noch alles verloren sein.
    Besser, ich unternahm einen Überraschungsangriff. Schon hob ich die Hand, um die Klinke mit einem Ruck herunterzudrücken, als mir in letzter Sekunde einfiel, daß die Tür verschlossen sein konnte.
    Ich kramte in meinen Taschen nach den Dietrichen, führte einen von ihnen, der mir geeignet zu sein schien, in das Schloß und stocherte äußerst vorsichtig darin herum. Der kalte Schweiß brach mir noch nachträglich aus, als ich fühlte, daß der Dietrich die Schloßlasche faßte. Die Tür war verschlossen. Es hätte eine Katastrophe gegeben, wenn ich…
    Die Lasche schnackte zurück. Es ging nicht ohne Geräusch, aber im Zimmer rührte sich nichts.
    Ich richtete mich auf, legte die Hand auf die Klinke, faßte mit der anderen die Webston fester und stieß die Tür auf.
    Amsel Kosowsky lag, ohne Schuhe und ohne Jacke, auf einer Art Couch. Er fuhr hoch. Seine großen vorquellenden Augen starrten mich an, sein breitmäuliger Mund stand offen.
    Ich schnellte mit drei Panthersprüngen in den Raum hinein, und ich war ihm über, bevor er sich erhoben hatte. Der Lauf der Webston krachte gegen seinen Schädel.
    Jeder Mann wäre unter diesem Hieb lautlos zusammengebrochen, aber Kosowsky hatte etwas von einem Tier. Er taumelte zwar, aber
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