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0152 - Größer als die Sonne

Titel: 0152 - Größer als die Sonne
Autoren: Unbekannt
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lange fliegen wir beide schon auf diesem Schiff?"
    „Acht Jahre. Sie sogar einen Tag länger als ich!"
    „Und in diesen acht Jahren soll ich Sie nicht kennen gelernt haben, Orff? Nein, Sie machen mir nichts vor. Über Ihren Leyden halten Sie Ihre Hand. Warum?" Die letzte Frage klang fordernd.
    „Weil der Mann etwas von seinem Fach versteht. Er ist zwar kein Genie. Er schüttelt die Resultate nicht aus dem Ärmel, sondern muß sie sich sauer erarbeiten. Aber er ist trotzdem ein Könner.
    Der Mann drängt sich nicht vor und ist bei seinen Kollegen beliebt, obwohl er keine Freunde hat."
    „Keine Freunde?" unterbrach Herzog und blickte erstaunt auf.
    „Unter seinen Kollegen nicht; an Bord hat er Freunde. Tyll Leyden ist ein etwas eigenartiger Mensch. Er steht abseits, aber er ist immer zur Stelle, wenn Not am Mann ist. Er macht nie viel Aufhebens, sondern erledigt pflichtgetreu seine Arbeit. Verstehen Sie nun, warum ich ihn gern in meinem Team sehe?"
    „Hm ..." Das hieß weder ja noch nein. „Orff, Sie haben mir noch nicht erklärt, weshalb Sie überzeugt sind, daß Leyden sein Projekt trotz Absage doch noch genehmigt bekommen wird!"
    Orff machte eine Geste, die Ratlosigkeit ausdrückte. „Das kann ich nicht erklären, Oberstleutnant Herzog. In diesem Punkt habe ich Leyden noch nicht durchschaut. Ich weiß nicht, wie er es immer wieder anstellt, daß er das erreicht, was er sich vorgenommen hat.
    Er benutzt stets neue Wege. Er sucht sie und - findet sie."
    „Dann bin ich gespannt, wie er es diesmal fertig bringen wird, seinen Kopf durchzusetzen", sagte Herzog.
    „Ich jedenfalls genehmige sein Projekt nicht! Und Sie?"
    „Ich bleibe auch bei meinem Nein!"
    „Trotzdem sind Sie der Ansicht, daß Leyden doch noch unser Ja erhält?" Gespannt blickte der Kommandant den Wissenschaftler an.
    „Ja", sagte Gus Orff ohne Zögern.
    „Hm ...", brummte Herzog und strich mit der linken Hand über sein Haar. „Der junge Mann beginnt mich zu interessieren."
     
    *
     
    Vor zweihundert Jahren waren die ersten Explorerschiffe in den Sternendschungel der Milchstraße eingeflogen. Perry Rhodan dachte nicht daran, die gleichen Fehler zu begehen wie die Akonen, Arkoniden und die anderen Rassen, welche die Raumfahrt beherrschten. Sie hatten sich nicht darum bemüht, die Galaxis mit wissenschaftlicher Gründlichkeit systematisch zu durchforschen.
    Perry Rhodan schuf eine Spezialflotte und für diese Aufgabe den Explorertyp.
    Auch im Vereinten Imperium Wurden keine neuen Schiffskonstruktionen von heute auf morgen entwickelt. Als die ersten dreißig Explorer von ihren Einsätzen zurückkamen, wurden eine Menge Beschwerden von selten der Kommandanten vorgetragen. Dieses und jenes im Schiff sei für einen Erkunder überflüssig oder sogar störend. Anderes wiederum fehlte und sollte eingebaut werden. Transformkanonen wurden gefordert. Rhodan hatte jedoch kategorisch abgelehnt. Bis zum Tag besaßen allein die Terraner die Konstruktionspläne von dieser vernichtenden Waffe.
    Drei Jahre lang waren diese dreißig Schiffe in den Einsatz geschickt worden. Drei Jahre lang beschwerten sich die Kommandanten, wenn sie von diesen Einsätzen zurückkamen.
    Aus dieser dreijährigen Erfahrung entstanden die Explorer, die Forschungsschiffe des Vereinten Imperiums.
    Rund zehntausend wurden in Großserie aufgelegt. Von der Grundkonstruktion her waren es Schlachtkreuzer, fünfhundert Meter durchmessend und kugelförmig. Was die Besatzung anbetraf, so hatte es eine solche in der Galaxis noch nie gegeben: Sie bestand lediglich aus Wissenschaftlern, und zwar kamen auf je einen Explorer tausend Experten!
    Mit dem 9618ten Explorer lief die Serie aus. Der Verband unterstand Rhodan. Jeder, der die richtige Vorstellung von der Milchstraße hatte, wußte, daß ihre Durchforschung Jahrtausende beanspruchen würde.
    Nicht die Ausdehnung der Galaxis machte die Forschungsaufgabe so schwer, sondern die Aberhundertmillionen Systeme, die Planeten besaßen. Viele von ihnen wurden beim Anflug als lebensfeindliche Welten erkannt. Trotzdem hatten die Schiffe darauf zu landen. Der Großadministrator vertrat immer wieder die These, daß es auch auf Planeten, die für eine menschliche Besiedlung nicht geeignet waren, andersgeartetes Leben geben könnte.
    Das neue inpotronische Gehirn auf Luna wertete die Forschungsberichte der Explorer aus.
    EXPLORER-2115 stand 52.419 Lichtjahre tief in der Galaxis, in Richtung auf das Zentrum der Milchstraße.
    Nach seinem Gespräch mit Gus
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