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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben
Autoren: Unbekannt
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in ihr Schiff gelangen wollte.
    Seine einzige Chance war, daß er, während sie ihn suchten, ihren Raumer erreichte. Er spürte die Kräfte, die aus dem Zellaktivator in seinen Körper strömten.
    Ein daumengroßer, schwarzer Käfer landete brummend auf seiner Schulter. Vouner wischte das Insekt zur Seite und rannte los. Der dichte Dschungel verhinderte, daß er sehr schnell voran kam. Er sagte sich jedoch, daß auch die Aras mit diesen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten.
    Vouner kam an einer Pflanze mit riesigen Blättern vorüber, die sich fast wie Dächer ausbreiteten. Scharen von Insekten kletterten darauf herum. Der Terraner lief unter einem dieser Blätter hindurch, da wurde er auch schon gepackt und vom Boden gerissen. Das Blatt hatte sich zu Boden geneigt und um Vouner gerollt. Klebrige Flüssigkeit lief über sein Gesicht.
    Mit verzweifelten Ruderbewegungen verschaffte Vouner sich Luft. Er war einer fleischfressenden Pflanze in die Falle gegangen.
    Mit Schaudern sah Vouner im Mittelpunkt des Gewächses unzählige Knochen liegen. Je mehr er sich wehrte, desto fester umklammerte ihn das Blatt. Wie von einer Wippe wurde Vouner allmählich hochgehoben. Die Rolle, in der er steckte, näherte sich unaufhaltsam dem Schlund dieses Ungeheuers. Eine Reihe von Stacheln umgrenzte die Öffnung, für die Vouner bestimmt war.
    Das Blatt fuhr fort, ihn mit der ekelerregenden Flüssigkeit zu überspülen. Vouner zappelte und kämpfte, aber er kam nicht frei.
    Mehrere Tropfen der Giftbrühe spritzten in seine Augen, die wie Feuer zu brennen begannen. Er schrie vor Schmerzen.
    Mit beinahe übermenschlicher Anstrengung zog Vouner den Strahlkarabiner aus der, Umklammerung. Mit beiden Händen umfaßte er den Abzug und drückte gegen den Rachen seines Peinigers ab. Ein Strahl flammender Energie bohrte sich in die Pflanze. Das ganze Gewächs begann sich in konvulsivischen Zuckungen zu bewegen. Vouner hatte das furchtbare Gefühl, tausend Saugnäpfe gleichzeitig an seiner Haut zu spüren. Der Karabiner entfiel seinen Händen. Der Blattstengel streckte sich und riß Vouner nach oben.
    Da knickte der Stengel ein, und Vouner sauste in die Tiefe. Halb blind von dem ausgesprühten Gift streckte er die Arme aus.
    Rasende Schmerzen durchfluteten seinen Körper. Da lockerte sich die Umklammerung. Vouner fiel auf den Boden zurück. Wie betäubt kroch er aus dem Bereich des sterbenden Monstrums.
    Eine Weile lag er da, unfähig, sich zu bewegen. Allmählich fühlte er, wie die Kräfte in seinen Körper zurückkehrten. Mühselig kam er auf die Beine. Seine Kleidung war bis zur Unkenntlichkeit zerrissen.
    Die eben ausgestandene Gefahr bestärkte ihn in seinem Willen, das Raumschiff der Aras zu erobern. Diese Welt bot auch für einen Unsterblichen wenig Gutes. Früher oder später würde er irgendeiner Bestie zum Opfer fallen. Innerhalb weniger Stunden hatte er zweimal dem Tod ins Auge geblickt. Nur Glück und Entschlossenheit hatten ihn gerettet.
    Vouner schauderte bei dem Gedanken an die Nacht. Wenn er sie im Urwald verbrachte, unterschrieb er sein sicheres Todesurteil. Der Weg zum Wrack der OLIRA, wo er in dem erhaltenen Gang Unterschlupf finden konnte, war durch die Anwesenheit der Aras lebensgefährlich.
    Es gab nur eine Möglichkeit zum Überleben: er mußte irgendwie in das Schiff der Galaktischen Mediziner gelangen.
     
    *
     
    Trotin blickte über den Sumpf und sagte: „Hier muß er vor kurzem noch gewesen sein." Er befühlte mit seinen Füßen die Spur des Ungeheuers, die sich deutlich im weichen Boden abdrückte. „Eigentlich hätte Jassi-Petans Gruppe zuerst hier sein müssen", meinte er.
    Görnas, einer der Raumfahrer, sagte unbehaglich: „Ich schlage vor, daß wir umkehren, bevor das Ding, das diese Spuren hier erzeugt hat, wieder zurückkehrt."
    „Ängstlich?" erkundigte sich Trotin spöttisch.
    „Wahrscheinlich ist der Terraner diesem Tier bereits zum Opfer gefallen", verteidigte sich Görnas.
    Trotin winkte verächtlich ab. „Verständigen wir den Kommandanten über die neue Situation. Malsag, rufen Sie die KÖTARK!"
    Sie warteten, während Malsag das Funkgerät bediente.
    „Die Funkanlage an Bord der KÖTARK ist abgeschaltet", gab Malsag endlich bekannt. Sein Blick flackerte. „Ich verstehe das nicht."
    Du verstehst es sehr gut, dachte Trotin. Aber keiner von euch Burschen will etwas von dem Aktivator sagen, weil ihr glaubt, ich wüßte nichts davon.
    „Abgeschaltet?" rief Görnas. „Wir müssen sofort
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