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0152 - Größer als die Sonne

Titel: 0152 - Größer als die Sonne
Autoren: Unbekannt
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verschwunden. Gleichzeitig begannen sich die Konturen der aufgefahrenen Kanonen zu verwischen. Die niedrigen Häuser mit ihren Rundfenstern und Kreistüren bekamen ein unwirkliches Aussehen. Das Donnern der Kanonen wurde leiser und leiser. Und dann brach vor ihren Blicken alles zusammen, aber lautlos.
    Die Impos verschwanden, die Stadt mit ihrer Ringmauer. Von den beiden Türmen blieben nur die Ruinen des etwas niedrigeren Turmes übrig. Dort hinten, zwischen verwittertem Gestein, stand der Sondenbohrer. Neben ihm bewegten sich jetzt wieder Arbeiterroboter.
    Der Fluß hatte sich vor ihren Augen aufgelöst. Ihre EXPLORER-2115 stand wieder mit den Teleskopauslegern auf Fels. Im großen Bogen um das Schiff stand die Energiewand.
    Das war die eine Seite des ablaufenden Vorganges gewesen.
    Die andere hatte die Männer nicht weniger beeindruckt: zu sehen, wie die schwarze Wand sich nach beiden Seiten öffnete, wie der dunkle Fels weiter und weiter zurückglitt und ein hundert Meter hohes und vierzig Meter breites Bogentor sie einlud, in den Berg hineinzugehen.
    „Halt!" hatte Thomas Herzog gerade befohlen. „Wenn ich auch nicht glaube, daß Es noch einmal seinen irrsinnigen Humor an uns ausläßt, so will ich jetzt verhindern, daß einer von uns noch zu Schaden kommt. Wir haben Tote und Verletzte zu beklagen ..."
    Herzog und rund dreihundert Mann fuhren zusammen.
    Das unerträgliche Gelächter des Fiktivwesens klang in ihren Gehirnen auf. Hoho, Thomas Herzog, du beurteilst mich besonders schlecht. Meine Witze sind nie blutig. Das dürftest du gewußt haben. Befiel deinen Männern, sie sollen dir den Ausblick auf die Ruinen freigeben ...
    Sie räumten den Eingang. Sie wollten wissen, was es draußen zu sehen gab.
    Eine Gruppe von zwanzig Mann kam schnell näher. Und dann tauchten noch drei Personen auf.
    „Das sind ja die Männer, die im Kampf gegen die Impos gefallen sind!" stotterte der Führer der achten Kolonne.
    Hahaha ..., lachte Es wieder, und wer von euch kann noch einen einzigen Kratzer aufweisen? Thomas Herzog, ich habe es als Spaß aufgenommen, daß du mir den Hals umdrehen wolltest.
    Warum hast du über dem köstlichen Spiel vergessen, was ich sagte? Der Tod kostet etwas, das ewige Leben auch! Jetzt wartet mein Aktivator auf den Finder. Wie tief er im Berg liegt, habt ihr ja ausgemessen. Holt ihn euch. Aber bemüht euch nicht, ihn zu suchen. Nur Tyll Leyden wird ihn finden.
    Die Stimme brach ab. Dreihundert Mann sahen Tyll Leyden an.
    Der stand unbewegt da. Zur Voraussage des Fiktivwesens hatte er nichts zu sagen.
    Es brach in infernalisches Gelächter aus. Tyll Leyden, brüllte Es jetzt, dein Witz war der beste, den mir je ein Terraner erzählt hat.
    Tyll Leyden, du machst mir Spaß.
    „Was haben Sie denn gedacht, Leyden?" drängte Herzog, der sich nicht erklären konnte, daß man Es durch einen Witz zum Lachen bringen konnte.
    „Vergessen!" sagte Leyden.
    Ich glaube es ihm, kicherte Es wieder. Aber warum, sollt ihr den Witz nicht auch hören? Als ich euch sagte, daß nur Leyden den Zellaktivator finden würde, dachte er: Das dumme Ding! Was geht es mich an? Ich will wissen, was in diesem Berg steckt! Hoho, Freund, dafür gebe ich dir eine Nuß zu knacken, aber Spaß hast du mir doch gemacht. Schade, daß ich nicht mehr in eurer Nähe sein kann. Ich bin auch jetzt nicht da. Was ihr hört, kommt aus dem Zellaktivator... alles ist durch ihn ausgelöst worden.
    Manchmal ist es praktisch, diese Spielereien zu beherrschen, besonders dann, wenn man eine gefährliche Gegend zu meiden hat. Ihr werdet schon noch sehen, was euch bevorsteht...
    Noch einmal brandete das Gelächter auf. Dann wurde es schwächer und verstummte.
    Von der EXPLORER-2115 kamen die ersten Schwebepanzer. Über Minikom unterhielt sich Herzog mit seinem 1. Offizier. Mit Verschwinden der Stadt und den Impos hatten sofort alle Funktionen des Raumschiffes wieder eingesetzt. Der Erste war im Begriff, die Impulsmotoren probelaufen zu lassen. Er drängte darauf, daß der Kommandant wenigstens die Techniker zum Schiff zurückschickte.
    Herzog schickte alle bis auf acht Mann zum Schiff. Als er den Befehl gab, erschrak er. Gier sprach aus vielen Blicken, die Gier nach dem ewigen Leben.
    „Meine Herren", sagte er schärfer als eben, „ich habe Ihnen den Befehl gegeben, zum Schiff zurückzukehren. Darf ich bitten, zu gehen?"
    Zögernd setzten sich die Männer in Bewegung. Tyll Leyden trat neben den Kommandanten. Er drückte ihm etwas in die Hand - einen
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