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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben
Autoren: Unbekannt
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überhaupt tat. Einerseits wünschte er mit aller Macht die Unsterblichkeit zu erlangen, andererseits mußte er dabei seinen eigenen Kommandanten töten. Sorguns noch logisch arbeitender Gehirnsektor sagte ihm, daß er nach einem solchen Mord auf keinem Planeten des Imperiums mehr sicher war. Diese warnenden Einwände lagen mit dem Trieb im Kampf, sich den Aktivator unter allen Umständen anzueignen.
    Mit erhobener Waffe stand Sorgun vor seinem Kommandanten.
    Hefner-Seton hielt den Aktivator an die Brust gepreßt. Vouner riskierte einen Sprung hinter der sicheren Fassade der Bordrechenmaschine hervor.
    Sorgun fuhr herum und wollte auf den Terraner abdrücken. Da erhielt er einen Stoß von Hefner-Seton und stürzte nach vorn.
    Vouner wich zur Seite und packte die Waffe des Ara. Es gelang ihm, sie dem Gegner aus der Hand zu reißen. Schnell trat er einen Schritt zurück. Sorgun wälzte sich herum und versuchte Vouners Karabiner Von der Schulter zu zerren. Auch Hefner-Seton wollte die Waffe erreichen, doch Vouner beobachtete den Kommandanten aufmerksam und winkte ihn zurück.
    Sorgun bekam Vouners Karabiner frei und zielte. Doch Vouner war auf der Hut. Er versetzte dem Knienden einen Stoß gegen die Schulter. Sorgun fiel zurück, ein Schuß löste sich und brannte ein Loch in die Decke. Hefner-Seton wich zurück.
    „Den Karabiner!" befahl Vouner.
    Seine Stimme schien den Ara zur Vernunft zu bringen. Sorgun warf die Waffe mit einer müden Bewegung zu Vouner herüber.
    Ohne die beiden Raumfahrer aus den Augen zu lassen, nahm Vouner den Strahler auf.
    Sorgun kam vom Boden hoch und blickte von Vouner zum Kommandanten.
    „Warum erschießen Sie ihn nicht?" fragte Hefner-Seton.
    „Er gehört zur Besatzung", meinte Vouner trocken.
    Etwas wehmütig betrachtete der Ara den Aktivator.
    „Legen Sie ihn vor sich auf den Boden und gehen Sie dann fünf Schritte zurück", ordnete Vouner an. Der Kommandant zögerte.
    „Ich leide nicht an den gleichen Komplexen wie dieser Bursche", mahnte Vouner.
    Der Ara ließ den Aktivator aus der Hand gleiten. Vouner wartete, bis der andere sich zurückgezogen hatte, dann holte er sich das Gerät. Während er es um den Hals legte, blickte er kurz auf den Bildschirm.
    „Ihre Männer werden in wenigen Augenblicken hier sein", erinnerte er. „Bis es soweit ist, müssen wir das Schiff gestartet haben."
    „Ich sagte schon, daß es unmöglich ist", erwiderte der Ara.
    Vouner hob seine Waffe. „Glauben Sie, ich warte, bis Ihre Männer durch die Schleuse kommen, um mich zu entwaffnen?" fragte er. „Entweder Sie beginnen jetzt mit dem Start, oder Sie erleben die Rückkehr Ihrer Mannschaft nicht mehr."
    „Ich glaube, er meint es ernst", warf Sorgun ängstlich ein.
    Hefner-Seton beachtete den Funker nicht. Er machte sich an den Kontrollen zu schaffen.
    „Was geschieht mit mir, wenn wir auf der Erde gelandet sind?"
    fragte er.
    „Ich lasse Sie verhaften", kündigte Vouner an. „Sie haben versucht, sich unrechtmäßig in den Besitz eines Zellaktivators zu bringen." Er winkte dem Funker. „Los, helfen Sie ihm."
    Die beiden Aras machten sich an die Startvorbereitungen.
    Gespannt beobachtete Vouner den Bildschirm.
    „Beeilen Sie sich. Wenn Sie den Start verzögern, schaden Sie sich selbst. Sobald die Mannschaft am Waldrand auftaucht, schieße ich."
    Hefner-Seton verdoppelte seine Bemühungen. Auf Sorguns Stirn zeigten sich kleine Schweißtropfen.
    „Versuchen Sie keinen Trick", warnte Vouner. „Beschleunigen Sie mit vernünftigen Werten. Ihr Körper wird unter starkem Andruck ebenso zu leiden haben wie der meine. Wenn Sie zu sich kommen, werde ich bereits wieder die Waffe in meinen Händen haben. Ein solcher Versuch ist also zwecklos."
    „Fertig", meldete der Ara-Kommandant nach kurzer Zeit.
    „Starten!" befahl Vouner.
    Er beeilte sich, einen der Sessel aufzusuchen. Dabei ließ er die beiden nicht aus den Augen. Hefner-Seton schaltete das Haupttriebwerk ein. Ein Beben lief durch die KÖTARK, dann hob sie sich vom Boden ab. Für wenige Augenblicke wurde der Rumpf des Schiffes in Schwaden von Qualm und Rauch gehüllt. Vouner konnte während dieser Zeit nichts von der Außenwelt auf dem Bildschirm erkennen. Als der Ausblick sich klärte, waren sie bereits in die Wolkendecke eingedrungen.
    Benommen lehnte Vouner sich zurück. Er hatte das Unmögliche geschafft. Unter ihm lag der zweite Planet des Velander-Systems.
    Er war auf dem Flug zur Erde. Nichts konnte ihn jetzt noch aufhalten. Seine
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