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0153 - Ich gegen den Höllenritter

0153 - Ich gegen den Höllenritter

Titel: 0153 - Ich gegen den Höllenritter
Autoren: Friedrich Tenkrat
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nickte ich. Er schaute mich unsicher an. Sein Hals war immer noch feuerrot. Deutlich waren die Würgemale zu erkennen »Was wird nun weiter geschehen, Mr. Sinclair?«
    »Ich wollte, ich wüßte es«, antwortete ich ehrlich. »Aber ich kenne die Pläne der Gegenseite nicht.«
    »Ist zu befürchten, daß Astahoe weitere Menschen tötet?«
    »Leider ja.«
    »Großer Gott. Wie soll man diesem Monster denn Einhalt gebieten?«
    »Das herauszufinden ist mein Job, Mr. Wayne.«
    »Meine Güte, da sind Sie aber nicht zu beneiden.«
    »Es ist nicht immer ein Honiglecken, da haben Sie recht. Aber irgend jemand muß auch das tun.«
    Wayne schüttelte sich. »Ich würde mich nicht dazu eignen.«
    Ich nickte. »Es gibt leider viel zu wenige, die den Mut aufbringen, sich den Mächten der Finsternis entgegenzustellen.« Ich dachte an Professor Zamorra, an Damona King, an Tony Ballard. Aber wer war da sonst noch?
    Wayne blickte auf den toten Taxifahrer. »Wird er sich nicht noch einmal erheben, Mr. Sinclair?«
    »Bestimmt nicht. Das geweihte Silber hat das Böse aus seinem Körper vertrieben.«
    »Kann es nicht mehr zurück?«
    »Nein«, sagte ich bestimmt.
    »Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen«, sagte Ray Wayne und atmete erleichtert auf.
    »Eine Frage, Mr. Wayne.«
    »Ja?«
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie mit dem Toten allein lasse?«
    »Nun, Freude machen Sie mir damit gerade keine.«
    »Das glaube ich Ihnen. Aber der Mann ist jetzt völlig ungefährlich.«
    »Wenn Sie es sagen…«
    Ich fragte, ob ich telefonieren dürfe. Er hatte nichts dagegen. Ich rief Scotland Yard an und bat meine Kollegen, den toten Taxifahrer aus Waynes Haus zu holen.
    Als ich auflegte, stieß Jane Collins einen aufgeregten Schrei aus. Sie stand am Fenster.
    »John!«
    Ich war sofort alarmiert.
    »Astahoe!« rief Jane, und mir war, als hätte mich jemand mit Eiswasser übergossen.
    ***
    Ich rannte zum Fenster, starrte hinaus in die Dunkelheit, konnte den Schrecklichen jedoch nicht sehen. »Wo?« fragte ich atemlos.
    »Er ist eben in die Straße dort vorn verschwunden«, sagte Jane, und ich hatte keinen Grund, ihr nicht zu glauben. Wenn sie sagte, sie habe Astahoe gesehen, dann hatte sie ihn gesehen. Das war garantiert keine Halluzination gewesen.
    »Den kaufe ich mir!« knirschte ich, wandte mich um und eilte aus dem Livingroom. Jane Collins hatte die Wahl, zu bleiben oder mitzukommen.
    Sie entscheid sich für letzteres.
    Wir stürmten aus dem Haus und stiegen in den Bentley. Ich zündete die Maschine und raste los, auf die Straße zu, die mir Jane gezeigt hatte. Als ich um die Ecke bog, sah ich den Schrecklichen. Er galoppierte die Straße entlang. Die Hufe seines Rappen schlugen hin und wieder Funken.
    Mein Wagen war natürlich wesentlich schneller als Astahoes Pferd. Es befanden sich auch erheblich mehr als bloß eine Pferdestärke unter der Motorhaube meines Bentley.
    Wir holten auf. Ich wußte nicht, ob Astahoe merkte, daß wir hinter ihm her waren. Er schaute sich nicht um, ritt in gestrecktem Galopp zwischen den Häuserzeilen hindurch und er reichte eine Grünanlage.
    Wir sahen ihn zwischen blattlosen Büschen und Bäumen verschwinden.
    »Wohin will der denn?« fragte Jane.
    »Ich wollte, ich wüßte es«, gab ich zurück.
    Ich konnte nicht in den Park hineinfahren, aber ich konnte ihn umrunden und auf der anderen Seite warten, bis Astahoe auf seinem Rappen herauskam. Wir, bogen links ab.
    Ich ließ den Bentley an der Parkfront entlangzischen, schlug das Lenkrad an der nächsten Ecke rechts ein, nahm kurz vor der Kurve Gas weg, drückte in der Kurve aber schon wieder fest auf die Tube.
    Der Wagen lag sicher auf der Fahrbahn Uns kam zugute, daß niemand auf der Straße war. Es gab kein Hindernis.
    Weiter ging die Fahrt.
    Jane war neben mir zwar angegurtet, aber sie hielt sich trotzdem am Armaturenbrettgriff fest, um nicht hin und her zu schwanken.
    »Hoffentlich schaffen wir es, die andere Seite des Parks vor dem unheimlichen Ritter zu erreichen«, sagte sie.
    »Mal sehen. Sein Pferd kann nicht fliegen. Wenn er es in diesem Tempo weiter durch die Nacht treibt, wird es ihm vielleicht unter der Rüstung zusammenbrechen.«
    »Vorausgesetzt, es wird nicht mit höllischen Kräften gespeist.«
    »Das ist richtig.«
    Nächste Kurve.
    Ich fuhr wie ein Automobilrennmeister. Das, und noch viel mehr, wird einem bei Scotland Yard von Spezialisten beigebracht. Der Rest ist persönliches Talent. Ich zog den Bentley an den linken
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