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0153 - Ich gegen den Höllenritter

0153 - Ich gegen den Höllenritter

Titel: 0153 - Ich gegen den Höllenritter
Autoren: Friedrich Tenkrat
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mit offenen Augen vor mir und stierte ins Leere. Ich näherte mich ihr mit dem Kreuz. Eine ungeheure Spannung baute sich zwischen ihrem Gesicht und meiner Hand, die das Kruzifix hielt, auf. Es war so ähnlich, wie wenn man zwei gleiche Magnetpole zusammenbringen möchte. Es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Aber ich mußte es schaffen. Meine ganze Kraft mußte ich dazu aufwenden, um den unsichtbaren Widerstand überwinden zu können.
    Das Kreuz berührte die Stirn des Mediums.
    Glynis Dirk zuckte wie unter einem heftigen Stromstoß zusammen.
    Und Asmodina wurde auf der Leinwand zur geifernden Furie. Sie kreischte und schrie.
    Ihr schönes Gesicht verzerrte sich zu einer abstoßenden Fratze. Sie spießte — wie sie das machte, blieb für mich ein Rätsel — ihre Hörner in die Leinwand und schlitzte sie auf.
    Feuer zischte hoch, und in seinem grellen Zentrum schmolz das Antlitz der Teufelstochter in nichts zusammen.
    Aber die Flammen blieben.
    Der Bann, in den Asmodina die Anwesenden geschlagen hatte, war zerrissen. Die Menschen waren wieder klar, waren wieder Herr ihrer Gedanken und ihres Urteilsvermögens. Das Feuer, das ein immer größeres Loch in die Leinwand fraß, erschreckte sie. Sie sprangen auf, hasteten die Stufen hoch, verstopften den Ausgang.
    »Keine Panik!« brüllte Suko. »Es kann Ihnen nichts geschehen, wenn Sie alle Ruhe bewahren!«
    Doch die Leute hörten nicht auf ihn. Sie wollten alle gleichzeitig ins Freie, und das war unmöglich. Der Chinese sah sich verpflichtet, mit ordnender Hand einzugreifen, damit es zu keiner Katastrophe kam. Er stürmte die Stufen hinauf, riß Menschen zurück, boxte andere zur Seite, sprang nicht zimperlich mit den Leuten um, doch sie merkten das in ihrer Hysterie nicht. Und es geschah ja nur zu ihrem Besten.
    Im Handumdrehen löste Suko die gefährliche Verstopfung auf, und er achtete darauf, daß es zu keiner neuen kam.
    Glynis Dirk blinzelte und schaute mich verwirrt an. Es war eine Gemeinheit gewesen, daß die finsteren Mächte sich ihrer bedient hatten, doch davon war sie nun los. Was Corrigan in sie auch eingepflanzt haben mochte, mein Kreuz hatte es aus ihr vertrieben.
    »Sind. Sie in Ordnung?« fragte ich.
    »Wer sind Sie?« fragte sie zurück.
    »Erzähle ich Ihnen später. Kommen Sie. Sie müssen hier raus.«
    Die Feuerwehr, die 12 Minuten später eintraf, konnte den Brand zunächst nur lokalisieren. Löschen konnte sie ihn erst, nachdem das Feuer ganze Arbeit geleistet hatte.
    Die Hölle hatte einen Stützpunkt weniger, und das war Suko und mir eine ungeheure Genugtuung…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 152 »Der Gigant von Atlantis«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 148 »Das Elixier des Teufels«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 111 »Die grausamen Ritter«
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