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0153 - Ich gegen den Höllenritter

0153 - Ich gegen den Höllenritter

Titel: 0153 - Ich gegen den Höllenritter
Autoren: Friedrich Tenkrat
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blitzen. Da war mir klar, daß sie ernst machen würden. Ich war gezwungen, das Feld zu räumen. Aber die Vordertür war von meinen Gegnern blockiert. Also mußte ich hinten raus. Langsam zog ich mich zurück. Die Kerle folgten mir. Der Bursche mit dem Messer starrte mich haßerfüllt an.
    »Du bist John Sinclair!« knurrte er. »Verdammt, wie hast du es geschafft, Corrigans Falle zu entkommen.«
    Er wußte Bescheid, und da Corrigans Plan nicht funktioniert hatte, wollte er mich auf die althergebrachte Art fertigmachen lassen. Grimmig griff er an. Ich sprang zur Seite. Die Klinge verfehlte mich nur knapp. Ich versuchte den Mann mit der Handkante zu entwaffnen, aber da fiel mir ein anderer Gegner in den Arm. Er hielt mich fest und rief:
    »Jetzt! Ich halte ihn! Stich zu! Mach ihn fertig, dieses Bullenschwein!«
    Der Typ mit dem Messer nahm seine Chance sofort wahr. Er stürmte auf mich ein. Ich riß das rechte Bein hoch, stemmte es gegen seine Brust und stieß ihn zurück. Dann befreite ich mich von dem zweiten Kerl, wandte mich um und schlug aus der Drehung zu. Der Treffer saß genau. Der Mann fiel gegen eine Tür. Sie platzte auf. Der Kerl landete in der Toilette auf dem feuchten Boden. Ehe sich die Schläger erneut formieren konnten, hetzte ich zum Hinterausgang, stieß die Tür auf und jagte durch den Hinterhof.
    Die Meute folgte mir.
    Sie wollten Corrigan einen Gefallen tun und mich erledigen. Aber ich war schnell. Zu schnell für sie.
    Wenn einer den Tod im Nacken hat, dann ist er imstande, Spitzenleistungen zu erbringen.
    Mit einer Geschwindigkeit, die ich mir selbst nicht zugetraut hätte, überkletterte ich eine Mauer Dahinter lag eine schmale Gasse. Ich hastete sie entlang.
    Die Schläger folgten mir, aber sie fielen zurück. Ich hörte sie keuchen und fluchen. Ich bog um die Ecke, forcierte mein Tempo, erreichte eine Querstraße und verschwand in dieser. Zwischen Müllcontainern versteckte ich mich. Ich hörte die Verfolger kommen.
    Aber sie liefen nicht auf mein Versteck zu, sondern daran vorbei. Fünf Minuten rührte ich mich nicht. Als ich mich dann wieder blicken ließ, waren die Kerle nicht mehr zu sehen.
    Vielleicht suchten sie mich.
    Aber es sah nicht mehr danach aus, als ob sie mich auch finden würden.
    Erleichtert kehrte ich zu meinem Wagen zurück. Zunächst fuhr ich los. Dann setzte ich mich mit Scotland Yard in Verbindung und meldete den. Vorfall. Man versicherte mir, sofort zwei Streifenwagen loszuschicken, die die Kneipe ausheben würden. Die Burschen würden ihr Fett kriegen, dafür wollte ich sorgen.
    Ein Blick auf die Armaturenbrettuhr sagte mir, daß es Zeit war, den mit Suko vereinbarten Treffpunkt anzusteuern. Er wollte da mit seiner Harley Davidson eintreffen.
    Ich war pünktlich zur Stelle. Der Chinese jedoch nicht. Ich wartete zehn Minuten. Suko tauchte nicht auf. Das war reichlich ungewöhnlich für ihn.
    Normalerweise konnte man nach ihm die Uhr stellen. Ich rief bei ihm zu Hause an.
    Niemand hob ab. Allmählich stieg ein komisches Gefühl in mir hoch über meiner Nasenwurzel entstand eine V-Falte. Ich betrachtete mich im Rückspiegel des Bentley und stellte fest, daß ich großes Glück gehabt hatte.
    Das Zusammentreffen mit den Schlägern hatte kaum Spuren in meinem Gesicht hinterlassen. Dafür schmerzten mich die Rippen und die Fäuste. Aber das war halb so schlimm. Wenn es nach dem Willen der Ganoven gegangen wäre, hätte mir überhaupt nichts mehr weh getan. Ich wäre bereits tot gewesen.
    Ich beschloß, noch weitere fünf Minuten auf Suko zu warten.
    Die Zeit vertickte, und ich machte mir Sorgen um den Freund. Er tauchte nicht auf. Das bedeutete für mich, daß er verhindert war…
    ***
    Irgendwann war Suko wieder zu sich gekommen. Er hatte keine Ahnung gehabt, wie lange seine Ohnmacht gedauert hatte. Sein Denkapparat kam langsam wieder in Gang, und er merkte, daß man ihn an Händen und Füßen gefesselt hatte. Damit wollte sich der Chinese nicht einfach abfinden. Er versuchte die Fesseln zu sprengen, schaffte es jedoch nicht.
    Nach mehreren erfolglosen Versuchen gab er auf.
    Dunkelheit umfing ihn. Er wußte nicht, wo er war, glaubte aber zu wissen, was ihm bevorstand: Eine Bewegung mit Astahoe dem Schrecklichen. Keine schönen Aussichten waren das. Suko dachte an John Sinclair. Er wäre mit ihm verabredet gewesen.
    Gemeinsam hatten sie das Medial Center aufsuchen wollen. Nun mußte John allein hingehen. Suko hätte viel darum gegeben, wenn er den Freund hätte begleiten
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